Stand: 04 Juli 2020

Seit März gilt in Deutschland aufgrund des Corona-Virus Covid-19 eine weltweite Reisewarnung. Diese hatte auch in den Osterferien Bestand. Wie sieht es aber in den Pfingstferien und den Sommerferien aus?

Ganz gut, eigentlich, Stand heute. Urlaub in Deutschland ist wieder möglich, die Gastronomie ist wieder geöffnet, und auch innerhalb Europas werden mehr und mehr Grenzen geöffnet. Ab Juli sind auch Urlaub in Spanien, auf den Balearen und auf den kanarischen Inseln wieder möglich!

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Mein Sommerurlaub 2020

Meinen (ersten) Sommerurlaub 2020 habe ich Ende Juni in Krumau an der Moldau sowie Hallstatt im Salzkammergut verbracht. Beide Orte leiden normalerweise unter krassem Overtourism durch Reisebusse. Ohne diese Tagestouristen war es an beiden Orten relativ entspannt. Allerdings hatten da noch nicht die Sommerferien begonnen. Übernachtet habe ich jeweils in einer Ferienwohnung, einmal in Krumau, das andere Mal in der Kaiserstadt Bad Ischl.

Generell wird es keine schlechte Idee sein, dieses Jahr (abhängig von Corona, natürlich) Orte zu besuchen, die normalerweise voller Touristen durch Busreisen oder Kreuzfahrtschiffe sind, wie beispielsweise auch Venedig. Wichtig bleibt jedoch, auf die Stornierungsbedingungen zu achten. Lokale Lockdowns wie in Gütersloh können jederzeit wieder auftreten. Ich persönlich ziehe dazu eine Anreise im PKW einem Flugzeug oder Zug vor – damit kommt man zumindest ziemlich sicher wieder zurück nach Hause.

Möglicherweise werde ich im September nochmal Urlaub machen, aber auch dann nur spontan und so flexibel wie möglich.

Im Sommer 2020 gibt es Reiseeinschränkungen

Grundsätzlich ist es schön, dass Reisen wieder möglich sind und mehr und mehr Grenzen öffnen. Corona bietet dazu die Chance, dass viele Sehenswürdigkeiten nicht mehr so überlaufen sind, wie beispielsweise die Karlsbrücke in Prag, weil es bislang keine Busreisen und auch keine Flugreisen beispielsweise aus Asien gibt.

Die Reisewarnung besteht aktuell bis Mitte Juni und soll für Europa nicht verlängert werden.

Das bedeutet:

  • Innerhalb Europas wirst du dich wohl mehr oder weniger frei bewegen können
  • Es wird aber sicherlich Maskenpflicht geben, z.B. in Flugzeugen
  • In Hotels gelten Abstandsregeln, Frühstücksbuffets und ggf. Wellness sind gestrichen
  • Es besteht die Gefahr, dass bei Ausbrüchen wieder Quarantänemaßnahmen verhängt werden
  • Es wird keine Urlauber-Rückholaktionen geben wie im März

Immerhin sind gerade hinsichtlich Pauschalreisen viele Reiseanbieter kulant und ermöglichen erleichterte Stornierungsbedingungen, sodass du buchen und auch relativ spontan stornieren kannst, sollte es doch wieder zu Reisebeschränkungen kommen.

Tagesausflüge und Urlaub in Deutschland

Die Externsteine

Tagesausflügesind jetzt ja wieder möglich. Spektakuläre Reiseziele gibt es in ganz Deutschland, dazu musst du weder an die Nordsee noch in die Alpen. Das zeigen zum Beispiel unsere Weltklasse Reiseziele für Deutschland – von der Basteibrücke bis zu den Externsteinen.

Es muss auch nicht immer das Original sein: so gibt es in Deutschland auch Alternativen zu Rothenburg ob der Tauber und Alternativen zu Schloss Neuschwanstein.

Auch Reisen an die Nordsee, die Ostsee oder in die Alpen sind wieder möglich – und nicht nur das, sie erleben eine Nachfrage ohnegleichen. Das kann allerdings dazu führen, dass Küstenorte dicht machen und keine Urlauber mehr reinlassen. Dazu ist wildes Camping an der Küste ein zunehmendes Problem, das sich sicher noch steigern wird. In den Pfingstferien wurde auch beispielsweise Garmisch Partenkirchen von Touristen gestürmt und gerade auch wildes Camping zu einem großen Problem geworden! Am besten suchst du dir, wenn du einen entspannten Urlaub verbringen möchtest, also Regionen, die nicht zu den absoluten Tourismus-Hotspots zählen.

Wenn du buchen möchtest, achte auf die Stornobedingungen

Immerhin: buchen kannst du schon. Ob du aber wirklich reisen kannst, steht auf einem anderen Blatt – und es ist sehr schwer, dafür jetzt Ende April Prognosen zu treffen, wo die Virologen Angst vor einer zweiten Welle haben. Momentan gelten strenge Reisevorschriften in Deutschland und in manchen Bundesländern wie Bayern ja sogar massive Ausgangsbeschränkungen – gerade erst verlängert bis mindestens zum 10. Mai. Touristische Aufenthalte in Hotels sind noch immer verboten, Inseln wie Norderney oder Sylt werden von Touristen geräumt.

Noch Anfang März habe ich selbst überlegt, nach Wangerooge zu fahren, nachdem mein für März geplanter Neapelurlaub ausgefallen war. Eine Fähre, die nur ein bis zwei mal am Tag fährt, schien mir aber doch zu kritisch (tatsächlich gab es dann ja eine Sperre für Touristen!) und deswegen war ich dann doch lieber noch ein paar Tage in den Alpen – natürlich mit gebotenem Mindestabstand. Pünktlich zur Ausgangssperre war ich dann wieder im Frankenland. Sehr kulant hat sich hier vor allem Airbnb gezeigt. Bei Check24 war das ein großes Theater, weil das Vermittlerportal hrs als Veranstalter in die Pflicht nimmt und selbst jegliche Verantwortung von sich weist. Deswegen ist noch nicht sicher, ob ich die Hotelkosten für Neapel komplett zurückerstattet bekomme.

Corona-Bestimmungen ändern sich schnell

Hier mal ein kleiner Überblick, was eigentlich alles in den letzten Wochen und Tagen passiert ist und wie schnell das ging:

  • Samstag, 14. März: Ausgangssperre in Spanien; Ausreiseanweisung für alle Touristen
  • Sonntag, 15. März: Deutschland koordiniert Rückholaktionen für im Ausland gestrandete Deutsche
  • Montag, 16. März: Söder ruft in Bayern den Notstand aus; mehrere Grenzen werden geschlossen
  • Dienstag, 17. März: Einreiseverbot von Nicht-EU Bürgern – tritt sofort in Kraft; allgemeine Reisewarnung für Auslandsreisen
  • Mittwoch, 18. März: Merkel hält eine Rede an die Nation und ruft erneut zum Social Distancing auf
  • Samstag, 21. März: in Bayern treten harte Ausgangsbeschränkungen in Kraft
  • Sonntag, 22. März: Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin beraten über bundesweite Ausgangseinschränkungen
  • Ende April: erste, vorsichtige Lockerungen
  • 27. April 2020: Maskenpflicht für die Öffis und für öffentliche geschlossene Räume
  • Danach dann: jedes Bundesland lockert munter, wann und was es will

Urlaub auf Balkonien bleibt eine Möglichkeit

Natürlich muss man auch nicht zwingend verreisen! Urlaub auf Balkonien oder auf der Terrasse oder im Park, zusammen mit Ausflügen in die Natur, können ebenfalls abwechslungsreich und schön und vor allem auch entspannend sein, wenn man nicht von einer Sehenswürdigkeit zur anderen hetzen muss.

Und grundsätzlich gilt weiterhin: Im Interesse aller sollten wir uns auch in den nächsten Wochen zusammenreißen und Rudelbildung und Menschenaufläufe vermeiden – nicht nur, damit wir auch tatsächlich in den Urlaub fahren können, sondern vor allem auch, damit wir nicht geliebte Menschen anstecken. Das ist dann doch wichtiger als jede Reise.

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