Das fränkische Rothenburg ob der Tauber ist einer der schönsten Orte in Deutschland – ohne Frage. Dies liegt am nach dem zweiten Weltkrieg wieder aufgebauten Stadtkern mit dem berühmten Plönlein, der fast vollständig begehbaren Stadtmauer, der malerischen Lage über dem Taubertal, dem Kriminalmuseum, dem Weihnachtsmuseum und vielem mehr. Eine Reise dorthin lohnt auf jeden Fall. Rothenburg ist dabei besonders bei Tagesgästen sehr beliebt, gerade im Winter bleiben die wenigsten über Nacht. Allerdings sind Nürnberg und Würzburg nicht allzu weit entfernt, und da ist in Bezug auf das Nachtleben und städtisches Flair deutlich mehr geboten als im doch eher beschaulichen Rothenburg.

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Doch es muss nicht unbedingt Rothenburg sein! Es gibt noch weitere malerische, mittelalterlich geprägte Dörfer in ganz Deutschland, die einen Besuch wert sind – ohne dass man gleich nach Bayern reisen muss (auch, wenn Rothenburg ob der Tauber natürlich ein absolutes Highlight bleibt).

Nördlingen im Ries (Bayern)

Auch Nördlingen besitzt als einzige Stadt in Deutschland eine vollkommenbegehbare, 2,6 Kilomter lange Stadtmauer, sowie einen Ortskern, in dem quasi jedes einzelne Haus fotogen ist. Einzigartig ist dazu die Lage – vor 14,5 Millionen Jahren schlug hier ein Meteorit auf der Erde auf und bildete einen gewaltigen Krater. Dieser lässt sich insbesondere vom Langen Daniel, dem ganz Nördlingen überragenden Kirchturm, bestaunen. Sehenswert ist auch das Rieskrater-Museum. Hier wird verdeutlicht, wie groß der Meteorit war und welche Auswirkungen der Einschlag hatte.

Herrstein (Rheinland-Pfalz)

Bild von Berthold Werner, Wikipedia

Als Alternative zu Rothenburg ob der Tauber findet auch immer wieder das malerische Herrstein im Hunsrück in Rheinland-Pfalz Erwähnung. Zu den Highlights zählen die Schlosskirche, das Schloss, der Uhrturm sowie die schmalen Gässchen mit zahlreichen Fachwerkhäusern. Eine begehbare Stadtmauer hat Herrstein allerdings nicht zu bieten. Im Herrsteiner Schinderhannesturm war 1798 eine Nacht lang der Räuber Johannes Bückler, genannt Schinderhannes, eingesperrt.

Fritzlar (Hessen)

Was schöne Fachwerkhäuser und eine malerische Lage betrifft, kann auch die hessische Domstadt Fritzlar mithalten. Sehenswert sind zum Beispiel das Rathaus und die ab dem Jahr 1120 errichtete Stadtmauer, deren zehn Wehrtürme vollständig erhalten sind. Sehenswert sind auch der spätromanische Dom sowie die zahlreichen Fachwerkhäuser, die vom 12. bis 17. Jahrhundert erbaut wurden – eins windschiefer als das andere.

Hattingen (NRW)

Auch die Altstadt von Hattingen ist geprägt von über 150 malerischen Fachwerkhäusern. Den Bürgern der Stadt ist es zu verdanken, die sich in den 1960er Jahren für die Erhaltung der Objekte einsetzten. Die bekanntesten historischen Gebäude der Stadt sind die St.-Georgs-Kirche, das Alte Rathaus, der Glockenturm und das wegen seiner Form sogenannte Bügeleisenhaus aus dem 17. Jahrhundert mit dem „Museum im Bügeleisenhaus (MiBEH)“ des Heimatvereins Hattingen/Ruhr e. V. Von 1771 bis 1856 lebten in diesem Gebäude Tuchmacher, die auf ihren Webstühlen Tuche herstellten. Empfehlenswert ist auch ein Besuch auf der Burg Blankenstein, die Ruine einer hochmittelalterlichen Höhenburg aus dem 13. Jahrhundert.

Weitere mittelalterlich geprägte Orte in Deutschland:

  • Ahrweiler (Rheinland-Pfalz)
  • Amberg (Bayern)
  • Bad Wimpfen (BW)
  • Berching (Altmühltal, Bayern)
  • Büdingen (Hessen)
  • Dilsberg (mit fast vollständig erhaltener Stadtmauer, BW)
  • Dinkelsbühl (Bayern)
  • Ladenburg (BW)
  • Michelstadt (Hessen)
  • Schwäbisch Hall (BW)

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit!

Und natürlich gibt es noch viel mehr schöne mittelalterlich geprägte Orte in Deutschland, wie beispielsweise Oberwesel am Mittelrhein oder Überlingen am Bodensee, doch diese liegen natürlich per se in einer großartigen und touristisch geprägten Region.

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