Malta – zwischen Orient und Okzident

Traditionelle Boote auf Malta in Marsaxlokk

Ja, schon gut – so richtig orientalisch ist Malta nicht. Der Inselstaat gehört immerhin zur Europäischen Union. Dennoch haben Phönizier, Araber und Osmanen erheblichen Einfluss auf Malta ausgeübt. Und deswegen habe ich die Inselgruppe hier mit aufgenommen.

Der europäische Kleinstaat Malta besteht lediglich aus den Inseln Malta, Gozo und Comino sowie aus ein paar unbewohnten Inselchen wie Filfla, Cominotto und Fungus Rock. Das Staatsgebiet beträgt gerade mal 316 km². Malta liegt etwa 80 Kilometer südlich von Sizilien und 285 Kilometer nördlich von Tunesien. Die Inselgruppe war in der Vergangenheit heiß umkämpft. Phönizier, Griechen und Römer, Araber, Vandalen und Ostgoten, Spanier und Italiener wechselten sich als Herrscher ab. Dazu weckte Malta Begehrlichkeiten bei Piraten und später auch bei den Osmanen, die im 16. Jahrhundert nur mit Mühe und Not vom Malteserorden von einer Eroberung abgehalten werden konnten.

Orientalischer Einfluss – die maltesische Sprache

Das historische Mdina

Phönizier und Araber haben die Inselgruppe geprägt – vor allem mit ihrer Sprache. Denn beim Maltesischen, das heute noch auf der Insel neben Englisch die Amtssprache ist, handelt es sich um eine semitische Sprache, die auf das Phönizische zurückgeht – und die einzige arabische Schriftsprache, die mit lateinischen Buchstaben geschrieben wird. Auch die Araber haben ihre Spuren hinterlassen und viele Ortsnamen geprägt – zum Beispiel den Namen der alten Hauptstadt, Mdina, was das arabische Wort für Stadt ist. Oder den Namen des nahegelegenen Rabat, was übersetzt etwa „Pferdeanbindeplatz“ bedeutet. Eine Namensgleichheit mit anderen Städten wie Rabat in Marokko oder Medina in Saudi Arabien belegen, wie häufig diese Begriffe im Arabischen verwendet wurden.

Die Bauwerke auf Malta

Von den Bauwerken der Phönizier und der Araber ist heute nicht mehr viel zu sehen. Die farbenfrohen bunten Boote gehen jedoch bis auf die Phönizier zurück. Und insbesondere in Valletta zeigt sich, wie massiv sich der Malteserorden gegen die Eroberungsversuche der Osmanen zur Wehr setzten – die ganze Stadt ist eine einzige Festung.

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