Gernrode mit Stiftskirche St. Cyriacus

Gernrode ist ein guter Ausgangspunkt für einen Urlaub im Harz. Das absolute Highlight ist dabei die romanische Stiftskirche St. Cyriakus mit einer Nachbildung des Heiligen Grabes von Jerusalem. Über dem Ort thront das Hotel Stubenberg weithin sichtbar auf einem Felsenplateau. Für eine Abkühlung sorgt der kleine Osterteich. Dazu führt die Selketalbahn durch den Ort.

Die Stiftskirche St. Cyriakus

St. Cyriakus ist eines der bedeutendsten ottonischen Architekturdenkmale in Deutschland. Die Kirche wurde estmals im Jahr 961 erwähnt wurde, befindet sich weitgehend wieder im Zustand des 10. Jahrhunderts. Die Kirche war die Stiftskirche des vom Markgrafen Gero gegründeten Frauenstifts Gernrode. Hier lebten weltliche Stiftsdamen mit ihrer Dienerschaft in eigenen kleinen Häuschen. Die adeligen Frauen konnten das Gelände verlassen und auch heiraten. Bis zur Auflösung im Jahre 1616 standen dem Stift Äbtissinnen aus den adeligen Familien der Region vor. Die Kirche wurde 1521, als sich die Äbtissin Elisabeth von Weida der Reformation anschloss und ihr Stift säkularisiert wurde, protestantisch und war damit eine der ersten protestantischen Kirchen weltweit. Seit der Restaurierung nutzt sie die evangelische Kirchengemeinde Gernrode als Pfarrkirche.

Die Gemälde stammen aus einer umfassenden Renovierung im 19. Jahrhundert und sind nicht originalgetreu, stehen mittlerweile aber ebenfalls unter Denkmalschutz. Die Kirche wurde nicht überall sorgfältig gebaut – so gibt es kaum exakte rechte Winkel, die Fensterabstände sind oft nicht exakt.

Eine Besonderheit ist die älteste Nachbildung des Heiligen Grabes von Jerusalem in Deutschland. Eine solche Kultnische wurde in viele romanische Kirchen eingebaut. Jedoch sind nur noch wenige erhalten. Das Heilige Grab hatte eine wichtige Funktion in der Gernroder Stiftsliturgie während der Ostertage. Im Rahmen liturgischer Osterspiele, die für Gernrode aus einer erhaltenen Handschrift rekonstruiert werden konnten, wurde am Karfreitag der vom Kreuz genommene Korpus in den Sarkophag des Heiligen Grabes gelegt. In der Auferstehungs­liturgie des Ostersonntags wurde er dann wieder feierlich daraus hervorgeholt und den anwesenden Gläubigen gezeigt. Die Liturgie wird nach wie vor jedes Jahr zu Ostern aufgeführt.

Die Kirche kann kostenlos besichtigt werden, eine kleine Spende ist aber erwünscht. Täglich um 11 findet eine Führung durch das Heilige Grab statt, die 5 € kostet. Es ist eine Erlaubnis nötig, um Fotos zu machen – auch als Privatperson. Den schönsten Blick auf die Kirche hast du vom Innenhof hinter dem Kreuzgang.

Sehenswertes in Gernrode

Die Uhrenfabrik – im Hintergrund ist das Hotel Stubenberg zu sehen.

Unweit der Stiftskirche befindet sich die Harzer Uhrenfabrik mit der größten Kuckucksuhr außerhalb des Schwarzwaldes am Haus Lindenstraße 5 sowie einem Wetterhaus mit 9,80 Meter Höhe und 5,20 Meter Breite, beide Rekorde stehen im Guinness-Buch der Rekorde.

Das Rathaus wurde Anfang des 20. Jahrhunderts im historizierenden Stil mit Fachwerk gestaltet.

Die Kirche St. Stephanus wurde wahrscheinlich um 1400 errichtet. Sie diente als Kirche der Bevölkerung, soweit diese nicht zum Stift gehörte. Heute wird sie als Schulgebäude genutzt.

Sehenswert sind dazu die alte Elementarschule, ein schöner Fachwerkbau, sowie das über dem Ort gelegene Hotel Stubenberg. Hier stand einst ein Lust- und Jagdschloss, das zu einem Herren- und Gästehaus ausgebaut wurde.

Wer eine Abkühlung sucht, findet diese im Osterteich, einem kleinen Stausee westlich des Ortskerns. Ausreichend Parkmöglichkeiten sind vorhanden.

Parkplätze im Ort finden sich um die Stiftskirche herum.

Idealer Ausgangspunkt für Ausflüge

Von Gernrode aus gelangst du schnell nach Bad Suderode mit dem Preußenturm und der Calciumquelle im Kurpark. Dazu bieten sich Ausflüge nach Quedlinburg und Wanderungen durch das Bodetal bei Thale und an der Teufelsmauer an.

Durch Gernrode fährt zudem die Selketalbahn. Die Schmalspurbahn führt von Quedlinburg an Alexisbad vorbei bis auf den Brocken.

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