Die wohl schönste Tour im gesamten Harz verläuft durch das Bodetal zwischen Treseburg und Thale. Nicht umsonst wird dieser Abschnitt auch der „Grand Canyon“ Norddeutschlands genannt.

Die Strecke beträgt 10 Kilometer, dabei sind 480 Höhenmeter zu überwinden.

Es empfiehlt sich, Wanderschuhe zu tragen. Der Weg ist keinesfalls barrierefrei und auch mit Kinderwägen nicht zu schaffen (muss man heute offenbar dazusagen).

Wem die insgesamt 20 Kilometer Hin- und Rückweg zu viel sind, dem bieten sich zwei Möglichkeiten.

1. den Bus zwischen Treseburg und Thale benutzen – dann reduziert sich der Weg auf 10 Kilometer

2. den Rosstrappe-Lift nehmen. Dann spart man sich zumindest etwa 4 Kilometer und entweder den Ab- oder den Aufstieg. Diese Option macht auch dann Sinn, wenn es schwierig wird, den Bus zu erwischen – der fährt leider nicht sonderlich oft.

Mein Weg durch das Bodetal

Im August 2020 habe ich diese Wanderung gemacht. Geparkt habe ich am kostenlosen Großparkplatz für die Thale-Seilbahnen. Morgens um 10 Uhr bin ich von Thale nach Treseburg mit dem Bus gefahren. Der Bus kostet regulär 2,50 € – wer eine Harzkarte hat, fährt umsonst.

Der Busfahrer hatte einen derb trockenen Humor und wies uns unter anderem auf die Gefahren der kurvigen Strecke hin (alles schon gehabt). Über die Busstation Rosstrappe ging es nach oben.

In Treseburg verläuft der Wanderweg über die Brücke in Richtung der alten Kirche und biegt hier links ab. Dann geht es erst einmal gemächlich an der Bode entlang bis zur Sonnenklippe, an der sich ein kleiner Baum in den Felsen krallt. Von nun an geht es überwiegend bergab – teils an der Bode entlang, teils verläuft der Weg auch ein ganzes Stück darüber. Grundsätzlich lässt sich der Weg gut begehen, es gibt nur wenige Stellen, die steil sind oder bei denen felsige Stufen überwunden werden müssen. An der Bode gibt es immer wieder große Steine und auch ein paar Bänke, die zu einer Rast einladen – oder auch dazu, die müden Füße im Fluss zu kühlen.

Den besten Blick hast du im Tal über den Bodekessel in Richtung Rosstrappe. Der Ausblick ist wirklich spektakulär. Von hier aus geht es steil hinab in die Schlucht des Bodekessels. Nun hast du den schlimmsten Teil geschafft. Der Wanderweg verläuft nun über die Teufelsbrücke zum Gasthof Königsruhe mit einem der schönsten hundert Biergärten Deutschlands. Danach geht es weiter, entweder links oder rechts der Bode, zurück nach Thale.

Toiletten im Bodetal und in Thale

In Treseburg und in Thale gibt es Toilettenhäuschen, die zwingend mit 50-Cent-Stücken gefüttert werden müssen. Im Bodetal gibt es natürlich kein Klo – und da der Weg gut frequentiert wird, ist es sehr schwer, sich mal eben unbeobachtet ins Gebüsch zu schlagen.

Einkehrmöglichkeiten an der Bode

Restaurants und Cafés findest du neben dem Gasthaus Königsruhe in Treseburg und in Thale.

Ausblicke ins Bodetal

Rosstrappe

Wer gute Kondition hat und nicht mit dem Bus fahren möchte, dem empfehle ich den Aufstieg über die Rosstrappe (oder alternativ die Fahrt mit dem Sessellift). Von der Rosstrappe aus hast du einen herrlichen Blick ins Bodetal. Das Restaurant aber sehr teuer – ideal für alle, die essen und gleichzeitig abnehmen wollen 🙂 Oberhalb des Canyons verläuft der Weg über die Herzogshöhe und Wilhelmsblick mit ebenfalls toller Aussicht bis nach Treseburg.

Hexentanzplatz

Der Blick vom Hexentanzplatz gegenüber der Rosstrappe ist ebenfalls schön. Am Gasthaus Königsruhe führt ein Wanderweg steil hinauf. Alternativ kannst du auch mit der Kabinenbahn fahren. Auch von hier aus kannst du über Treseburg in das Bodetal hinabsteigen. Der Hexentanzplatz ist allerdings stark kommerzialisiert – die Attraktionen wie der Tierpark sind relativ teuer.

Weitere Höhepunkte in und um Thale

Wer noch nicht genug hat nach der Wanderung, für den bieten sich folgende Aktivitäten in Thale an:

  • Der Klettergarten in Thale
  • Ein Besuch der Teufelsmauer bei Weddersleben

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