Die Fränkische Schweiz – ein Deutschland Geheimtipp

Zwischen Bamberg, Bayreuth und Nürnberg erstreckt sich die Fränkische Schweiz mitsamt der angeschlossenen Hersbrucker Schweiz. Ihren Namen verdankt die markante Hügellandschaft ihren schroffen Felsen – ähnlich wie das Elbsandsteingebirge. Die Fränkische Schweiz verfügt über zahlreiche Höhlen und Burgen und ist neben dem Fränkischen Seenland mit Brombachsee, Rothsee und Altmühlsee das beliebteste Naherholungsgebiet der Metropolregion Nürnberg. Bundesweit ist die Fränkische Schweiz aber eher ein Geheimtipp.

Malerische Burgen und Burgruinen in der Fränkischen Schweiz

Die vielleicht am schönsten gelegene Burgruine ist Neideck bei Streitberg, im Wiesenttal auf einem vorgelagerten Fels gelegen. Nicht sonderlich touristisch erschlossen, ist Streitberg ein wahrer Geheimtipp. Die schönste Burg ist sicherlich Burg Rabenstein. Die Burg ist im Privatbesitz, kann aber besichtigt werden und ist bekannt für die angeschlossene Falknerei, die verschiedene Falken- und Adlerarten präsentiert. In der Fränkischen Schweiz scheint allerdings jedes Dorf seine eigene Burg zu haben. 39 der Burgen sind heute noch bewohnt. Sehr schön sind auch die Burgen von Hiltpoltstein, Egloffstein und Gößweinstein. Letzteres ist auch für seine prachtvolle Wallfahrtskirche zur Heiligen Dreifaltigkeit bekannt.

Die Höhlen der Fränkischen Schweiz

Neben den Burgen sind vor allem die Höhlen in der Fränkischen Schweiz beliebte Ausflugsziele. Unser Reisetipp: die mit 3000 Metern längste Höhle die Teufelshöhle bei Pottenstein, die über sehenswerte Tropfsteine verfügt. Begehbar sind etwa 800 Meter. Die Teufelshöhle wird auch als Luftkurort verwendet.

Sehenswert ist auch die Sophienhöhle ganz in der Nähe der Burg Rabenstein. Ein besonderes Erlebnis sind dabei die Lichtinstallationen und die Akustik, die eindrucksvoll anhand des berühmten Walzers von Shostakovic demonstriert wird. Sehr bekannt ist ebenfalls die Binghöhle bei Streitberg.

Dazu gibt es zahlreiche Höhlen, in die du auch ohne eine Führung einen Blick werfen kannst. Dazu gehört die ehemalige Schauhöhle Rosenmüllerhöhle. Du solltest dich aber in jedem Fall vorher informieren, wie sicher ein Einstieg ist – teilweise tun sich Spalten und Löcher auf, in die du stürzen kannst, und in der Dunkelheit ist es leicht, die Orientierung zu verlieren.

Malerische Städte und Dörfer in der Fränkischen Schweiz

Tüchersfeld

Neben Höhlen und Burgen in der Fränkischen sind auch die hübschen Dörfer einen Besuch wert. Besonders Pottenstein bietet ein sehr schönes Ausflugsziel – auf steilen Felsen erhebt sich die Burg zu Pottenstein. Im Weiherbachtal in Richtung Teufelshöhle befinden sich ein kleiner Weiher mit Bootsvermietung, eine Sommerrodelbahn sowie ein Felsenbad – ein herrlicher Ausflug für die ganze Familie. Ein absolutes Highlights ist das Felsendorf Tüchersfeld mit dem Fränkische Schweiz Museum. Als Alternative bietet sich Hiltpoltstein mit seiner trutzigen Burg und dem putzigen Oberen Tor an. Sehr beschaulich sind auch die Burg Gößweinstein sowie das hübsche Egloffstein. Ähnlich atemberaubend wie die Burg Pottenstein liegt das Fränkische-Schweiz-Museum im benachbarten Tüchersfeld – ein echter Geheimtipp. Das Kirchendorf wurde teilweise direkt in und auf die schroffen Felsen gebaut.

Kletterspaß und Kajak Touren – Reisetipps

Wer dem Wiesenttal weiter nach Behringersmühle folgt, hat die Möglichkeit zu einer aufregenden Kajak-Fahrt auf der Wiesent. Die Fahrt führt über mehrere Naturmoore bis nach Streitberg und weiter nach Ebermannstadt. Berühmt ist auch die Gastfreundschaft in der fränkischen Schweiz – zahlreiche gute – und im Vergleich zu Nürnberg preiswerte – Restaurants laden zu den typisch fränkischen Gerichten wie Schäufele, Sauerbraten und Federweißer ein.

Trotz ihrer Schönheit ist die Fränkische Schweiz oft nur als Naherholungsgebiet Nürnberg und Erlangen bekannt – zu Unrecht. Denn die faszinierende Landschaft mit dem markanten Hausberg Walberla bei Forchheim hat einen ganz besonderen Reiz.

Die schönsten Wanderungen

Die Sinterstufen der Lillach

Zu den schönsten Wanderungen in der Fränkischen Schweiz zählt die kleine Tour von Oberrüsselbach zur Lillachquelle und zu den Sinterterrassen. Auf der ca. 6 Kilometer langen Tour ergeben sich schöne Ausblicke ins Tal und über Weißenohe. In Weißenohe beginnt auch der berühmt berüchtigte 5-Seidla-Steig – DIE Bierwanderung in der Fränkischen Schweiz. Die einfache Strecke beträgt ca. 9 Kilometer, dabei kannst du in insgesamt fünf Gasthäusern einkehren und das fränkische Bier genießen.

Saisonale Highlights in der Fränkischen Schweiz

Die fränkische Schweiz verfügt über saisonale Highlights: die Lichterfeste zum Jahreswechsel, die Märzenbecher bei Algersdorf und die Frauenschuh-Blüte in der Hersbrucker Schweiz.

Die Lichterfeste (jährlich vom 20. Dezember bis 6. Januar)

Lichterfest in Nankendorf

Jedes Jahr zwischen dem 20. Dezember und dem 6. Januar finden in der Fränkischen Schweiz die Lichterprozessionen im Rahmen der Ewigen Andacht statt. Dabei werden tausende von Holzfeuern an den Hängen entzündet, die Straßenlaternen verlöschen und eine feierliche Prozession zieht durch die Straßen, Posaunenchor, Einheimische und Besucher stimmen bekannte Weihnachtslieder an.  Höhepunkt ist das Lichterfest in Pottenstein am 6. Januar, das jedes Jahr tausende Besucher anzieht.

Mehr lesen: Lichterfeste in der Fränkischen Schweiz

Die Märzenbecherblüte (Februar bis April)

In der Hersbrucker Schweiz im Sittenbachtal befindet sich nahe Algersdorf ein Märzenbecherwald. Mit etwas Glück kannst du die weißen Blüten irgendwann zwischen Februar und April bestaunen. Tipp: Es gibt nur wenige Parkplätze. Verbinde deinen Ausflug doch mit einer Wanderung zum Märzenbecherwald – entweder von Osternohe Schlossberg oder von der Burg Hohenstein aus. Dann kannst du auch gleich im Windbeutel-Cafe einkehren. Zum Beitrag: Der Märzenbecherwald bei Algersdorf im Nürnberger Land

Die Frauenschuh-Blüte (Mitte Mai – Mitte Juni)

Ein besonderes Highlight wartet beim kleinen Dorf Lichtenegg in der Hersbrucker Schweiz auf euch: die Zauberwald-Orchideenwanderung. Hier befindet sich eins der wenigen deutschen Frauenschuh-Vorkommen. Die Wanderung ist allerdings nicht ganz ohne, gutes Schuhwerk ist zu empfehlen.

Tipp: Der Orchideenweg kann das ganze Jahr über begangen werden. Bis in den August hinein kannst du unterschiedliche Orchideenarten entdecken. Dazu bietet sich dir von der Burgruine aus ein herrlicher Blick bis hin zum Fichtelgebirge.

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