Tausende Besucher zieht es im April ins beschauliche Pretzfeld in der Fränkischen Schweiz. Denn dann blühen die Kirschbäume an den Hängen rund um das malerische Dorf. Der ausgeschilderte Kirschenweg führt dich nicht nur zu zahlreichen Kirschbäumen, sondern auch zu weiteren Highlights wie der Burgruine Dietrichstein, von der du eine spektakuläre Aussicht über das Wiesenttal bis hinüber zur strahlend weißen Vexierkapelle von Reifenberg hast, oder auch zu den Sinterterrassen des Weißenbachs. Dazu solltest du unbedingt auch dem malerischen Schloss Pretzfeld und dem Schlosspark einen Besuch abstatten. Auch der jüdische Friedhof oberhalb des Pretzfelder Kellers lohnt einen Abstecher.

Sehenswürdigkeiten in und um Pretzfeld

Schloss Pretzfeld

Von weitem sichtbar ist die barocke Pfarrkirche St. Kilian, die um 1750 nach Plänen des Bamberger Architekten Johann Jakob Michael Küchel erbaut wurde. Das Schloss Pretzfeld wurde um 1150 als Sitz des „Hademar de Bretevelt“ (breites Feld) erwähnt. In der heutigen Form stammt es aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Burg gehörte ab 1375 denen von Wiesenthau, ab 1522 denen von Stiebar. 1754 erhielt der kurbayerische Minister Graf von Seinsheim das Lehen. 1852 kaufte der Nürnberger Kaufmann Josef Kohn (1810–1885) das Schloss, das durch Heirat an die heutigen Besitzer, die Familie Herrmann, ging.

Sehr schön ist zudem ein Spaziergang entlang des Mühlbaches mit zahlreichen Stegen, vorbei an prächtigen Fachwerkhäusern wie der unteren Mühle.

Die Landadeligen von Pretzfeld erlaubten es einigen jüdischen Familien im Mittelalter, sich niederzulassen – vor allem aus dem eigennützigen grund, um sich Geld leihen zu können. Der jüdische Friedhof, seit dem 17. Jahrhundert bestehend, enthält hauptsächlich Grabstätten aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Auch in der Ortschaft Hagenbach gibt es einen jüdischen Friedhof mit alten Grabsteinen. Eine Mikwe (jüdisches Frauenbad) stammt aus der Mitte des 14. Jahrhunderts.

Blick vom Dietrichstein

Der Kirschenweg von Pretzfeld

11 km lang, ca. 200 Höhenmeter

Der Kirschenweg startet am Pretzfelder Keller und führt zunächst steil auf die Höhe, bis zum Judenfriedhof. Von hier geht es weiter zur Burgruine Dietrichstein, von der nur noch wenige Mauerreste übrig sind. Die Aussicht ins Trubach- und Wiesenttal ist jedoch grandios.

Weiter geht es zu den Sinterstufen des Weißenbaches, an denen entlang der Wanderweg hinab ins Tal bis an die Trubach führt. An zahlreichen Kirschbäumen entlang, führt der Weg zurück nach Pretzfeld, wo du den Mühlen und dem Schloss einen Besuch abstatten kannst, und wieder hinauf zum Keller, um hier einzukehren und den Blick über das Tal zu genießen. Die Tour ist natürlich auch außerhalb der Kirschblüte sehr schön – der Rückweg führt allerdings durch die pralle Sonne, was im Sommer nicht immer ein Vergnügen ist.

Hier findest du die Tour auf Komoot.

Die Tour ist natürlich auch sehr gut mit Hund machbar – Kiki fand die zahlreichen Fotostopps allerdings eher nervig 🙂

Besuch und Parkplätze in Pretzfeld zur Kirschblüte

Es empfiehlt sich ein Besuch unter der Woche oder entweder sehr früh (am besten noch vor 10 Uhr) oder eher spät (ab 17 Uhr). Besonders beliebt ist dabei der Parkplatz am Pretzfelder Keller oberhalb des Dorfes – hier startet der Kirschenweg, und dazu bietet sich dir von der Gastwirtschaft aus ein herrlicher Blick auf das Trubach- und Wiesenttal.

Weitere Parkmöglichkeiten findest du am Bahnhof, am Friedhof und auf einem Wanderparkplatz unterhalb des Schlossparks nahe den Gleisen – doch auch diese sind sehr schnell voll.

Alternativ kannst du auch mit der Wiesentbahn von Forchheim aus anreisen.

Die Kirschblüte in der Fränkischen Schweiz

Pretzfeld gilt als das Zentrum der Kirschblüte in der Fränkischen Schweiz. Kirschbäume gibt es jedoch auch im malerisch gelegenen Kalchreuth bei Nürnberg sowie rund ums Walberla. Auch hier sind zur Hochzeit der Kirschblüte alle Parkplätze sehr schnell restlos überfüllt.

Nach der Kirschblüte locken ab Mitte Mai die Frauenschuh-Orchideen tausende Besucher nach Lichtenegg zur Orchideenwanderung.