Der wichtigste Kraftort in der Fränkischen Schweiz

Das Walberla (offizieller Name: Ehrenbürg) ist ein 532 Meter hoher Zeugenberg und zugleich für viele der wichtigste Kraftort in der Fränkischen Schweiz. Tatsächlich belegen gefundene Feuersteinklingen, dass der Berg bereits in der Altsteinzeit von Menschen erklommen wurde. Belegt ist zudem ein Wallsystem, das bereits auf das Jahr 4000 v. Chr. zurückgeht und insbesondere von den Kelten genutzt wurde. Mit Sicherheit fanden auf dem Hochplateau auch kultische Riten statt – so mancher spürt auch heute noch eine besondere Energie. Die Riten hielten sich wohl auch bis ins Mittelalter hinein, was der Kirche ein Dorn im Auge war. Dies lässt sich daran erkennen, dass die heidnische Geschichte umgedeutet wurde. Der Legende nach wollte einst die heilige Walpurga auf der alten Kultstätte eine Kapelle errichten. Die heidnischen Geister erboste dies jedoch, sodass sie Felsbrocken auf sie schleuderten. Walpurga jedoch war zu mächtig und zwang die Geister, eine Kapelle aus den Felsen zu errichten. Dafür erlaubte sie ihnen, in der Nacht zum 1. Mai ihr Unwesen zu treiben und zu feiern – in der legendären Walpurgisnacht. Die Heilige Walburga (*710, +780) stammte übrigens ursprünglich aus England, kam aber als Missionarin nach Deutschland und wurde eine bedeutende Äbtissin, u.a. im Kloster Heidenheim.

Neben dieser kultischen Komponente gilt das Walberla heute vor allem als Wander- und Kletterparadies. Auch Gleitschirmspringen ist möglich. Nichtsdestotrotz handelt es sich aber auch um ein Naturschutzgebiet. An der A73 gelegen, ist der Berg leicht von Nürnberg aus zu erreichen und gilt auch als dessen „Hausberg“.

Der Name Walberla, der sich von der Walburgiskapelle ableitet, bezeichnet eigentlich nur die 513,9 m hohe Nordkuppe des Massivs Ehrenbürg. In der Region wird jedoch vor allem dieser Name für den gesamten Berg verwendet. Die Südkuppe ist der 531,7 m hohe Rodenstein. Die Kuppen von Walberla und Rodenstein sind 750 m voneinander entfernt. Die Ehrenbürg ist ein Zeugenberg, der durch den Ehrenbach von der Hochfläche der Fränkischen Alb abgetrennt wurde. Er ist etwa 1500 Meter lang und 300 Meter breit und ragt bis zu 250 Meter hoch über das auslaufende Wiesenttal.

Parkmöglichkeiten und Wanderwege am Walberla

Zwei Wanderparkplätze liegen bei Schlaifhausen unterhalb des Rodenstein und oberhalb von Kirchehrenbach unterhalb der Walburgiskapelle. Tolle Ausblicke auf das Waberla hast du beispielsweise von der Vexierkapelle bei Reifenberg aus (ca. 6 km entfernt) und von den Kapuzinerfelsen (ca. 3 Kilometer entfernt) auf der anderen Talseite oberhalb von Leutenbach.

Ein beliebter Wanderweg führt hinunter ins Tal und einmal um den Berg herum. Die Tour verläuft größtenteils durch die pralle Sonne und ist im Hochsommer deswegen nicht sehr angenehm zu laufen.

In Corona-Zeiten war der Berg so beliebt, dass die Naturschutzbehörde massive Verschmutzung durch menschliche Fäkalien beklagte – nicht zuletzt deswegen, weil die Restaurants in der Umgebung alle geschlossen waren. Dazu wurde das gesamte Gebiet stark vermüllt und zugeparkt. Grundsätzlich ist besonders an Wochenenden und Feiertagen mit hohem Ausflugsverkehr zu rechnen.

Rund um das Walberla befinden sich mehrere Gaststätten:

  • Das Restaurant Zum Walberla oberhalb von Kirchehrenbach direkt am Wanderparkplatz
  • Der Lindenkeller an der Straße von Wiesenthau nach Kirchehrenbach
  • der Brauereigasthof Drummer in Leutenbach
  • Die Gaststätte Alt in Leutenbach

Mit dem Hund aufs Walberla – Achtung Leinenpflicht

Da das Plateau zwischen Walberla und Ridenstein unter strengem Naturschutz steht, herrscht hier ganzjährig Leinenpflicht und ein Wegegebot (für Hunde UND Menschen). darauf weisen auch zahlreiche Hinweistafeln hin.

Highlights am Walberla

Zu den Highlights am Berg zählen die bizarrem Felstürme aus Dolomitgestein wie die „Steinerne Frau“ und der „Zwillingsfelsen“. Dabei handelt es sich um die Überreste von Schwammriffen. An den umliegenden Felsen befinden sich auch einige kleinere Karsthöhlen, wie die Ehrenbürghöhle (auch Schlangenloch, Hohlloch und Walberlahöhle genannt) sowie die Einsiedlerhöhle.

Gesicherte archäologische Funde

Der Berg wurde bereits in keltischer Zeit besiedelt – Infotafeln vermitteln wissenswertes über die damalige Zeit.

Eine (vermutlich zunächst aus Holz gebaute) Kapelle wurde um 1350 erstmals erwähnt. Die heutige Kapelle wurde durch die Herren von Wiesenthau im Jahr 1697 errichtet. Veränderungen wurden zuletzt 1901 an der Ausstattung durchgeführt. Am 1. Mai 2000 wurde im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes eine Bronzestatue der Heiligen Walburga vor der Kapelle geweiht.

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