Die weiße Kirche oberhalb von Forchheim

Die weiße Kapelle St. Nikolaus, auch Vexierkapelle genannt, liegt weithin sichtbar auf dem 453 Meter hohen Reifenberg. Von fern sieht es so aus, als ob sie oberhalb von Forchheim thront. Tatsächlich gehört sie aber zum Ortsteil Reifenberg der Gemeinde Weilersbach und liegt etwa 10 Kilometer von Forchheim entfernt. Von der Kapelle aus bietet sich dir ein herrlicher Ausblick auf das Wiesenttal, auf das Walberla und über das Rednitztal bis nach Erlangen.

Winterlicher Blick auf das Walberla

Was bedeutet „Vexierkapelle“?

Das Wort vexier stammt vom lateinischen Wort vexare ab, was plagen, leiden oder quälen bedeutet. In der Vexierkapelle befindet sich ein Bild, das Hände, Füße und das Herz Christi darstellt – ein Vexierbild, also ein Leidensbild, das der Kapelle seinen Namen gab.

Das Innere der Kirche ist im neugotischen Stil gestaltet, mit Hochaltar, zwei Seitenaltären und Volksaltar. Die Wandfiguren stellen den Hl. Nikolaus, Hl. Wendelin, Hl. Josef und die Hl. Barbara da – ihr Bildnis wurde vom Bildhauer Friedrich Theiler, Ebermannstadt (1748-1826) geschaffen.

Anfahrt und Wanderwege

Modell der Vexierkapelle und der Burg Gößweinstein in Reifenberg

Es ist möglich, auf einer engen und teilweise steilen Ortsdurchfahrt durch Reifenberg direkt bis zur Kapelle zu fahren. Natürlich führen aber auch zahlreiche Wanderwege hinauf. Am Ortseingang befindet sich ein kleiner Wanderparkplatz. Zum Burgstall Rettener Kanzel sind es etwa 3 Kilometer. Die Jägersburg liegt etwa 5 Kilometer nordwestlich. Etwa fünf Kilometer östlich, oberhalb von Ebermannstadt, liegt die Burg Feuerstein.

Die Geschichte der Vexierkapelle

Auf dem Reifenberg stand ursprünglich eine Spornburg. Im Jahr 1145 traten die Edelfreien von Reifenberg aus Ettling bei Ingolstadt erstmals in Erscheinung. 1160 bestätigte Kaiser Friedrich I. dem Bischof Eberhard II. von Bamberg den Besitz der Burg Reifenberg und 1185 bestätigte Papst Lucius III. den Besitz dem Hochstift Bamberg. Im Hussitenkrieg wurde die Burg 1430 beschädigt und bis 1446 teilweise wieder aufgebaut. 1460 wurde erstmals eine Burgkapelle erwähnt. Die Burg verfiel jedoch in den Folgejahren. 1607 bis 1613 wurde die Kapelle St. Nikolaus wieder aufgebaut. Der barocke Turm und die Bildnisse im Inneren entstanden im Jahr 1788.

Weitere Reisetipps der Umgebung