Ein schönes Wanderziel nahe Nürnberg ist die beeindruckende Sophienquelle, eine der größten barocken Quellfassungen nördlich der Alpen. Die Quelle befindet sich an einem Hang etwa 500 Meter südlich von Grünsberg, zwischen Burgthann und Altdorf und der malerischen Teufelsschlucht.

Die mit etwa 4 Litern pro Sekunde recht ergiebige Quelle war bereits im 17. Jahrhundert ein beliebtes Ausflugsziel der nahegelegenen 1623 gegründeten Universität Altdorf. Möglicherweise diente sie bereits in der Frühzeit als Kultort und Kraftort – insbesondere bei den Kelten gab es viele heilige Quellen.

Zwischen den Jahren 1724 und 1726 wurde die vom Nürnberger Patrizier Johann Paul III. Paumgartner beauftagte Quellfassung erbaut – als Teil eines „sentimentalen Landschaftsgartens zu Ehren seiner Gemahlin Sophia-Maria Nützel-Paumgartner-Haller von Sündersbühl“. Der Patrizier war auch maßgeblich daran beteiligt, die nahegelegene Burg Grünsberg in ein Schloss umzuwandeln. Nach dem Tod ihres Gatten ließ Sophie als Witwe und Erbin des ganzen Paumgartner-Vermögens 1726 den Bau der Quelle fertigstellen.

Beeindruckendes Bauwerk aus der Barockzeit

Die Sophienquelle ist neben der Brunnenanlage von Rockenbrunn und dem Irrhain bei Kraftshof eines der interessantesten Baudenkmäler zur barocken Gartenkultur im Nürnberger Land. Sie ähnelt im Aufbau einem Amphitheater. Das Halbrund der Brunnenwand besteht aus Sandsteinquadern und ist von geländerlosen Freitreppen auf beiden Seiten umgeben. Ursprünglich war über der Brunnenwand noch ein kunstvolles Baluster-Säulengeländer als Brüstung angebracht. Das Wasser sprudelt aus der rotbraunen Sandsteinfelswand und über gemauerten Stein. Anschließend fällt es über mehrere Kaskadenbecken in den Hauptbrunnen. Ein Überlauf führt das Wasser zu einem Teich, der heute zur Fischzucht genutzt wird, bevor es unterirdisch in die Schwarzach abfließt.
In der Nähe befindet sich eine weitere, aber wesentlich kleinere gefasste Quelle, der Dolderlesbrunnen (mundartlich von Dolores).

Aufgrund von wiederkehrendem Vandalismus wird die Sophienquelle videoüberwacht.

Parkmöglichkeiten an der Sophienquelle

In Grünsberg gibt es einen kleinen Wanderparkplatz. Dieser bietet jedoch nur Platz für wenige Autos. Alternativ kannst du im Dorf entlang der Straße Auf der Röth oder am Höhenweg parken. Noch viel schöner ist aber eine Wanderung von Altdorf oder von Burgthann.

Öffentliche Verkehrsmittel

Die nächsten Bahnstationen befinden sich in Burgthann und in Altdorf. Vom Altdorfer Bahnhof (S-Bahn-Linie S2) führt der Altdorfer Rundwanderweg Grüne 4 nach Grünsberg (45-60 min). Mit dem Fahrrad geht es über den Altdorfer Rundwanderweg Grüne 3 bis Prethalmühle und dann auf dem Schwarzachtalradweg nach Grünsberg (30-45 min). Alternativ kannst du auch von Burgthann aus laufen (ca. 3 Kilometer).

Wanderungen rund um die Sophienquelle

Eine schöne Wanderung führt von Burgthann entlang der kleinen, aber malerischen Wolfsschlucht zur Sophienquelle und durch die Teufelsschlucht zurück. Es ist auch möglich, durch die Wolfsschlucht auf- oder abzusteigen – dabei handelt es sich aber um einen echten Bergweg, für den du trittsicher sein solltest. Die Sophienquelle ist ganzjährig frei zugänglich und kann zu Fuß von Schloss Grünsberg über den Fränkischen Jakobsweg gut erreicht werden.

Wanderung zur Löwengrube: der Wallensteinweg

Entspanner ist ein Abstecher vom Wallensteinweg. Dieser führt von Altdorf mit 8,5 Kilometern an tollen Highlights vorbei:

Die Sophienquelle liegt nicht direkt am Wallensteinweg, ein Abstecher lohnt sich aber!

Die Sophienquelle im Musikvideo

Die Sophienquelle hat es sogar in ein Musikvideo geschafft – in ein Metal Cover von The Rains of Castamere aus dem Soundtrack der Serie game of Thrones!

Auch bei einem Cover von Enyas May it be aus Der Herr der Ringe – Die Gefährten diente die Sophienquelle als Schauplatz.