Einer der beliebtesten Wander- und Aussichtsberge ist der nördlich von Bamberg gelegene, 539 Meter hohe Staffelberg bei Bad Staffelstein. Beliebt ist der Zeugenberg aus mehreren Gründen: wegen seiner markanten Form und dem herrlichen Ausblick, aber auch durch die historischen Funde unter anderem aus der Römer- und Keltenzeit sowie der unmittelbaren Nähe des Klosters Banz sowie der imposanten Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen. Dazu lockt der (an Wochenenden gut besuchte) Biergarten. Bekannt ist der Berg zusätzlich durch das berühmte „Frankenlied“.

Wandern am Staffelberg

Eine der beliebtesten Wanderungen in Franken verläuft von Bad Staffelstein über den Staffelberg zur Wallfahrtskirche. Zahlreiche Wanderwege nutzen dabei die Bahnstrecke Lichtenfels-Bamberg, so beispielsweise die empfehlenswerte Tour von Ebensfeld über den Ansberg mit der Veitskapelle und den Staffelberg nach Bad Staffelstein.

Klettermöglichkeiten

Am Staffelberg wurden für Sportkletterer einige Routen am sonst gesperrten Riffkranz freigegeben. Ein kurzer ungefährlicher Abstieg führt vom westlichen Plateau hinunter zu der kleinen H Querkelhöhle, deren Decke sich in einem Schacht teilweise nach oben öffnet. Auf dem weitgehend ungesicherten Hochplateau des Bergs besteht im Bereich der Felsformationen erhöhtes Absturzrisiko.

Parkmöglichkeiten am Staffelberg

Parken kannst du beispielsweise am Wanderparkplatz Staffelberg bzw. am nahe gelegenen Friedhof. Alternativ kannst du den Wagen auch am Wanderparkplatz Romansthal abstellen. Dieser ist relativ groß, aber auch besonders beliebt, da es von von hier nur noch 100 Höhenmeter zu überwinden sind, um den Gipfel zu erreichen. An einem Mittwoch Nachmittag im August gegen 17:30 Uhr waren nur noch wenige Parkplätze verfügbar. Am Wochenende ist es sicherlich noch voller. Entspannter ist es hingegen Montag und Dienstag, wenn die Staffelbergklause Ruhetag hat.

Die Staffelberg-Klause – der Biergarten auf dem Staffelberg

Der Selbstbedienungsbiergarten auf dem Staffelberg erfreut sich großer Beliebtheit.

Öffnungszeiten (Stand: 2025):

April – Ende Oktober:

  • Mittwoch bis Samstag: 10:30-20:30 Uhr
  • Sonntag: 9 – 20:30 Uhr
  • Montag und Dienstag Ruhetag!

Der Staffelberg im Frankenlied

Neben der Adelgundiskapelle Neben der Kirche wohnten von 1696 bis 1929 Eremiten. Der bekannteste Eremit war Ivo Hennemann (1824–1900), der als heil’ger Veit zu Staffelstein im berühmten Frankenlied vorkommt. Dessen Dichter, Victor von Scheffel, stammte nicht aus Franken, weilte im 19. Jahrhundert allerdings mehrere Wochen lang in Kloster Banz und erkundete die Umgebung. Seine Eindrücke beschrieb er in seinem Gedicht Wanderfahrt, das als „Frankenlied“ Berühmtheit erlangte.

Die Geschichte des Staffelstein

Der Staffelberg ist nicht nur ein bedeutendes Kulturdenkmal, sondern gewährt auch faszinierende Einblicke in die Erdgeschichte der Jurazeit. Der auffällige Gipfelkranz besteht aus Riffkalk und verkarstetem Riffdolomit des Oberjura. Darüber hinaus ist der Berg für Fossilfunde bekannt. In früheren Zeiten wurden hier zudem Eisensandstein und Werkkalk als Baumaterial gewonnen, zeitweise wurde auch Eisenerz aus Schichten des Braunen Jura abgebaut.

Prähistorische und antike Besiedlung

Das markante Hochplateau des Staffelbergs war bereits um 5000 v. Chr. in der Jungsteinzeit besiedelt. Davon zeugen Steinbeile, Feuersteingeräte und vereinzelte Gefäßscherben. Über die Jahrtausende hinweg wurde der Berg immer wieder aufgesucht und besiedelt. Aus der frühen Urnenfelderzeit stammen Waffen und Schmuckstücke aus Bronze. Eine erneute Besiedlungsphase setzte in der späten Hallstattzeit ab etwa 600 v. Chr. ein. Diese Siedlung ist der keltischen Kultur zuzurechnen und erstmals lässt sich aus dieser Zeit eine Befestigungsanlage nachweisen.

Um 30 v. Chr., nach dem Ende der keltischen Phase, sind erneut Funde belegt – darunter Eisen- und Bronzegeräte sowie Schmuckstücke germanischer Herkunft aus der Zeit um Christi Geburt. In der Spätantike, etwa zwischen 350 und 420 n. Chr., entstand auf dem Plateau eine germanische Burganlage. Die Ringmauer dieser Wehranlage ruhte auf einem künstlich angelegten Planierungshorizont, der die früheren keltischen Befestigungen überlagerte.

Einige Funde – darunter Geräte und Schmuck aus Eisen, Bronze und Glas – deuten zudem auf eine kleinere Siedlung im frühen Mittelalter, vermutlich zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert n. Chr., hin.

Mittelalterliche Nutzung und christliche Prägung

Im Mittelalter wurde auf dem Staffelberg eine Kirche zu Ehren der Heiligen Adelgundis (auch Aldegundis) errichtet. Der spätgotische Kirchenbau fiel im Zuge des Deutschen Bauernkriegs im Jahr 1525 der Zerstörung zum Opfer. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche unter Verwendung der Ruinenreste wieder aufgebaut und 1654 neu geweiht.

Tragisches Ereignis im 20. Jahrhundert

Ein dunkles Kapitel in der jüngeren Geschichte des Staffelbergs ereignete sich im Jahr 1938: Bei schlechter Sicht stürzte eine Junkers W 34 der Wehrmacht am Berg ab. Vier Soldaten kamen bei dem Unfall ums Leben. Die Wehrmacht versuchte, das Unglück geheim zu halten. Heute erinnert nichts mehr direkt an das Ereignis, jedoch befindet sich an dieser Stelle die Staffelbergklause – eine beliebte Einkehrmöglichkeit für Wanderer.

Der Staffelberg in der Geomantie

Der Staffelberg gilt in der Geomantie als Kraftort. Hier verläuft eine Leylinie hinüber zum Ansberg mit der Veitskapelle – gut zu erkennen an den markanten Linden auf dem Nachbarberg. Die Kapelle befindet sich im Schatten der Bäume.

Weitere Kraftorte in der Nähe

Neben der Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen und dem Kloster Banz liegen in der Nähe noch der beliebte Kletterfelsen Kemitzenstein und der Hohle Stein bei Schwabthal. Bei beiden handelt es sich um prähistorische Kultstätten.

Auch in den nahegelegenen Haßbergen lassen sich zahlreiche Kraftorte erkunden. Dazu gehören der Veitenstein mit seiner Kulthöhle, die Felsenburgruine Rotenhan, Burgruine Lichtenstein bei Pfarrweisach sowie die Mariengrotte bei Jesserndorf.

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