Die Wallfahrtkirche Vierzehnheiligen ist ein beliebtes Ausflugsziel in Oberfranken bei Bad Staffelstein zwischen Bamberg und Lichtenfels. Das Gotteshaus wurde nach Plänen des berühmten Barock-Baumeisters Balthasar Neumann erbaut und ist den heiligen Vierzehn Nothelfern geweiht. In direkter Nachbarschaft des Staffelberg und Kloster Banz ist sie ein beliebtes Wanderziel – nicht zuletzt auch wegen seiner Gaststätte und der Brauerei. Die Fassade zählt zum Spätbarock, die Innenarchitektur zum Rokoko. Die 75 Meter hohen Türme sind weithin sichtbar.

Wandern rund um Vierzehnheiligen

Eine beliebte Wanderung mit ca. 14 Kilometern und 500 Metern Höhenunterschied führt von Bad Staffelstein über den Staffelberg zur Basilika. Von Lichtenfels sind es etwa 4 Kilometer einfach, vom Kloster Banz 5,5 Kilometer einfach. Ein weiteres Highlight der Region ist dazu der Ansberg (auch Veitsberg) mit der Kapelle St. Veit (ca. 10 km entfernt). Durch die günstige Lage an der Bahnlinie zwischen Bamberg und Lichtenfels ist es sehr gut möglich, die öffentlichen Verkehrsmittel mit in eine Wanderung einzubeziehen.

Parkmöglichkeiten findest du zum Beispiel an der Basilika sowie in Bad Staffelstein.

Gastronomie in Vierzehnheiligen

In Vierzehnheiligen befindet sich der Gasthof Goldener Hirsch (täglich 10-17 Uhr geöffnet) sowie das Braustüberl der Brauerei Trunk (täglich 10 bis 20 Uhr; Montag geschlossen). Bierverkauf findet Montag bis Freitag von 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr und Samstag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr und 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr statt (Sonntag geschlossen). Alternativ kannst du auch in Biergarten auf dem Staffelberg besuchen oder in Bad Staffelstein einkehren.

Die Legende der Vierzehn Nothelfer

Der Überlieferung zufolge erschien dem Schäfer des Klosters Langheim anno 1445 das Jesuskind im Kreise anderer Kinder, halb rot, halb weiß gekleidet. Die Kinder stellten sich als die Vierzehn Nothelfer vor und verlangten den Bau einer Kapelle. Darauf verschwand die Kinderschar in den Wolken. Wenige Tage später ereignete sich ein weiteres Wunder: Eine schwerkranke Magd war zur Erscheinungsstätte gebracht worden, worauf sie gesund wurde. Daraufhin setzte – durch die Gewährung zahlreicher Ablassprivilegien gefördert – eine rege Wallfahrt ein. Die Zisterzienserabtei Langheim gab rasch dem Drängen der Gläubigen nach und errichtete eine den Vierzehn Nothelfern geweihte Kapelle. 1525, während des Bauernkriegs, wurde sie in Trümmer gelegt, jedoch später durch eine größere Kirche ersetzt. Gleiches geschah, nachdem diese im Dreißigjährigen Krieg ebenfalls zerstört worden war.

Holprige Entstehung einer Wallfahrtskirche

1742 wurde der berühmte Barock-Baumeister Balthasar Neumann damit beauftragt, den Bauplan für ein repräsentatives Gotteshaus zu erstellen, das die alte Wallfahrtskirche ersetzen sollte. Die Bauleitung wich in der Bauzeit jedoch vom ursprünglichen Entwurf ab und versetzte den Bau ein Stück nach Osten. Der Altar konnte nun nicht mehr wie vorgesehen am Ort der Erscheinung und Gnadenstätte in der überkuppelten Vierung stehen. Entgegen den liturgischen Gewohnheiten wurde er stattdessen im Langhaus der Kirche errichtet.
Neumann behielt bis zu seinem Tod im Jahr 1753 die Oberaufsicht über den Bau. Er konnte die Kirche nicht ganz fertigstellen, dennoch war das Gewölbe im Wesentlichen sein Werk. Ein Schüler Neumanns, Johann Thomas Nißler, vollendete den Bau 1772; am 14. September 1772 weihte ihn der Bamberger Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim.

1835 verbrannten nach einem Blitzeinschlag in Vierzehnheiligen die Orgel, der Dachstuhl und die beiden Türme. Die Kirche glich einer Ruine. Erst 1839 beauftragte Bayernkönig Ludwig I. die Franziskaner der Bayerischen Franziskanerprovinz mit der Betreuung der Wallfahrt. Sie setzten auch die Kirche wieder instand. Das renovierte Gotteshaus entsprach dem Geschmack der damaligen Zeit: Die Turmhelme waren neu gestaltet worden, die neue Bittner-Orgel verdeckte vier Fenster der Westempore und auch in anderen Details wich die Innenarchitektur von Neumanns Plänen ab.

Was bedeutet „Basilika“ Vierzehnheiligen?

1897 erhob Papst Leo XIII. Vierzehnheiligen als zweite deutsche Kirche in den Rang einer Basilica minor („kleinere Basilika“, im Gegensatz zu den vier Basilicae maiores in Rom, zu denen unter anderem der Petersdom gehört). Dies ist seit dem 18. Jahrhundert ein besonderer Ehrentitel, den der Papst einem bedeutenden Kirchengebäude verleihen kann. Die Verleihung eines Titels Basilica minor bezweckt „die Stärkung der Bindung der einzelnen Kirchen an den römischen Bischof und soll die Bedeutung dieser Kirche für das Umland hervorheben“. Neben der Basilika Marienweiher bei Kulmbach, dem Bamberger Dom und der Basilika Gößweinstein in der Fränkischen Schweiz ist Vierzehnheiligen die vierte Basilica minor des Erzbistums Bamberg.

Quelle: Wikipedia

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