In der Nähe von Altdorf bei Nürnberg befindet sich die Ruine des Klosters Gnadenberg. Die noch stehenden Außenmauern aus hellem Sandstein mitsamt den monumentalen, gotisch geprägten Fensteröffnungen sind ein wahrhaft beeindruckender Anblick.

Der heutige Zustand des Klosters Gnadenberg

Die Grundfläche der ehemaligen Hallenkirche beträgt 70 mal 37 Meter. In der Südostwand befindet sich als einziges erhaltenes Grabdenkmal das lebensgroße Relief-Epitaph des 1466 verstorbenen Ritters Martin von Wildenstein, der 1460 einen Himmelfahrtsaltar und Geld für Glasgemälde gestiftet hatte. Außen sind die Strebepfeiler einmal abgesetzt und einfach abgedacht. Die Kirchenruine ist wegen eines Privatgartens, unter dem die Pfeilersockel vermutet werden, nur teilweise zugänglich. Nicht zugänglich sind auch die Reste des ehemals gewölbten Kreuzgangs im ehemaligen Klosterhof und des Nonnenklosters, das ein Viereck bildete, von dem sich der nordöstliche Flügel erhalten hat. Die Umfassungsmauern der gesamten Klosteranlage sind teilweise noch vorhanden und auch noch die Torbögen an der Straße als Engpass im Straßenverkehr sichtbar.

Die Geschichte des Klosters Gnadenberg

Gnadenberg war das erste Birgittenkloster in Süddeutschland. Es wurde 1422 von Pfalzgraf Johann I. von Neumarkt und seiner Gattin Katharina, Tochter des Herzogs Wratislaw VII. von Pommern gegründet. Katharina kannte den Orden von dem Kloster Vadstena in Schweden her, wo sie ihre Jugendzeit verbracht hatte. 1420 erteilte Papst Martin V. die Erlaubnis für die Errichtung eines Birgittenklosters. 1430 kamen die ersten Mönche aus dem Kloster Paradiso bei Florenz. Nachdem 1435 das Frauenkloster fertiggestellt war, kamen die ersten Nonnen mit ihrer ersten Äbtissin Anna Svenson aus dem Kloster Maribo nach Gnadenberg.
Die Klosterkirche bestand aus drei gleich großen und hohen Schiffen zu je fünf Gewölbejochen von ungefähr quadratischem Grundriss und einem Altarchor mit 13 Altären im Westen. Über das Ordensbauprogramm hinausgehend war an den Innenwänden ein Emporengang angebaut. Die Einwölbung der Kirche erfolgte 1511–18, wobei Netzgewölbe entstanden; gleichzeitig baute man am Schwesternhaus. Die Baumeister waren alle Nürnberger. Albrecht Dürer war mit einem Gutachten zu dem etwas problematischen, nach Chronistenangabe gewaltigen und kunstvollen Dachstuhl der Klosterkirche beauftragt worden. Die Kirche besaß keinen Turm, sondern nur einen Dachreiter.
Als um 1524 die Reformation in Nürnberg eingeführt wurde, ging es mit dem Kloster bergab. Die letzte Äbtissin war Ursula Breunin (1533–1558). Das Kloster wurde 1563 säkularisiert; der Klosterbetrieb kam 1570 zum Erliegen. Ab 1577 wurden die Klostergüter verkauft bzw. als Lehen vergeben. Im Dreißigjährigen Krieg brannten am 23. April 1635 schwedische Truppen die Kirche und Teile des Klosters nieder; seitdem ist Gnadenberg eine Ruine.

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Quelle: Wikipedia

Zugangsbeschränkungen des Klosters Gnadenberg

Die Klosterruine ist in Privatbesitz. Hunde dürfen die Anlage leider nicht betreten. Ansonsten kann das Gelände jederzeit betreten werden.

Parkmöglichkeiten

Direkt an der Straße befinden sich mehrere Parkmöglichkeiten.

Wanderungen rund um das Kloster Gnadenberg

Die Klosterruine kann auch als Ziel oder Startpunkt einer Wanderung dienen.

So ist beispielsweise der Steinbruch Löwengrube bei Lenzenberg/Altdorf nur etwa 5 Kilometer entfernt.

Eine schöne, etwa 15 Kilometer lange Wanderung führt nach Hagenhausen und durch das idyllische Eismannsberger Tal am Traunfelder Bach entlang.

Weitere Touren führen dich an den alten Ludwig Donau Main Kanal oder zur Burgruine Haimburg.

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