Im Nürnberger Land bei Münzighof nahe dem malerischen Velden liegt die Geislochhöhle (auch einfach als Geisloch bekannt). Wer den Ort besuchen möchte, sollte genau prüfen, dass er auch die richtige Höhle erwischt, da es mehrere mit ähnlichem Namen gibt! Dazu ist die Höhle von 30. September bis ersten April geschlossen, um Fledermäusen die Winterruhe zu ermöglichen.

Achtung – beschwerlicher, glitschiger Einstieg!

Die Besonderheit liegt darin, dass es möglich ist, jederzeit (außer im Winter) ohne Führung auf eigene Faust eine Höhle zu erkunden. Im Geisloch selbst ist es stockfinster – eine Taschenlampe ist also zwingend nötig! Dazu ist der Einstieg relativ beschwerlich, denn es geht über glitschige Stufen etwa zwölf Meter sehr steil nach unten – und der Einstieg in die Höhle selbst ist sehr niedrig. Wenn es geregnet hat, ist der Einstieg zudem sehr schlammig. Festes Schuhwerk wird dringend empfohlen! Die Höhle selbst ist ebenfalls sehr glitschig und schlammig. Dazu kann man leicht die Orientierung verlieren und muss ggf. etwas suchen, um den nur spärlich beleuchteten Ausgang zu finden. Auch ist die Deckenhöhe stellenweise sehr niedrig.

Wen das nicht schreckt, der erlebt allerdings ein fantastisches Abenteuer!

Sehenswertes in der Geislochhöhle

Die Höhle ist etwa 145 Meter lang. Das Höhlensystem besteht aus drei hintereinander liegenden Hallen – vorne liegt die „Küche“, es folgt die „Seehalle“ und schließlich die „Lehmkammer“. Zu sehen sind einige Tropfsteine, Wand- und Bodensinter sowie in den beiden vorderen Hallen je ein kleiner See (12 mal 5 Meter) – dieser ist jedoch manchmal ausgetrocknet.

In der Höhle wurden Spuren aus der Jungsteinzeit, der Bronze- und Urnenfelderzeit sowie der Hallstatt- und Latènezeit und auch der Neuzeit gefunden. Dazu zählen menschlichen Skelettresten sowie großen Mengen von Keramikscherben. Vermutlich diente sie aufgrund des beschwerlichen Zugangs jedoch nicht als Wohnhöhle – vielleicht wurde sie als Kultplatz, Vorratsraum oder Versteck genutzt.

Das Geisloch zählt zu den ältesten bekannten und befahrenen Höhlen der Fränkischen Alb. Eine erste schriftliche Erwähnung als „Geisselloh“ (Wald eines Geisel) stammt aus dem Jahr 1534. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde hier Höhlenlehm zur Gewinnung von Heilerde abgebaut. Der Lehm wurde zu Heilzwecken zu runden Tabletten gepresst und als Mittel gegen Sodbrennen und Magenbeschwerden verkauft. Einige der originalen Siegel-Erde-Tabletten befinden sich in der Sammlung des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg.

Zugang – ist die Geislochhöhle bei Velden frei zugänglich?

Die Höhle ist vom 30. September bis 31. März zum Schutz der Fledermäuse geschlossen. In der restlichen Zeit des Jahres ist sie frei zugänglich und kostet keinen Eintritt. Es ist auch möglich, die Höhle mit Hunden zu besuchen.

Anfahrt – Wie komme ich zur Geislochhöhle?

Die Höhle liegt 2800 Meter nordöstlich von Münzighof, einem Ortsteil von Velden. Direkt vor Ort gibt es keine Parkmöglichkeiten, da die Höhle mitten im Wald liegt. Da es in Münzighof ebenfalls kaum Parkplätze gibt, bietet es sich an, im idyllischen Velden zu parken – das Örtchen im Ankatal ist ebenfalls ein echtes Highlight! Von hier aus startet ein sehr gut ausgeschilderter Rundwanderweg mit der Markierung Roter Kreis zur Höhle. Insgesamt beträgt die Rundwanderung etwa 10 Kilometer. Es sind etwa 200 Höhenmeter zu überwinden. Die Beschilderung ist sehr gut.

Das idyllische Velden ist mit seinen vielen Höhlen einen Besuch wert

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