Eine der spektakulärsten Landschaften in Slowenien ist das Soca-Tal bei Bovec – ein wahres Paradies für Kajak-Fahrer und Wanderer.
Der Fluss Soča (auf italienisch: Isonzo genannt) entspringt im Nordwesten Sloweniens einer Karstquelle am Fuße des Travnik, nahe dem Vršič-Pass (1611 Meter) der den Ort Trenta an der Soča mit Kranjska Gora (Kronau) auf der anderen Seite des Nationalparks Triglav verbindet. Der Fluss hat eine Länge von 140 Kilometern und mündet südlich von Monfalcone in den Golf von Triest.
Bsonders spektakulär ist der Flussabschnitt auf Höhe des Ortes Soča. Hier münden mündet von links die Lepena und in der Nähe von Bovec von rechts die Koritnica in die Soča. Auf diesem Abschnitt ergießt sich die Soča in eine 750 m lange und 10 bis 15 m tiefe Kalkstein-Trogschlucht. Der älteste Wanderweg des Nationalparks (rund 20 km lang) quert den Fluss an mehreren Stellen über holzbeplankte Hängebrücken. Von der Lepena-Mündung an durch die Schlucht und bis zum Ort Kobarid ist die Soča zudem eine herausfordernde Wildwasserstrecke für Paddler und andere Wassersportler. Angler schätzen das reiche Vorkommen der Marmorataforelle.
Das reine Wasser der Soča erscheint kristallklar und türkisblau. Durch die besondere Lage der Soča (das Tal ist nach Süden zum Mittelmeer hin geöffnet) ist dort das Klima sowohl im Frühjahr als auch noch im Spätsommer ausgesprochen mild, die Sonne leuchtet um Mittag bis in den Grund der Schlucht.
Mehr als ein Tagesausflug
Für das Soca-Tal sollte man sich Zeit lassen. Das Tal liegt relativ abgeschieden, die Anreise dauert relativ lange (z.B. 1,5 Stunden von Bled, über eine kehrenreiche Pass-Straße). Wer nur wenige Tage Zeit hat, sollte besser den gut erreichbaren Orten wie Bled, Bohinj, Ljubljana und Postojna bzw. der Skocjan-Höhle einen Besuch abstatten. Wer mehr Zeit zur Verfügung hat (ich empfehle mindestens eine Übernachtung) und gerne wandert oder Kajak fährt, wird hingegen voll auf seine Kosten kommen.
Das Soca-Tal gehört auf jeden Fall zu meinen Slowenien Reisetipps.
Bovec als Ausgangspunkt
Der Hauptort Bovec ist Ausgangspunkt für Kajak-Fahrten und Wanderungen. Bereits im Mai ist hierfür Saison mit vielen englischsprachigen Touristen. Im Ort findest du einen Supermarkt, mehrere Restaurants, Bäckereien und Fastfood-Läden und zahlreiche Unterkünfte.
Zwischen Trenta und Bovec befinden sich mehrere Campingplätze.
Der Soca-Trail
Der Soca-Trail führt von Trenta zur Soca-Quelle (nicht ganz ungefährliche Kletterpartie!) und dann entlang dem Fluss bis zur Soca (ca. 28 Kilometer, 350 Meter Aufstieg zur Quelle, 840 Meter Abstieg nach Bovec). Er gilt als einer der schönsten Wanderwege in Slowenien. In der Saison verkehrt ein Bus zwischen Bovec und Kranskja Gora. So könnt ihr in Bovec parken, nach Trenta zur Soca Quelle fahren und zurückwandern. Es empfiehlt sich, zwei Tage für die Tour einzuplanen. Der Weg führt teilweise dicht an den Soca-Trögen entlang, und stellenweise über Holz-Leitern.
Eintritt und Parkgebühren der Soca-Schlucht
Die Soca-Schlucht mit den großen und den kleinen Soca-Trögen ist kostenlos zugänglich. Die zahlreichen Parkbuchten an der Straße kosten keine Parkgebühren.
Wasserfälle im Soca-Tal
In der Nähe von Bovec befinden sich mehrere Wasserfälle. Um diese zu erreichen und zu bewundern, ist jeweils ein kurzer Fußmarsch nötig. Zu den Wasserfällen gehören:
- Der Boka-Fall (kostenfrei)
- Der Virje-Fall (Parkplatz: 5 €)
- Der Kozjak-Fall (Eintritt: 4 €)
Die Tolmin-Klamm
Bei Tolmin befindet sich zudem die Tolmin-Klamm, die ebenfalls einen Besuch wert ist. Diese kostet je nach Saison zwischen 5 und 8 € pro Erwachsenem. Parkgebühren: 3 € / Stunde, Dauer der Tour: ca. zwei Stunden.
(Preise: Stand Mai 2023)
Auf den Spuren der Isonzo-Front des ersten Weltkriegs
Die Soca bzw. Isonzo (auf italienisch) war im ersten Weltkrieg eine Frontlinie zwischen Österreich-Ungarn und Italien. Noch heute sind Spuren von Festungsanlagen und Gräben zu sehen, so zum Beispiel im Outdoor-Museum Ravelnik nahe der Koritnica-Mündung in die Soca. Beeindruckend ist zudem das Fort Kluze. Entlang der Straße, die von Bovec über Log pod Mangartom entlang der Koritnica nach Italien führt, befinden sich weitere Festungsanlagen – kurz vor der Grenze führt die Straße sogar mitten durch eine solche Anlage hindurch.
Slowenien-Reisetipp: die Skocjan-Höhle
Wer sich für spektakuläre Naturwunder interessiert, auch wenn dafür eine geführte Tour nötig ist, der sollte der unterirdischen Klamm in der Skocjan-Höhle mitsamt ihren Einsturz-Dolinen einen Besuch abstatten. Hier verläuft der Fluss Reka unterirdisch durch einen gigantischen, 100 Meter hohen und 750 Meter langen Hohlraum. Die Höhle liegt an der Autobahn zwischen Ljubljana und Piran.