15.02.2024: Die Märzenbecher in Ettenstatt blühen!
Zwischen Mitte Februar und Anfang April blühen, je nach Witterung, die Märzenbecher. Ein besonders großes Vorkommen befindet sich im Märchenwald bei Hundsdorf / Ettenstatt im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen
Der Märzenbecherwald bei Weißenburg
Der Märzenbecherwald wird auch Märchenwald oder Moorholz genannt. Dabei handelt es sich um ist ein kleines Wäldchen an einem Albrandhang der Fränkischen Alb. Hier findet sich das Es handelt sich um das größte Vorkommen der Frühlingsknotenblume im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Das gesamte 12,4 Hektar große Gebiet umfasst ein etwa 500 Meter langes und 200 Meter breites Gebiet auf moorigen Waldboden, der von zahlreichen Quellaustritten stammt. Das Wasser der Albhochfläche sammelt sich im porösen Eisensandstein und tritt in zahlreichen Quellen zutage. Neben dem Märzenbecher sind in dem Gebiet auch noch Buschwindröschen, Lerchensporne und Scharbockskräuter heimisch.
Parken am Märzenbecherwald in Hundsdorf
Es gibt keine richtigen Parkplätze. Wenn die Märzenbecher blühen, werden die umliegenden Wege und Dörfer komplett zugeparkt. Es empfiehlt sich, entweder sehr früh oder sehr spät zu kommen – oder etwas außerhalb zu parken und stattdessen eine kleine Wanderung zum Wäldchen unternehmen – zum Beispiel von der Steinernen Rinne bei Rohrbach aus.
Die Steinerne Rinne von Rohrbach
Nahe dem Wald befindet sich die Steinerne Rinne von Rohrbach. Diese ist etwa 60 Meter lang und bis zu 1,5 Metern Breite. Statt sich ein Bachbett zu graben, wurde hier durch Kalkabscheidung das Bachbett erhöht und das Naturwunder bildete sich. Am Rand der Rinne wachsen Gräser und Feuchtigkeit liebende Blumen wie z. B. die Sumpfdotterblume).
Parken an der Steinernen Rinne von Rohrbach
Die „Steinerne Rinne“ liegt etwa vier Kilometer nördöstlich von Weißenburg nahe dem Dorf Rohrbach. An der Rinne gibt es einen Wanderparkplatz, der ausgeschildert ist. Zusätzlich gibt es eine Busverbindung bis Ettenstatt – von hier aus geht es zu Fuß weiter bis Rohrbach (ca. 3 km ab Ettenstatt). An Sonn- und Feiertagen gibt es jedoch keine Busverbindung, und die Busse fahren generell eher selten.
Wanderung: von der Steinernen Rinne zum Märzenbecherwald
Länge: ca. 8 Kilometer
Um dem größten Trubel zu entgehen, bietet es sich an, an der Steinernen Rinne zu parken. Als ich dort war, fand eine kleine Veranstaltung statt und deswegen standen auch Fahrzeuge am Wegesrand zwischen dem Parkplatz und Rohrbach. Hier findest du zu Stoßzeiten dennoch leichter einen Parkplatz als in Hundsdorf.
Die Wanderung führt an der Steinernen Rinne entlang durch den Wald und auf den Höhenrücken mit mehreren Windrädern. Über das Dorf Kaltenbuch geht es nun hinunter zum Märzenbecherwald. Der Rückweg führt über Hundsdorf und Rohrbach zurück zur Steinernen Rinne.
Weitere Märzenbechervorkommen in Mittelfranken
In Franken gibt es neben dem Märchenwald bei Hundsdorf / Ettenstatt noch weitere Vorkommen.
Geheimtipp: Die Märzenbecher in der Schwander Soos bei Schwanstetten – kleiner als Ettenstatt, aber längst nicht so überlaufen. Diese blühen ebenfalls (Stand: 16.02.2024).
Wer Lust auf eine längere Wanderung hat, kann dem Märzenbecherwald bei Algersdorf nahe Schnaittach einen Besuch abstatten. Eine schöne Tour führt vom Wanderparkplatz Osternohe / Schlossberg nach Algersdorf. Wer möchte, kann zudem zur Burg Hohenstein und dem Windbeutelcafé hinaufsteigen. In Schlossberg kannst du zudem beim Igelwirt einkehren und auch dort einen Windbeutel genießen.
Weitere Vorkommen finden sich zudem in der Fränkischen Schweiz, zum Beispiel der Märzenbecherwald an der Aufseß zwischen Drosendorf und Sachsendorf, in Draisendorf, im Langen Tal nahe Streitberg sowie in Leutenbach am Walberla.
Weitere Reisetipps in Franken:
- Die Kirschblüte in Franken (Mitte April)
- Der Zauberwald-Orchideenweg bei Lichtenegg (Blühzeit: Mitte Mai – Mitte Juni)
- Die Fränkische Schweiz
Gehe achtsam mit der Natur um!
Märzenbecher stehen unter strengem Naturschutz. Deswegen gilt: du darfst keine Pflanzen ausgraben, pflücken oder beschädigen und den Waldboden in der Zeit vom 1. Februar bis 30. April nicht betreten oder das Naturdenkmal in sonstiger Art und Weise beeinträchtigen. Bei Zuwiderhandlung können Bußgelder in Höhe von bis 50.000 € fällig werden! Das gilt auch dann, wenn du Fotos machen möchtest. Bleibe deswegen unbedingt auf den Wegen!