Corona ist zurückgekehrt. Wo kann man jetzt noch Urlaub machen, wo doch für zahlreiche Länder in Europa und auch weltweit eine Reisewarnung gilt und die Fallzahlen ansteigen?
Wer verreisen möchte, aber auf Nummer sicher gehen will: warum nicht in Deutschland bleiben – am besten in einer Ferienwohnung oder in einem Ferienhaus? So bleibst du flexibel und kannst dich selbst versorgen und auch mal selbst kochen oder zumindest in Ruhe frühstücken, ohne mit Maske um das Büffet herumschleichen zu müssen. Hier herrscht im Urlaub sicherlich die größte Gefahr einer Ansteckung. Grundsätzlich ist der Hygienestandard in Hotels jedoch so hoch, dass auch dort eine Ansteckung eher unwahrscheinlich ist. Sollte man meinen.
Update: Nach wie vor innerdeutsches Corona-Reise-Chaos (Stand: 18.10.2020)
Wo gilt das innerdeutsche Beherbergungsverbot?
Mittlerweile haben erste Gerichte das Beherbergungsverbot bei Einreise aus innerdeutschen Risikogebieten wieder gekippt. So gilt das Verbot unter anderem nicht mehr in BaWü, Bayern, Berlin, Brandenburg, NRW und Sachsen. In Schleßwig-Holstein müssen Urlauber aus Risikogebieten einen maximal 48 Stunden alten Test vorlegen, in MeckPom sind sogar Tagesreisen aus Risikogebieten nicht erlaubt. Dafür wurde die Quarantänepflicht wieder gekippt. Diese Regeln können sich jederzeit wieder ändern!
In vielen Großstädten gelten dazu bei hohem Infektionsgeschehen Sperrstunden, zumeist ab 23 Uhr. Dazu zählen u.a. Nürnberg, München und Hamburg.
Diese Regeln werden sich in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten sicherlich immer wieder ändern. Keine guten Aussichten also für Urlaub in Deutschland.
Nach wie vor gilt deswegen: wer verreisen möchte, sucht sich am besten eine Ferienwohnung auf dem Land. Wanderungen, Radtouren und Spaziergänge waren bislang ja kaum verboten, solange keine Quarantäne oder ein lokaler Total-Shutdown vorliegt.
Update: Beherbergungsverbot bei Einreise aus innerdeutschen Risikogebieten (Stand: 10.10.2020)
Kurz nachdem dieser Artikel entstand, überschlugen sich die Ereignisse. Laut aktuellem Stand (10.10.2020) dürfen in den meisten Bundesländern Hotels keine Gäste beherbergen, die aus deutschen Risikogebieten stammen – es sei denn, sie weisen einen negativen Corona-Test vor, der höchstens vor 48 Stunden abgenommen worden sein darf. Leider dauert es manchmal deutlich länger, bis das Testergebnis vorliegt. Es ist dazu meiner Meinung nach auch ein Unding, ganze Landkreise am Urlaub machen zu hindern, wenn es einen begrenzten Ausbruch in einem Heim oder einem Schlachthof gab. Ganz zu Schweigen vom Aufwand und der Unsicherheit, die diese Regelungen für Hotel- und Ferienwohnungsbesitzer mit sich bringen. So müssten diese bei Gästen aus Berlin nachprüfen, aus welchem Bezirk diese stammen und ob ein Beherbergungsverbot gilt.
Behördenirrsinn in Corona-Zeiten
Aktuell gehören zu den „Sperrbezirken“ mehrere Großstädte wie Köln und verschiedene Bezirke in Berlin. Es ist aber möglich, die Risikogebiete zu verlassen, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren oder jemanden in anderen Bundesländern zu besuchen. Alles gut, solange nicht im Hotel übernachtet wird. Das heißt, die Politik versucht, aktiv den Herbst- und Winterurlaub einzuschränken. Jeder, der aus einem Risikogebiet kommt, sollte deswegen genau prüfen, ob er einem Beherbergungsverbot unterliegt.
Es scheint allerdings legal zu sein, in ein „Risikogebiet“ einzureisen und dort zu übernachten. Auch dürfen beispielsweise bayerische Urlaubsgäste aus bayerischen Risikogebieten Urlaub in Bayern machen. Und Pendler dürfen natürlich in „verseuchte“ Ballungsräume, um dort zu arbeiten oder auch Partys zu feiern – was sicherlich größeres Ansteckungsrisiko bedeutet als eine Ferienwohnung an der Nordsee oder im Harz (Kopf -> Wand).
Die Regelungen gelten Stand heute, können sich aber natürlich wieder jederzeit ändern – und zwar für jedes Bundesland.
- https://www.tagesschau.de/inland/corona-reisen-deutschland-101.html
- https://www.tagesschau.de/inland/corona-beherbergungsverbote-kritik-101.html
Momentan scheint es einfacher zu sein, ins Ausland zu fahren als im Inland Urlaub zu machen – obwohl natürlich auch beispielsweise in Spanien oder Frankreich teils strikte Einschränkungen herrschen.
Wer in Deutschland Urlaub machen möchte, sollte folgende Tipps beherzigen:
- Spontan buchen – am besten Last Minute
- Auf maximal flexible Stornierungsmöglichkeiten achten
- Am besten eine Ferienwohnung buchen
- Die Situation in MeckPom genau beobachten – hier sollte man bei Einreise aus einem Risikogebiet trotz negativem Test für 5 Tage in Quarantäne müssen
- Thüringen sperrte sich als einziges Bundesland kategorisch gegen das Einreisechaos! Warum also nicht gleich Herbst- und Winterurlaub in Thüringen machen?
Herbsturlaub und Winterurlaub in Deutschland – aber wo?
Natürlich ist das Wetter im Herbst in Deutschland nicht unbedingt stabil – das gilt aber auch für das europäische Ausland. Das größte Problem sind allerdings wirklich die Corona-Maßnahmen. Dabei gibt es genug Möglichkeiten, in Deutschland zu entspannen, und wer eine Ferienwohnung bucht, hat möglicherweise ein geringeres Risiko als sonst.
Herbst- und Winterurlaub in Thüringen
Bodo Ramelow hat angekündigt, ein pauschales Beherbergungsverbot aus innerdeutschen Risikogebieten nicht mitzutragen. Warum also nicht Urlaub in Thüringen machen?
Der Thüringer Wald lockt mit dichten Wäldern, tief eingeschnittenen Tälern und unberührter Natur. Das Mittelgebirge gilt im Winter vielerorts als schneesicher und könnte ggf. eine Alternative zu den Alpen oder dem Harz darstellen. Dazu lohnen Ausflüge nach Erfurt, Gotha, Weimar oder Eisenach mit der Wartburg.
Nord- und Ostsee im Herbst
An Nordsee und Ostsee drohen immer mal Regenschauer – wichtig ist die passende Kleidung mit dicker Regenjacke und ggf. auch einer Regenhose. Dann ist es (fast) egal, ob ein rauer Wind weht oder man beim Strandspaziergang in einen Regenschauer gerät. Dafür kannst du dann die warmen Herbst- und Wintersonnenstrahlen umso mehr genießen. Dazu ist es längst nicht mehr so voll und überlaufen wie im Corona-Sommer.
Bei einem Urlaub in Stralsund oder in Rostock beispielsweise kannst du Strandfeeling und Sightseeing miteinander verbinden. Viele Städte der Ostsee verfügen nicht nur über tolle Altstädte, sondern auch über sehenswerte Museen – beispielsweise das Ozeaneum und das Meeresmuseum in Stralsund.
Und ein Inselurlaub, zum Beispiel auf Wangerooge, ist immer ein Highlight – egal zu welcher Jahreszeit.
Die Deutschen Mittelgebirge
Die deutschen Mittelgebirge wie der Harz oder der Bayerische Wald locken mit fantastischen Schluchten und Klammen. Im Harz ist die Teufelsmauer einen Besuch wert, genauso wie die Bodetalschlucht, der größte Canyon Norddeutschlands. Auch die Fränkische Schweiz und insbesondere das Elbsandsteingebirge sind Paradiese für Wanderer, Burgenfreunde und Entdecker. Dazu kannst du in den Deutschen Mittelgebirgen im Winter auch Ski fahren, Rodeln oder Eislaufen.
Urlaub am Mittelrhein und an der Mosel
Zwischen Wiesbaden und Koblenz verläuft der zum UNESCO Weltkulturerbe zählende Obere Mittelrhein, der international ein Top Urlaubsziel ist. In Deutschland wird diese Region jedoch oft unterschätzt (O-Ton: Wie? Du machst Urlaub in Koblenz? Aber warum?) Der Rhein fließt durch ein tief eingeschnittenes Tal mit Weinbergen, Burgen und fantastischen Aussichtsfelsen wie der Loreley. Auch die Stadt Koblenz ist einen Besuch wert. Von der Festung Ehrenbreitstein bietet sich ein herrlicher Blick auf das Deutsche Eck, wo Rhein und Mosel zusammenfließen. Von hier aus ist es nicht weit bis zur malerischen Burg Eltz, in die Vulkaneifel und nach Cochem an der Mosel.
Urlaub in den Alpen
Urlaub in den Alpen hat sich gerade im Corona-Sommer zu einem absoluten Renner entwickelt. Im Herbst ist das Wetter jedoch unbeständiger und Wanderer sollten sich damit auseinandersetzen, dass es jetzt auch bis in die Täler herunter schneien kann. Gerade für die Alpen sind warme Kleidung, gute Wanderschuhe und ggf. auch eine Regenhose deswegen überaus sinnvoll.
Im Winter locken dazu natürlich die Skipisten und Rodelbahnen. Auf Après-Ski solltest du aber besser verzichten, zumindest in geschlossenen Bars – das hat der Corona-Ausbruch in Österreich in den Faschingsferien ja deutlich gezeigt. Es spricht aber nichts gegen eine Tasse Glühwein im Freien, zumal ja auch Heizpilze wieder erlaubt sind.
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Urlaub in Corona-Zeiten
Herbst- und Winterurlaub in Deutschland bietet viele Vorteile: man kommt schnell wieder nach Hause, wenn doch einmal etwas sein sollte, ist nicht auf ein Flugzeug angewiesen und es gibt viele fantastische Landschaften und Highlights, die einen Besuch wert sind. Insbesondere in einer Ferienwohnung oder einem Ferienhaus bist du dazu vollkommen für dich. So kannst du dem Alltag entfliehen und die Seele baumeln lassen und das Ansteckungsrisiko bleibt trotzdem gering – vielleicht sogar geringer als im Alltag bei der Arbeit.