Der Regionalforscher Walter Diesing hat vor einigen Jahren verschiedene markante Felsen im Harz untersucht, von denen viele nachweislich als Kultstätten genutzt wurden. Dabei machte er die erstaunliche Entdeckung, dass sich jeweils zwei davon genau gegenüberliegen. Verbindet man diese miteinander, ergibt sich ein gemeinsamer Mittelpunkt am Ortsrand von Blankenburg. An genau dieser Stelle wurde auch ein von Menschen behauener, runder Stein, der sogenannte Mittelstein, gefunden. Nach Diesing wurden diese zwölf Orte bestimmten Göttern gewidmet und sollen zudem den Sternenhimmel mit seinen zwölf Tierkreiszeichen widerspiegeln.

Das versunkene Heiligtum – Fakt oder Fiktion?

Die Klusberge bei Halberstadt

Dafür, dass es sich um eine faszinierende Idee handelt, wurde bislang nur wenig darüber geforscht. Wenn es dieses Heiligtum wirklich gegeben hat – müsste es dann nicht überregional bekannt gewesen sein, quasi der Nabel Mitteldeutschlands?

Fest steht jedenfalls, dass an vielen dieser Orte historische Funde gemacht wurden. So gab es Steinzeitsiedlungen und Kultplätze direkt an der Teufelsmauer. Auch die Klusberge bei Halberstadt waren wohl alte Kultstätten.

Welche Orte gehören zum versunkenen Heiligtum?

Die folgenden 12 Orte gehören nach Diesing zum versunkenen Heiligtum:

  • 1. Das heutige Kloster Michaelstein
  • 2. Der Ziegenkopf Felsen
  • 3. Das heutige Schloss Blankenstein
  • 4. Großvater und Großmutterfelsen der Teufelsmauer
  • 5. Kucksburgfelsen der Teufelsmauer
  • 6. Eselstall
  • 7. Königsstein (Teil der Teufelsmauer bei Weddersleben)
  • 8. Fuchsklippe
  • 9. Burgruine Regenstein bei Blankenstein
  • 10. Tyrstein
  • 11. Heimburg
  • 12. Lauseberge

Hier geht es zur Karte der Kultstätten.

Welche Kultstätten gab es noch in der Region?

Der große Gegenstein – Teil der Teufelsmauer

Auch die folgenden Orte sollen Verbindungen zum Heiligtum haben:

  • Domplatz Halberstadt
  • Die Klusberge mit Teufelskanzel und Ypsilantiquelle
  • Gläserner Mönch (Felsformation bei Langenstein)
  • Die Höhlen am Fuße des Regensteins
  • Thiepark in Blankenburg
  • Steinkreis von Derenburg
  • Orakelfelsen und Hamburger Wappen (Teil der Teufelsmauer)
  • Dingeberg bei Warnstedt
  • Helsunger Moor
  • Menhire Benzingerode
  • Gegensteine bei Ballenstedt (Teil der Teufelsmauer)

Möglicherweise könnte auch der markante Schlossberg von Quedlinburg in geraumer Vorzeit ein Kultplatz gewesen sein.

Welche Kultstätten lohnen einen Ausflug?

Wer nicht gerade im Harz wohnt, wird schwerlich in einem Urlaub die Zeit finden, alle Orte zu besuchen, die mit dem Heiligtum in Verbindung gebracht werden. Dazu liegen viele der Felsformationen heute versteckt im Wald und es gibt an Ort und Stelle nur noch wenig zu sehen. Folgende Orte lohnen auf jeden Fall einen Besuch:

Unterkunft im Harz finden – zum Beispiel in Thale

Die Highlights von Thale: Teufelsmauer, Bode-Tal und Hexentanzplatz

Booking.com

Das versunkene Heiligtum im Roman

Die Autorin Kathrin R. Hotowetz greift in ihren Büchern des Zyklus „Im Schatten der Hexen“ Mythen um Hexen im Harz sowie auch das versunkene Heiligtum auf. Mittlerweile gibt es sechs Bände!

Hier geht es zu Teil 1: Hexenring

Darum geht es: Eines Abends im Oktober erzählt Großmutter Hoffmann ihren Enkelkindern die Geschichte vom Hexenring, einer uralten Prophezeiung aus längst vergangenen Tagen, die fast gänzlich in Vergessenheit geraten ist. Sie gibt ihnen einen seltsamen Tee zu trinken und warnt sie vor den tiefen Wäldern des Harzes, der direkt vor ihrer Haustür beginnt. Was den Kindern anfangs nur wie eine weitere Geschichte ihrer Oma erscheint, ist Gerda Hoffmann jedoch tiefer Ernst, denn sie erkennt die Zeichen in ihren Karten und befürchtet, dass sich die Geschichte zu wiederholen beginnt.

Zur gleichen Zeit grübelt auch Kommissar Joachim Breitner über das spurlose Verschwinden zweier Kinder und ist absolut ratlos, als ein drittes vermisst wird. Ein Tipp seiner jungen Kollegin Anita führt ihn in die alte Mühle zu Frau Hoffmann. Doch was er hier zu hören bekommt, übersteigt bei weitem sein Vorstellungsvermögen. Aber erst als er seine Bedenken über Bord wirft und den Ermittlungsergebnissen von Sabine Bellmann, einer ebenso schüchternen, wie klugen Kommissarin aus dem Westharz folgt, kommen sie auf die Spur des Hexenringes. Diese führt sie bis in die Urwälder des Harzes. Und sie werden schon erwartet.

Hier geht es zu Teil 1: Hexenring

Mehr lesen