Die malerischen Klusberge mit den in den Fels gehauenen Höhlen erheben sich südlich der Kernstadt von Halberstadt über das Goldbach-Tal. Der höchste Punkt beträgt 193 Meter. Der Höhenzug ist die direkte Verlängerung einer der Sichtachsen des Versunkenen Heiligtums im Harz. Hier stand schon vor Jahrtausenden eine Sternwarte. Dazu wurde in unmittelbarer Nähe beim Bau der Umgehungsstraße in Harsleben eine Kreisgrabenanlage entdeckt. Vor ca. 3500 Jahren wurden dort zwei Frauen beigesetzt mit reichen Grabbeigaben beigesetzt. Später ließen sich Schäfer am Klusfelsen nieder und gruben Höhlen in den weichen Fels.
Zu den Sehenswürdigkeiten der Klusberge zählen:
- Schäferhöhlen
- Teufelskanzel
- Klusfelsen
- Fünffingerfelsen
- Ypsilantiquelle
Parkmöglichkeiten an den Klusbergen
Parken kannst du am Parkplatz „Vor der Klus 1“. Wenn du dem Nordhangweg folgst, kommst du zunächst an der Schäferhöhle und der Teufelskanzel vorbei.
Die Schäferhöhle
Die Klusberge waren ursprünglich Weideland. Schafe verhinderten eine Verbuschung und Verwaldung des Geländes. Die Schäferhöhe unterhalb des Fünffingerfelsens wurde von Schäfern als Unterschlupf bei schlechter Witterung genutzt. Möglicherweise diente sie aber bereits vor tausenden von Jahren als Höhlenwohnung. Neben der Eingangsöffnung lasse sich ein „Fenster“ mit geringen Ausmaßen sowie an der Wand eine steinerne Bank erkennen. Die Schäferhöhle ist genauso wie die benachbarte kleine Höhle jederzeit zugänglich.
Die Teufelskanzel
Die Teufelskanzel (auch Teufelsstuhl genannt) ist ein markante Felsen in den Klusbergen. Den besten Blick darauf hast du vom Plateau der Klusfelsen.
Die Klusfelsen
Die Klusfelsen wurden vermutlich schon vor 14000 Jahren als Heiligtum und Kultstätte genutzt. Auf dem exponierten Felsen bot sich den Druiden ein guter Ausblick auf den Nachthimmel, um den Mond und die Sterne zu beobachten. Dazu wurden in der Umgebung Werkzeuge, Waffen und Urnen aus Bronze gefunden. Da die Klusberge auf einer der Achsen des versunkenen Heiligtums (nämlich Fuchsklippe und Ziegenkopf liegt), ist es wahrscheinlich, dass der Höhenzug Teil der Kultanlage war.
im Jahr 1516 von einer Bruderschaft der Hirten und Schäfer genutzt. Sie erreichteten auch eine kleine Kapelle. In einer Urkunde steht geschrieben: „die Hirten von Halberstadt und Umgebung hätten ihre Frauen und Kinder eingeschlossen, eine Bruderschaft errichtet und die Kapelle zum Heilskreuz in der Klus, welche auch Kenstein genannt wird, mit Schafen und Almosen ausgestattet. Abhaltung von Seelenmessen für verstorbene Hirten und Gebete für die Seelen der Lebenden“.
An der Ostseite befindet sich ein winziger Höhlenraum mit Steinbank und Felsnische. Möglicherweise diente er einstmals kultischen Zwecken. Nur wenige Meter oberhalb liegt die „Kapelle“, ein imposanter Höhlenraum mit zahlreichen Fensteröffnungen. Dieser diente im Mittelalter als Ort christlicher Zeremonien. Ein weiterer Raum ist als „Klause“ bekannt. Hier lebte eins ein Eremit. Unterhalb davon befindet sich ein kellerartiger Felsenraum mit Gewölbedecke und dunkel gefärbten Wänden, wie in einem Kohlenkeller. Möglicherweise war es tatsächlich ein Lagerraum des Einsiedlers.
Fünffingerfelsen
An den Fünffingerfelsen lassen sich viele Fischköpfe oder eingeritzte Körper an den Wänden erkennen. Sicherlich handelt es sich um eine alte Kultstätte. Das Plateau weist viele Stellen mit Sitzbänken, Stufen und markanten Löchern auf. Auf den Zinnen befindet sich in der Mitte eine starke Plattenvertiefung. Diese war möglicherweise für das Oberhaupt bestimmt. Daneben klafft ein weiteres Loch von ca. 30 cm Tiefe. Unterhalb der Felsformation befindet sich eine kleine Höhle.
Die Ypsilantiquelle
Die Ypsilantiquelle war eins ein Quellheiligtum unserer Vorfahren. Sie speiste einen Bach, der eine Mühle betrieb. Um 1850 wurde sie nach einem griechischen Freiheitkämpfer Ypsilanti getauft und erhielt einen Gedenkstein, der auch heute noch zu sehen ist. Die Quelle versiegte, als um 1915 ein großes Wasserwerk mit Tiefbrunnen errichtet wurde.
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