Die Riesenburg ist die faszinierende Ruine einer Karsthöhle und einer der beeindruckendsten Orte in der Fränkischen Schweiz. Sie befindet sich nahe Doos im Tal der Wiesent und ist ein beliebtes Ziel von Wanderungen mit Ausgangspunkt in Muggendorf, Behringersmühle oder Gößweinstein.
Die Riesenburg – eine Höhlenruine
Die Riesenburg ist letztendlich eine Höhle, deren Decke eingestürzt ist. Die drei vorhandenen, teilweise über zehn Meter hohen Bögen stellen den Rest des ehemaligen Höhlendaches dar. Einer der Bögen ist über einen Weg begehbar. Ein kleinerer Teil der ehemaligen Höhle existiert noch im hinteren Teil der Riesenburg. Eine kleinere Höhle befindet sich etwas unterhalb der Riesenburg. Der Reiz der Versturzhöhle besteht darin, dass die Höhle frei zugänglich ist und sich gut erkunden lässt.
Anfahrt zur Riesenburg
Die Höhle liegt im Wiesenttal 4,5 Kilometer flussaufwärts von Behringersmühle. Unterhalb der Riesenburg befindet sich ein kleiner Wanderparkplatz. Vor ihrer touristischen Entdeckung hieß sie wegen der dort weidenden Schafe und Ziegen „Geißkirche“.
In der Nähe der Höhle führt ein Pfad von der Wiesent hoch nach Engelhardsberg, auf dem vom Mittelalter bis zum Ersten Weltkrieg das Wasser für den Ort geholt wurde.
Wanderung: von Muggendorf zur Riesenburg
Eine der schönsten Wanderungen in der Fränkischen Schweiz führt von Muggendorf aus zu zahlreichen Höhlen und Aussichtspunkten. Zunächst steigt der Weg in Muggendorf steil nach oben und führt dann durch (!) die Oswaldhöhle zum Aussichtsturm Hohes Kreuz. Von hier aus geht es weiter zur Karsthöhle Quackenschloss und anschließend zum Aussichtspunkt Adlerstein. An der Kapellenruine Zum Heiligen Bühl vorbei verläuft der Weg hinunter in das Wiesenttal. Flussaufwärts geht es an der Schottersmühle (mit Einkehrmöglichkeit) vorbei bis zur Riesenhöhle. Von hier aus führt der Weg über Engelhardsberg zurück zum Ausgangspunkt.
Die Riesenburg in der Romantik
In der Romantik weckte auch die Riesenburg das Interesse der Menschen. Grafen Franz Erwein von Schönborn kaufte die Riesenburg aus touristischem Kalkül. Er ließ die vorher baumlosen Hänge aufforsten, um die romantische Wirkung zu erhöhen. Anlässlich eines Besuches des bayerischen Königs Ludwig I., der Anfang des 19. Jahrhunderts die Höhle besuchte, ließ er auch Wege und Treppen anlegen. Ein in den Fels gemeißelter Zweizeiler des Königs am Aussichtspunkt über der Höhle erinnert an diesen Besuch:
„Folgend dem Windzug, kommen zum Felsen die Wolken und weichen, Unveränderlich steht aber der Fels in der Zeit.“ – Ludwig I.