Das malerische Lauf an der Pegnitz befindet sich rund 17 Kilometer östlich von Nürnberg. Die Stadt zählt etwa 26.500 Einwohner und verfügt über einen malerischen historischen Ortskern mit schönen Fachwerkhäusern. Weitere Highlights sind das Industriemuseum mit Exponaten aus dem 19. und frühen 20. Jahrhunderts und die Kaiserburg Wenzelschloss. Zugleich ist die Stadt Ausgangspunkt für schöne Spaziergänge und Wanderungen, zum Beispiel auf den Moritzberg mit Kapelle und Berggasthof und durch die Bitterbachschlucht.
Im Winter lohnt sich ein Besuch des Weihnachtsmarktes. Bei Eiseskälte ist der Klingende Wasserfall bei Haimendorf ein beliebtes, regionales Ausflugsziel.
Das historische Lauf an der Pegnitz
Der Ursprung von Lauf gründet sich auf mehrere Mühlen, die an einer mit stärkerem Gefälle fließenden Pegnitz errichtet wurden. Die im 11. Jahrhundert entstandene Siedlung wurde unter Kaiser Karl IV. als Teil seines neuböhmischen Territoriums im Jahr 1355 zur Stadt erhoben. Er ließ auch, wahrscheinlich auf staufischen Fundamenten, auf einer vorgelagerten Pegnitzinsel das Wenzelschloss mit seinem einzigartigen Wappensaal erbauen. In der Stadt wurden im 16. Jahrhundert neben den Mühlen auch ein Hammerwerke errichtet.
Nach dem Zusammenbruch der neuböhmischen Herrschaft kam Lauf als bayerisches Amt unter die Herrschaft der Landshuter Linie des Hauses Wittelsbach. Im Jahre 1504, in der Zeit des Landshuter Erbfolgekrieges, konnte sich die Reichsstadt Nürnberg als Verbündeter der Münchner Linie der Wittelsbacher anschließend die Herrschaft über Lauf sichern. Im Zweiten Markgrafenkrieg wurde Lauf durch Truppen des Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach Albrecht Alcibiades zweimal erobert und am 3. Juni 1553 in Brand gesteckt. Im Jahre 1806 kam Lauf zum neuen Königreich Bayern und wurde zum Sitz verschiedener Ämter und Gerichte. Etwa ab 1870 erfolgte die Industrialisierung in Lauf.
Sehenswürdigkeiten in Lauf
Der historische Marktplatz
Im Bereich des historischen Marktplatzes sind die beiden Stadttore sehr gut erhalten, wie auch einige schön renovierte Fachwerkhäuser und das alte Rathaus. Weithin sichtbar ist der Kirchturm der Johanniskirche, die sich ebenfalls im Inneren der historischen Altstadt befindet. Bemerkenswert sind zudem einzelne Seitengassen mit Fachwerkensembles, Mühlen, Judenturm und Resten der ehemaligen Stadtmauer, sowie Teile des ehemaligen Spitals mit Kirchenruine aus dem 14. Jahrhundert. Unter den meisten Anwesen des Marktplatzes wurden Felsenkeller angelegt. Diese gehen bis ins 15. Jahrhundert zurück und wurden zunächst als Schutzräume und später als Lager- und Bierkeller genutzt und können auch heute noch besichtigt werden.
Das Wenzelschloss
Das Wenzelschloss, eine auf einer Insel im Fluss gelegene Wasserburg, errichtete Karl IV. von 1356 bis 1360 als Zwischenstation der Goldenen Straße zwischen Nürnberg und Prag. Die Anlage erhebt sich über einem leicht verzogenen Dreiecksgrundriss. Der Durchgang durchs Schloss ist in den Sommermonaten von 8:00 bis 18:00 Uhr geöffnet und seit dem Sommer 2014 steht das Schloss für Hochzeiten zur Verfügung.
Das Industriemuseum in Lauf
Das Industriemuseum Lauf in Lauf an der Pegnitz zeigt das Leben und Arbeiten städtischer Arbeiter und Handwerker von etwa 1890 bis etwa 1970. Neben der historischen Technik wird auch das soziale Umfeld und die Lebenssituation der Stadtbevölkerung dargestellt.
Eine technische Besonderheit stellt dazu die historische Wasserversorgung dar, die 1907 im Gemeindeteil Tauchersreuth erbaut wurde.