Das Gebiet der Calanques vor den Toren von Marseille ist der jüngste Nationalpark Frankreichs. Tief eingeschnittene, fjordähnliche Buchten mit türkisblau leuchtendem Wasser laden nicht nur zum Baden oder Kajak fahren ein. ein ganz besonderes Erlebnis ist es, an ihnen entlangzuwandern und sich zur Belohnung in den kühlen Fluten zu erfrischen.

Der ideale Ausgangspunkt

Da der Nationalpark Calanques sich westlich von Marseille erstreckt, bietet es sich natürlich an, dort ein Hotel oder eine Wohnung zu suchen. Wer es etwas ruhiger mag, der findet auch Unterkünfte in La Ciotat, ganz im Westen der Calanques, oder auch in Saint Cyr sur Mer. Am schönsten ist es, so finde ich es jedenfalls, in Cassis. Die Kleinstadt liegt am Fuß des mächtigen Cap Canaille, in einer herrlichen, durch die zahlreichen Kiefern und Pinien unglaublich grün wirkende Bucht. Von hier aus lassen sich mehrere herrliche Wanderungen starten, es gibt zwei schöne Strände im Ort und zwei weitere Strände in zwei der schönsten Calanques lassen sich zu Fuß erreichen. Halbwegs trittsicher sollte man aber schon sein, um die Calanque de Port Pin zu erreichen und dazu auch schwindelfrei, wenn man zu Fuß zur Calanque d’En Vau möchte. Alternativ kann an auch mit einem Kajak in die tief eingeschnittene Bucht paddeln.

Anreise mit Bus, Bahn und Auto

Um die Buchten zu entdecken, ist es nicht nötig, ein Auto zur Verfügung zu haben – mit dem Bus kommt man zum Beispiel zu den Fischerdörfern Les Goudes und nach Callelongue. Wer gerne wandert, kann mit dem Bus nach Les Baumettes (hier steht ein berüchtigtes Gefängnis) und von hier aus zur Calanque de Sormiou wandern oder von Luminy aus zur Calanque de Morgiou. Nach Cassis und La Ciotat kommt man mit dem Bus M8. Dieser fährt über den La Gineste-Pass, wo man auch an der Kaserne der Fremdenlegion vorbeikommt. Alternativ kann man auch mit dem Zug fahren. Die Bahnhöfe befinden sich allerdings sehr weit vom Ortskern entfernt, sodass man ggf. längere Zeit auf einen Bus warten muss. In Cassis ist es überdies im Sommer sehr schwer, im Ort einen Parkplatz zu finden und der Parkplatz Les Gorguettes ist ebenfalls sehr weit vom Ortszentrum entfernt. Immerhin gibt es eine kleine Pendelbahn.

Achtung – Zugangsbeschränkungen im Sommer

Im Sommer ist die drohende Waldbrandgefahr in den trockenen Wäldern der Calanques ein großes Problem. Deswegen können vom ersten Juni bis zum dreißigsten September bestimmte Gebiete für Wanderungen gesperrt werden.

Hier wirst du über die Zugangsbeschränkungen informiert:
http://www.ancien.paca.gouv.fr/files/massif/

Wandern in den Calanques – steile Wege, steife Brise

Viele Wanderungen in den Calanques sind mittelschwer bis schwer. In den Alpen würden diese Wege rot oder schwarz gekennzeichnet. Das heißt, es gibt sehr steile Stellen, teilweise ist auch Klettern erforderlich. Wichtig ist dementsprechend gutes Schuhwerk. Auch eine aktuelle Wanderkarte macht Sinn (nur mit einem Reiseführer ausgestattet, habe ich mich bei jeder Wanderung in den Calanques verlaufen). Schon im Mai kann es sehr warm sein – 1,5 Liter Wasser pro Person sollte man wirklich einkalkulieren, zusammen mit Sonnenmilch und Kopfbedeckung. Dazu kann es hilfreich sein, eine Regenjacke mitzunehmen und man muss sich auch immer auf recht heftigen Wind einstellen.

Die beste Reisezeit zum Wandern ist von März bis Ende Mai, da die Calanques dann noch nicht gesperrt sind und es noch nicht so heiß ist. Im Juni können die Temperaturen bereits weit über dreißig Grad liegen.

Die schönsten Wanderungen in den Calanques

  • Von Cassis zur Calanque d’En Vau
  • Von Cassis über das Cap Canaille nach La Ciotat
  • Von Les Baumettes zur Calanque de Sormiou

Weitere Aktivitäten im Urlaub in den Calanques

Neben schönen Wanderungen ist es natürlich auch möglich, zu Schwimmen oder Kajak zu fahren oder die Calanques mit einem Touristenboot zu besuchen. Touren werden von Marseille, Cassis und La Ciotat aus angeboten. Natürlich ist es auch sehr leicht möglich, Marseille oder andere fantastische Städte wie Avignon, Arles, Nimes oder Aix en Provence zu erkunden oder eines der schönsten Dörfer Frankreichs zu besuchen wie Roussillon mit den farbenfrohen Ockerfelsen, oder auch Gordes, Les Beaux de Provence sowie das alte Römeraquädukt Pont du Gard.

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