Etwa fünfzig Kilometer südöstlich von Nürnberg entfernt liegt das beschauliche kleine Velburg, das gleich mit mehreren Highlights lockt: einer stattlichen Burgruine sowie König-Otto-Tropfsteinhöhle mitsamt Kletterwald.

Die Tropfsteinhöhle hat eine Gesamtlänge von 450 Metern, wobei 270 Meter in einer 30- bis 40-minütigen Führung begehbar sind. Entdeckt wurde die Höhle durch den Schäfer Peter Federl am 30. September 1895, am Namenstag des Bayernkönigs Otto, daher der Name. Im Advent 1972 wurde ein weiterer, bisher unbekannter Höhlenteil – die Adventhalle – entdeckt, später von der Haupthöhle aus erschlossen und ebenfalls allgemein zugänglich gemacht.
Die Kunde von der Entdeckung der Höhle verbreitete sich sehr schnell. Die Verantwortlichen des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Velburg erkannten die Chance, mit dieser Tropfsteinhöhle eine überregionale Besucherattraktion zu schaffen. In den nächsten acht Monaten wurde die Höhle mit großem Eifer etwas erweitert und Wege wurden tiefer gelegt. Im Mai 1896 konnten die ersten Besucher durch die Höhle geführt werden. Diese Führungen wurden bis 1954 nur mit Kerzen-, Fackel- oder Magnesiumlicht durchgeführt.

Eine Führung durch die König Otto Höhle

In das Höhleninnere führt der Weg über 47 Stufen. Direkt am Fuß der Treppe liegt die Federlhöhle, die nach dem ersten Höhlenentdecker benannt wurde. Ein schmaler Gang führt weiter zur Königsgrotte – benannt nach König Otto. Die Decke des in den Fels gebrochenen Ganges wird in geringer Höhe von mächtigen, wie abgebrochen wirkenden Sintersäulen gebildet. Die Königsgrotte selbst steigt unregelmäßig auf acht bis zehn Meter Höhe an. Hier befinden sich viele niedrige, haubenförmige Stalagmiten. Diese verschiedenen Tropfsteingebilde haben Namen wie „Buddha“, „Schloss“ und „Eremiten“. Der Weg führt vorbei an einem großen Stalagmiten und über einen Felsrücken in die Niederwaldgrotte. Dieser Raum ist nur etwa mannshoch. Aus der Decke wachsen zahllose Sinterröhrchen, die wegen der unterschiedlichen Mineralienbeimengungen unterschiedliche Färbungen aufweisen. Viele dieser Sinterröhrchen sind mit Wasser gefüllt, das auf die darunter befindlichen Stalagmiten tropft, welche dadurch mitwachsen. Hier befindet sich eine Nische, die als „Schatzkammer“ bezeichnet wird. Dort sammelt sich Wasser in einem kleinen Becken, dessen Ränder aus Sintermaterial gebildet sind. Dort ragen Stalagmiten ungleicher Größe, ähnlich wie kleine Inseln, aus dem Wasser, manche sehen wie gekappte Pilze oder kleine Mützen aus. Dieses Wasserbecken bleibt immer gefüllt. Die Tropfsteine in der Höhle haben eine dunkle bis schwarze Färbung. Die Ursache hierfür liegt darin, dass die Höhle früher mit rußenden Fackeln begangen wurde. Seitdem elektrisch ausgeleuchtet wird, bilden sich an vielen Stellen wieder weiße Sinterablagerungen.

Bei einem neuen Durchgang befindet sich der Erlhain, benannt nach dem Mitentdecker, Kaminkehrermeister Josef Erl. Das mächtige Gewölbe aus Kalkstein wird durch Säulen gestützt und „Märchenwald“ genannt. Diese Säulen, Stalagnaten genannt, gebildet aus zusammengewachsenen Stalaktiten und Stalagmiten, wirken wie ein Wald aus knorrigen Eichenstämmen. In diesem Märchenwald versteckt sich auch ein Tropfsteingebilde mit dem Namen „Liebespaar“. In einer Vitrine werden Knochen von Höhlenbären gezeigt. Anschließend geht es eine Treppe aufwärts und durch einen 70 Meter langen Gang zur Kuhngrotte, die nach dem weiteren Mitentdecker, Mechanikermeister Josef Kuhn, benannt ist. Am Anfang des Ganges befindet sich auf der rechten Seite der alte Höhlenausgang. Umfangreiche Sinterbildungen wirken wie erstarrte Kaskaden. Am Boden ist ein dinosaurierähnliches Tropfsteingebilde zu sehen. Tief nach unten fällt der Blick in die Traubenkammer. Unter Wasser sind dort perlenartige Tropfsteine gewachsen. Dieser Teil ist jetzt wieder trockengefallen.

Durch einen langen Gang, in dem man Bruchzonen gut erkennen kann, kommt man zur 1972 entdeckten Adventhalle, die zu den schönsten Höhlenräumen der Fränkischen Alb zählt. Schon in der Vorhalle fallen die weißen Tropfsteine auf und bilden einen Kontrast zu den fast schwarzen im alten Höhlenteil. In der Adventhalle wurde nie mit Fackeln geführt, deswegen sind keine Sinterbildungen vom Ruß geschwärzt. Am Boden liegen überall große Steinquader, die von einstigen Deckenabstürzen herrühren. Auf den herabgestürzten Deckenteilen befinden sich bereits wieder reichhaltige Tropfsteingebilde. Diese Bruchstücke sind oftmals bereits wieder miteinander versintert.

Von hier geht es wenige Schritte weiter zur eigentlichen Adventhalle. Dies ist eine hallenartige Grotte, die eine Fülle von Tropfsteinen in den unterschiedlichsten Formen und in verschiedenen Farben aufweist. Die Wände sind über und über mit farbigen Sinterperlen besetzt, ein Beweis dafür, dass die Höhle lange unter Wasser stand. Es lassen sich an den Wasserstandslinien verschieden hohe Wasserstände deutlich erkennen. Unzählige Sinterröhrchen mit Wassertropfen ragen von der Decke. Auffallend sind auch sägezahnartige Sinterfahnen und kleine spiralförmige Stalaktiten. Bis heute gibt es für deren exzentrisches Wachstum keine schlüssige Erklärung. In der Adventhalle befinden sich auch einige mehrere Meter hohe Stalagnaten. Von der Adventhalle geht es durch einen kurzen Gang mit zwei Türen zum künstlich geschaffenen Ausgang.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nig-Otto-Tropfsteinh%C3%B6hle

Öffnungszeiten der König Otto-Höhle

Die König Otto Tropfsteinhöhle kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Die etwa 45-minütigen Führungen finden bis 31. Oktober jeweils Dienstag-Freitag von 10 bis (letzte Führung) 16.00 Uhr sowie Samstag, Sonntag und Feiertag von 10 bis (letzte Führung) 17.00 Uhr statt – jeweils zur vollen Stunde. Montag ist Ruhetag, außer an Feiertagen.

Dazu gibt es einen Kiosk – dieser ist von Dienstag – Sonntag geöffnet. Montag ist Ruhetag, außer an Feiertagen. Ab einer bestimmten Gruppenstärke sind auf Anfrage auch Nachtführungen möglich!

In der Höhle ist es das ganze Jahr über kalt und glitschig, deswegen sind eine Jacke und festes Schuhwerk Pflicht. Dazu herrscht Helmpflicht in der Höhle – die Helme kannst du natürlich vor Ort ausleihen.

Die Preise der König Otto-Höhle

  • Erwachsene: 7,00 €
  • Kinder von 3 bis 15 Jahren: 4,00 €
  • Familienkarte (2 Erwachsene und 2 Kinder): 18,00 €
  • Gruppenpreise ab 20 Personen:
  • Erwachsene 5,00 €
  • Kinder (3 – 14 Jahre) – 3,50 €

Zahlung mit EC-Karte ist nicht möglich.

Der Hochseilgarten von Velburg

Direkt an der Tropfsteinhöhle gibt es dazu einen Kletterwald mit sechs verschiedenen Strecken – dieser ist auch für Kleinkinder geeignet. Die Kletterzeit beträgt ca. 3 Stunden, bei Kleinkindern ca.1,5 Stunden. Natürlich werden alle Kletter-Abenteurer durch ausgebildete Trainer betreut, die Kletter-Ausrüstung sorgt dazu für Sicherheit.

Die Preise im Kletterwald Velburg:

  • Erwachsene (ab 18) 22,00 €
  • Schüler (ab 16), Studenten, Rentner 19,00 €
  • Kinder (bis 15) 16,00 €
  • Kleinkinder (ab 4) Bambini-Parcour 8,00 €

Öffnungszeiten:

Samstag und Sonntag von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Schulklassen und Gruppenanmeldungen ab 20 Personen sind unter der Woche möglich!

Wanderung: Von der König-Otto-Höhle am Schwammerl vorbei nach Velburg

Eine schöne Wanderung führt von der König-Otto-Höhle an der Felsformation „Schwammerl“ vorbei zur Burgruine Velburg und wieder zurück zum Ausgangspunkt. Teile des Weges verlaufen auf einem 4,5 Kilometer langen Walderlebnispfad mit etwa 20 Schautafeln. Die Wanderung kann durch einen Abstecher zur Wallfahrtskirche Sankt Wolfgang mit der Höhle Druidentempel sowie zur Höhlenruine Großes Hohlloch erweitert werden.

Die Höhlen bei Velburg

Die König-Otto-Höhle liegt im Oberpfälzer Jura, einem Karstgebiet mit zahlreichen weiteren Höhlen:

  • die König-Otto-Tropfsteinhöhle bei St. Colomann
  • das Hohlloch bei St. Wolfgang
  • die Hohenberghöhle westlich Velburg
  • die Mantlacher Doline

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