Kirkjubæjarklaustur ist ein wichtiges touristisches Zentrum an der Ringstraße im Süden Islands. Es ist mit etwa 130 Einwohnern der größte Ort der Gemeinde Skaftarhreppur. Im dünn besiedelten Süden gibt es nur wenige Orte. Klaustur verfügt über eine Tankstelle, mehrere Hotels und Restaurants. Der Ort ist ein guter Ausgangspunkt für Touren ins Hochland, beispielsweise zur Feuerschlucht Eldgja oder zu den Laki-Kratern.
Der Ort selbst hat eine lange Geschichte. Angeblich lebten hier schon vor der Landnahmezeit Mönche aus Irland. Ab 1186 existierte bis 1550 ein bekanntes Nonnenkloster, auf das sich auch die Namen des Wasserfalls (Systrafoss) und des oberhalb Sees Systravatn (isländisch für „See der (Kloster-)Schwestern“) beziehen. Sagen erzählen von im See verborgenen Goldschätzen und ihren Gefahren. Kirkjubæjarklaustur wird umgangssprachlich meist „Klaustur“ genannt, was so viel heißt wie Kloster. Bekannt ist die berühmte Feuerpredigt des Jón Steingrímssons zur Zeit des verheerenden Laki-Ausbruchs im Jahr 1783.

Hotels in Kirkjubaejarklaustur

Ein für Südisland relativ günstiges, aber auch einfaches Hotel ist der Klausturhof mit Mehrbett- und Doppelzimmern ab 120 € / Nacht. Die übrigen Hotels wie das Magma Hotel sind deutlich teurer.

Sehenswürdigkeiten in Kirkjubæjarklaustur

Eine kleine Wanderung: Systrafoss, Systravatn, Kirkjugolf

Kirkjubæjarklaustur liegt unterhalb des auf einer Hochfläche gelegenen Sees Systravatn, von dem aus der Wasserfall Systrafoss zu Tal stürzt. Eine kleine Wanderung führt am Wasserfall entlang nach oben. Am Ufer des Sees und über die Höhen führt der Weg weiter nach Süden, mit herrlichem Ausblick auf den Vatnajökkull. Hier geht es wieder hinunter und zurück nach Klaustur. Unterwegs passierst du den Kirkjugólf, das so genannte Kirchenpflaster aus Basalt. Dabei handelt es sich um sechseckige Lavasäulen, die durch Gletscherschliff so mit dem Erdboden nivelliert sind, dass sie tatsächlich wie Pflastersteine aussehen.

Gedenkkapelle an die Feuerpredigt Jón Steingrímssons

Als am 20. Juli 1783 die Laki-Krater aktiv wurden, hielt der Pfarrer Jón Steingrímsson eine seiner berühmten „Feuerpredigten“, denen noch weitere folgten. Als die Gemeindemitglieder die Kirche verließen, stellten sie fest, dass ein Lavastrom wenige Meter von der Kirche entfernt gestoppt hatte. An diese Ereignisse erinnert die 1974 geweihte Kapelle.

feuerpredigten kapelle kirkjubaejarklaustur

Sehenswürdigkeiten auf dem Gemeindegebiet von Skaftarhreppur

Schlucht Fjaðrárgljúfur bei Kirkjubæjarklaustur
Die Schlucht Fjaðrárgljúfur

Die Gemeinde Skaftarhreppur hatte am 1. Januar 2019 583 Einwohner. Die Gemeinde grenzt im Westen an die Gemeinde Mýrdalur und den Mýrdalsjökull, im Norden an die Gemeinden Rangárþing ytra und Ásahreppur sowie den Vatnajökull und im Osten an die Gemeinde Hornafjörður. Durch die Gemeinde fließt der namensgebende Fluss Skaftá, der dem Vatnajökull entspringt.

Klaustur ist ein guter Ausgangspunkt für Touren zu den Laki-Kratern oder der Eldgjá. Der Skaftafell-Nationalpark liegt etwa 45 Kilometer entfernt. Auch ein Ausflug zur Eislagune Jökulsarlon ist an einem Tag möglich. Auf dem Weg dorthin lassen sich dazu weitere Reiseziele wie Nubsstadur und Dvarghamrar besuchen.

Etwa 8 km westlich von Klaustur befindet sich zudem der durch Justin Bieber bekannt gewordene Canyon Fjaðrárgljúfur. Einst ein Geheimtipp, ist er mittlerweile so stark besucht, dass er teilweise geschlossen werden musste, um die Umwelt zu schonen.

Buchtipp: Die Sklavin des Kriegers von Runa Valgard – der historische Roman spielt u.a. in Skaftarhreppur, am Kirkjufell, am Gullfoss und bei den Geysiren.