Neben den berühmten Kreidefelsen gehört auch Kap Arkona zu den absoluten Reise-Highlights auf Rügen. Meine Empfehlungen:

  • Aufstieg auf den Peilturm mit Blick über die Küste und den Wall der Jaromarsburg
  • Alternativ: Besuch des heutigen Leuchtturms, Leuchtfeuer Kap Arkona
  • Ein Besuch im Marineführungsbunker
  • Abstieg zum Strand und Spaziergang zum Fischerdorf Vitt
  • Besuch beim Großsteingrab Nobbin

Die drei Leuchttürme vom Kap Arkona

Die Hauptsehenswürdigkeiten vom Kap Arkona sind die drei Leuchttürme, die alle drei über eine Aussichtsplattform verfügen – mit spektakulärer Aussicht. Bei guter Sicht kannst du neben Rügen auch die Insel Hiddensee und sogar die dänische Küste sehen!

Der Schinkelturm ist der älteste Leuchtturm. Er wurde nach der Übergabe der Insel Rügen von Schweden nach Preußen im Jahr 1828 errichtet, um den Transport von Handelswaren über das Meer zu sichern. Er ist aus rotem Backstein und hat eine quadratische Grundform. Nach dem Leuchtturm in Travemünde handelt es sich um den zweitältesten Leuchtturm an der Ostsee. Er ist derzeit ausschließlich für Hochzeiten verfügbar und kann nicht besichtigt werden.

75 Jahre später wurde der Schinkelturm durch den Bau direkt daneben ersetzt: das Leuchtfeuer Kap Arkona. Der Turm ist noch immer in Betrieb und strahlt nachts hell über das Meer, der Aufstieg über 164 Stufen lohnt sich.

Öffnungszeiten April bis Oktober Leuchtfeuer Kap Arkona:

  • April, Mai: 10:00 – 16.00  Uhr
  • Juni – August: 10:00 – 18:00 Uhr
  • September: 10:00 – 17:00 Uhr                       
  • Oktober: 10:00 – 16:00 Uhr

Eintrittspreis: Pro Person: 3,00 €

Der Peilturm und die Jaromarsburg

Für den militärischen Seefunk wurde 1927 der Marinepeilturm errichtet, der etwas abseits nahe dem Wall der Jaromarsburg steht. Hier werden ausgewählte Exponate aus dem Gebiet der benachbarten Ranenburg ausgestellt. Auch von hier bietet sich ein herrlicher Blick über das Kap.

Die Jaromarsburg war vom 9. bis zum 12. Jahrhundert eine dem Gott Svantovit gewidmete Kultstätte des slawischen Stammes der Ranen. An der Nordostspitze bei Kap Arkona auf der Insel Rügen gelegen, war sie von zwei Seiten durch die Steilküste und von der Landseite durch einen Burgwall geschützt. Der Name der Tempelburg leitet sich vom Ranenfürsten Jaromar I. ab, der nach der Unterwerfung Rügens durch Dänemark im Jahr 1168 zum Vasallen des dänischen Königs Waldemar I. wurde. Die Anlage ist mittlerweile aufgrund der starken Küstenerosion gesperrt. Mittlerweile ist nur noch ein Drittel des Geländes erhalten, der Rest ist durch Klippenabbrüche unwiederbringlich verloren.

Der Marineführungsbunker

Der Marineführungsbunker wurde von 1979 bis 1986 gebaut. Die Anlage bestand aus mehreren Einzelbunkern mit einer Gesamtfläche von 2000 Quadratmetern und diente der 6. Flottille der Volksmarine und der Vereinigten Ostseeflotte (VOF) als Gefechtsstand. Die Marineführung sollte nicht vor Bombenhagel, sondern im Kriegsfall vor giftigen Gasen und radioaktiver Strahlung geschützt werden. Die Standardbelegschaft betrug sechs Mann.

Kurios: Im Jahr 1985 wurde eine Luftaufnahme vom Kap Arkona mit der Bunkerbaustelle im Hintergrund im Bildband „Soldaten des Volkes“ veröffentlicht und der Bunker somit enttarnt. Bereits drei Tage nach Erscheinen wurde er wieder aus dem Verkehr gezogen. Es ist unklar, wie das Bild überhaupt in den Bildband gelangen konnte.

Es ist möglich, den Bunker zu besichtigen. Pro Führung ist auch die Teilnahme eines Hundes gestattet.

Wanderhighlight: Die Steilküste von Kap Arkona

Lohnenswert ist dazu ein Spaziergang entlang der Steilküste, beispielsweise von Vitt aus zum Kap, wo eine steile Treppe nach oben führt. Auch nördlich vom Kap führt eine Treppe nach unten. Hier befindet sich der Siebenschneiderstein, ein gewaltiger Findling.

Wenn du entlang der Steilküste nach Osten gehst, stößt du auf die Reste eines Bootsanlegers aus dem 19. Jahrhundert, die von Kormoranen und Möwen belagert werden.

Der Weg entlang der Steilküste ist zugegebenermaßen nicht ganz ungefährlich, da es durch die Erosion immer zu Felsabbrüchen kommen kann. Deswegen solltest du die Steilküste bei schlechtem Wetter, wie z.B. Sturm und Regen meiden.

Auch bei schönem Wetter gilt: der Strand besteht überwiegend aus Kies, das Laufen ist deswegen etwas beschwerlich. Aber es lohnt sich!

Alternative: Die Kreidefelsen auf Rügen: Reisetipps, Wanderhighlights, Parken

Das Fischerdorf Vitt

Das Dorf Vitt liegt strategisch günstig und geschützt an einer kleinen Schlucht. Durch diese Lage ist Vitt landseitig aus der Ferne nicht sichtbar. Erst vom Rand der Schlucht sind die reetgedeckten Krüppelwalmdächer zu sehen. Das malerische Dorf hat sich seinen ursprünglichen Charakter bewahrt, die Häuser sind mit Reet gedeckt und versprühen Charme und eine urige Atmosphäre. Hier findest du mehrere Cafés, Restaurants sowie eine Fischräucherei, wo du traditionellen Räucherfisch essen kannst.

Das genaue Alter des Dorfes nicht bekannt. Laut den Berichten des dänischen Geschichtsschreibers Saxo Grammaticus soll das Dorf aber schon im 10. Jahrhundert als Fischer- und Handelshafen zur slawischen Jaromarsburg am Kap Arkona gehört haben. Oberhalb des Dorfes steht die kleine Vitter Kapelle, die im Jahr 1816 fertiggestellt wurde. Sie wurde gebaut, weil immer mehr Besucher zu den Uferpredigten des Altenkirchener Pastors Ludwig Gotthard Kosegarten gekommen waren und einige der Besucher bei schlechtem Wetter keinen Platz mehr in den Fischerhütten fanden.

Das Großsteingrab Nobbin

Die aus Findlingen errichtete Megalithanlage gehört zu den größten Steingräbern Norddeutschlands und liegt nur wenige Meter von der Steilküste der „Tromper Wiek“ entfernt, direkt am Hochuferweg. Es handelt sich um ein trapezförmiges Hünenbett mit zwei Kammern. An der Südwestseite ragen zwei vor die Einfassung gesetzte Wächtersteine als Wächterpaar von Nobbin mehr als drei Meter empor, wie sie auch für skandinavische Dolmen typisch sind, aber auch beim Großdolmen von Dwasieden und in Dummertevitz auf Rügen in ähnlicher Dimension vorkommen. Die Einfassung der Anlage aus ehemals 53 großen Randsteinen ist 34 m lang und 11 bis 8 Meter breit (39 Steine sind erhalten). Im Nordwesten befanden sich randnah zwei querliegende Dolmen, von denen einer gut erhalten ist. Er ist 1,4 m hoch, 1,8 m lang und 1,1 m breit. Der zweite Dolmen war ähnlich aufgebaut, erhalten ist aber nur ein Tragstein.

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Anreise zum Kap Arkona – Parkplätze und Parkmöglichkeiten

Das Autofahren auf dem Kap ist nur mit Sondergenehmigung erlaubt. Der größte Parkplatz liegt in Putgarten. Eine Stunde kannst du kostenlos parken, danach werden für PKW pro Tag sechs Euro fällig – egal, wie lange du dort stehen möchtest.

Vom Parkplatz verkehrt die (kostenpflichtige) Arkona-Bahn, sie bringt dich zu den Leuchttürmen und nach Vitt.

Mit dem Fahrrad zum Kap Arkona

Eine gute Möglichkeit, um zum Kap zu gelangen, ist die Anreise mit dem Fahrrad. Insbesondere der Hochuferweg von Breege zum Kap vorbei am Großsteingrab Nobbin ist sehr malerisch. Die Entfernungen betragen einfach:

  • Von Altenkirchen zum Kap Arkona: 8 Km
  • Von Breege / Juliusruh: 11 Km
  • Von Wiek: 12 km
  • Von Glowe: 20 km

Parken am Nordstrand von Kap Arkona

Eine alternative Parkmöglichkeit findest du am Nordstrand. Das Tagesticket kostet 4 €, im Winter kannst du kostenlos parken. Die Zufahrtsstraße ist allerdings eher schmal und unwegsam. Eine Treppe mit 130 Stufen führt von hier aus zum Strand hinunter.

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