Neumarkt in der Oberpfalz liegt etwa 40 Kilometer südöstlich von Nürnberg, an der westlichen Kante eines einstigen Korallenriffes der Jurazeit, dem heutigen Oberpfälzer Jura. Am Rande der Hochfläche liegt die Burgruine Wolfstein, zu der eine schöne Wanderung führt. Ein weiteres Highlight der Tour ist die Wallfahrtskirche Mariahilf.

Im 15. und 16. Jahrhundert war Neumarkt eine Residenzstadt der wittelsbachischen Linien Pfalz-Neumarkt und Pfalz-Mosbach. Ab dem 19. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt zunehmend zu einem Wirtschafts- und Industriestandort, mehrere größere Unternehmen haben hier heute ihren Sitz. Wahrzeichen der Stadt sind die markanten Kirchtürme der Altstadt.

Eine herrliche Wanderung – nicht nur im Winter

Länge: ca. 9,4 Kilometer

Höhenmeter: ca. 250

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Die Wanderung beginnt entweder am Parkplatz Sturmwiese nahe dem Kloster St. Josef oder an einer der beiden Bushaltestellen Mariahilfstraße oder Sturmwiese. Zunächst führt der Weg zum kleinen Weiler Höhenberg im Tal und von hier aus weiter durch den Wald zum Ortsteil Wolfstein. Hier steigst du über Trockenhänge hinauf zum Gipfelkreuz, von wo aus du einen herrlichen Blick auf Neumarkt genießt. Hier befindet sich auch eine hölzerne Liegebank. Achtung – gerade wenn Schnee liegt, kann es auf den steilen Hängen sehr rutschig sein! Auf dem Höhenrücken geht es nun weiter zum Krähentisch und zur Burgruine Wolfstein. Von hier aus führt der Weg über die Höhe im weiten Bogen zur Wallfahrtskirche Mariahilf. Nach einem kurzen Abstieg befindest du dich wieder am Ausgangspunkt.

Der Krähentisch oberhalb von Neumarkt

Die Burgruine Wolfstein

Die genauen Ursprünge der Burg Wolfstein lassen sich nicht einwandfrei klären. Die archäologischen Ausgrabungen der letzten Jahre lassen einen Bau in der Mitte des 12. Jahrhunderts vermuten. Sicher historisch belegt ist die Burg ab 1283 – in diesem Jahr nahm Gottfried von Sulzbürg nahm den Namen Wolfstein an und begründete das Adelsgeschlecht. Bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts wuchsen Einfluss und Besitz der Wolfsteiner beträchtlich, sie beherrschten weite Teile des Neumarkter Raumes. 1434 wurde die Burg durch Kaiser Sigismund rechtlich mit der Stadt Neumarkt gleichgestellt, was zu erheblichen Differenzen mit den dort regierenden Wittelsbacher Pfalzgrafen führte, die immer wieder versuchten, die Burg in die Neumarkter Besitzungen einzuverleiben. Hierzu erhöhte Pfalzgraf Otto I. den Druck auf die Wolfsteiner so sehr, dass diese den böhmischen König als Schutzherrn akzeptierten und ihm die Burg verpfändeten. Jedoch starb 1462 Hans von Wolfstein (der „tolle Hans“) kinderlos, so dass der böhmische König die Burg einzog und das Lehen an Vizthum von Neuschönenberg weiterverlieh. Ihm kaufte Otto II. die Burg samt Besitzungen ab und gliederte sie in den fürstlichen Machtbereich ein.

Die Burg wurde Neumarkter Pflegeamt, bis ins 16. Jahrhundert wurde sie von einem Statthalter verwaltet, verlor jedoch an Bedeutung. Im Landshuter Erbfolgekrieg 1504 erlitt sie schwere Beschädigungen, denen eine umfassende Instandsetzung folgte. 1670 wurde berichtet, die Burg sei im „Grunde eingegangen“. Sie wurde aufgegeben, eine geplante Renovierung nicht mehr durchgeführt, die Anlage verfiel.

Heute befindet sich die Burgruine Wolfstein in einem guten Zustand. Seit Mitte der 1990er Jahre führt der Verein Wolfsteinfreunde umfangreiche Ausgrabungen und Renovierungsmaßnahmen im Bereich der Hauptburg durch. So wurde unter anderem das Erdgeschoss freigelegt; das brachte neben einem Brunnen und verschiedenen Gewölben auch die ehemalige Marienkapelle wieder ans Tageslicht. Der dichte Baumbewuchs der Ruinenanlage wurde entfernt, so dass die Gemäuer mehr Licht erhalten und Schäden durch Feuchtigkeit vermieden werden. In der so genannten Vorburg siedelten sich bereits vor ca. 150 Jahren Bauern an, noch heute befinden sich dort zwei Wohnhäuser. Die dortigen Mauerreste wurden sich selbst überlassen.

Quelle: Wikipedia

Die Wallfahrtskirche Mariahilf

Die katholische Wallfahrtskirche Maria Hilf liegt auf dem Mariahilfberg oberhalb von Neumarkt in der Oberpfalz auf 586 Metern Höhe. Das Äußere der barocken Kirche ist eher schlicht. Im Innern der Kirche entfaltet sich jedoch ein zarter, feiner barocker Glanz. Im Süden grenzt das Karmelitenkloster direkt an die Kirche an.
Die Ursprünge liegen im Jahr 1684, als nach dem Vorbild der Grabeskirche in Jerusalem eine kleine Grabkapelle am Berg erbaut – mitsamt einem Kreuzweg mit vielen Stufen. 1687 errichtete man in der Nähe eine hölzerne Marienkapelle mit einer Kopie des berühmten Marienbildes in Innsbruck von Lucas Cranach dem Älteren. Gleichzeitig zog ein Eremit auf den Berg. Erste Wallfahrten setzen ein und der Rat der Stadt Neumarkt beschloss, in den Zeiten der Türkengefahr, den Bau einer festen Kirche. Die Durchführung des Baus zog sich wegen anfänglicher Baupannen in die Länge und dauerte von 1718 bis 1727. Nachdem 1802 im Rahmen der Säkularisation in Bayern die Kapuziner Neumarkt verlassen mussten, war die Wallfahrt lange verwaist. Am 25. September 1841 schlug der Blitz in den Kirchturm ein und richtete schweren Schaden an. 1907 erbauten die Karmeliten neben der Kirche ein Kloster, das knapp 100 Jahre, mit einer kurzen Unterbrechung während des Zweiten Weltkriegs, bis zum Jahr 2001 ein geistliches Zentrum für die Wallfahrer darstellte. Im August 2001 mussten dann auf Grund der Personalknappheit des Ordens und trotz einer Sammlung von 13.000 Unterschriften die beiden letzten Bewohner Pater Michael und Frater Tarsitius das Kloster verlassen. Seit 2004 wurde die Wallfahrtskirche von polnische Redemptoristen-Patres betreut. Im Spätsommer 2016 wurden diese durch Angehörige des argentinischen Ordens Institut des fleischgewordenen Wortes abgelöst.

Quelle: Wikipedia

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