Braunlage im Harz ist ein toller Urlaubsort und Ausgangspunkt für schöne Wanderungen im Harz – beispielsweise zu den Bodefällen, auf den Wurmberg und auf den Brocken. Der auf 620 Metern Höhe gelegene Luftkurort mit 5760 Einwohnern ist auch als Wintersportort bekannt und verfügt über nette Cafés und Restaurants. Dazu sind auch die berühmten Fachwerkstädte Goslar und Wernigerode nicht allzu weit entfernt.
Sehenswürdigkeiten von Braunlage
Zu den Sehenswürdigkeiten in Braunlager selbst zählt die Trinitatis-Kirche, eine holzverkleidete Fachwerkkirche aus dem 19. Jahrhundert im Stadtzentrum sowie die Villenviertel am Hütteberg und im Jermersteinviertel. Sehr hübsch ist zudem der Kurpark mit seinem kleinen See. Im Kurhaus befindet sich das Restaurant Kartoffelscheune, dass sich auf Gerichte rund um die Kartoffel spezialisiert hat.
Wanderhighlights um Braunlage
Braunlage ist ein hervorragender Ausgangspunkt für Wanderungen. Viele Ziele können direkt zu Fuß erreicht werden.
Der Brocken
Der Brocken ist eines der Top-Highlights im Harz. Aufsteigen kannst du direkt von Braunlage aus (ca. 24 Kilometer), oder du fährst nach Oderbrück oder Torfhaus und steigst von dort hinauf. Siehe auch: Was ist der einfachste Aufstieg auf den Brocken?
Die Bodefälle
Die hübschen Wasserfälle am Fuße des Wurmbergs sind natürlichen Ursprungs. Insbesondere der obere Bodefall lädt mit seinen dicken Felsbrocken zum Klettern ein – insbesondere sehr spannend für Kinder!
Der Wurmberg
Der Wurmberg ist mit 971 Metern der zweithöchste Berg im Harz. Auf den Gipfel führt von Braunlage aus die längste Seilbahn Norddeutschlands. Von hier aus kannst du auf den Brocken wandern oder an der Warmen Bode entlang über die Bodefälle nach Braunlage absteigen.
Die Hahnenkleeklippen
Von den Hahnenkleeklippen (ca. 750 Meter hoch) bietet sich ein toller Blick hinab in das zweihundert Meter tiefer gelegene Odertal. Die Felsen sind ca. 1,5 Km von Königskrug und 4,5 Kilometer von Braunlage entfernt.
Silberteich und Oderteich
Bei den beiden Gewässern handelt es sich um künstlich angelegte Reservoire aus dem 18. Jahrhundert, die für den Bergbau geschaffen wurden. Beide zählen zu den Anlagen des Oberharzer Wasserregals und sind Bestandteil des Weltkulturerbes Bergwerk Rammelsberg mit seinen Blockschutthalden.
Mehr erfahren:
- Harz Geheimtipps – Höhlenwohnungen und Hexenbaum
- Harz Reisetipps – Bodetal, Teufelsmauer, Quedlinburg
Die Geschichte von Braunlage
Braunlage entstand als Siedlung im Wald wohl im 13. Jahrhundert. Zwischen 1253 und 1260 taucht im Güterverzeichnis der Grafschaft Regenstein erstmals die „holtmarke to deme brunenlo“ auf. Ab 1518 entstand der eigentliche Berg- und Hüttenort Braunlage. Der Merian-Stich von 1654 zeigt das Eisenhüttenwerk „Braunlah auff dem Hartz gelegen in der Kolli“ und stellt die mittelalterliche Bergwerksgemeinde Braunlage dar. 1658 wurde die herzoglich-braunschweigisch-lüneburgische Faktorei der Braunlager Eisenhüttenwerke zur Verarbeitung von Eisengestein errichtet. In diesem Gebäude befindet sich seit 1963 das Hotel Altes Forsthaus.
Im 17. Jahrhundert war Braunlage ein Marktflecken, 1934 schließlich erhielt es als Kurort Stadtrechte. Der Tourismus entwickelte sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts zunächst zögerlich. Mit dem Anschluss an das Eisenbahnnetz im Jahr 1899 über die schmalspurigen Strecken Braunlage–Walkenried und Braunlage–Tanne der Südharz-Eisenbahn beschleunigte sich die Entwicklung. Ganze Villenviertel mit Sanatorien und Hotels entstanden zunächst am Hütteberg, im Ortszentrum und schließlich im Jermerstein-Viertel. Während im Jahr 1905 die von Carl Röhrig im Norden Braunlages betriebene Glashütte schließen musste, entwickelte sich durch den Bahnanschluss besonders die Holzindustrie. Die Sägewerke Fuchs (Ortsmitte) und Buchholz (nördlich des Bahnhofs) waren die wichtigsten Erwerbsquellen. Zudem prägte ein großer Steinbruch am Wurmberg, in dem Werk- und Rohsteine gewonnen wurden, mit einem Schotterwerk an der Warmen Bode das Gewerbeleben der Stadt.
In der NS-Zeit gab es in Braunlage eine Reihe von Betrieben, die für die Rüstung arbeiteten, viele auch mit Zwangsarbeitern. Letzterer wird auf dem Bergfriedhof Braunlage gedacht. Eine Stele auf dem Gelände der evangelischen Trinitatisgemeinde erinnert seit 2001 an Todesmärsche, die im April 1945 Braunlage passierten.
1965 wurde die Wurmbergseilbahn als längste Seilbahn Norddeutschlands fertiggestellt. Herausragendes Ereignis für Braunlage war die Grenzöffnung 1989. Der Ort, der bisher an der Grenze zur DDR gelegen hatte, rückte nun inmitten des Harzes. In 2017 wurden knapp 1,3 Millionen Übernachtungen gezählt.