Die kroatische Halbinsel Istrien ist nicht nur für malerische Kiesbuchten und venezianisch geprägte Städte, sondern auch für malerische Bergdörfer bekannt. Zu den schönsten und bekanntesten zählt Motovun. Mit seinen engen Gassen, den historischen Gebäuden und der atemberaubenden Aussicht auf die umliegende Landschaft ist der Ort ein wahrer Schatz. Die Preispolitik wirkt allerdings eher abschreckend.

Wenn du durch die engen Gassen von Motovun schlenderst, fühlst du dich wie in einer anderen Zeit. Die gepflasterten Straßen sind von alten Steinhäusern gesäumt, die mit bunten Blumen geschmückt sind. Es gibt zahlreiche kleine Geschäfte, in denen du lokale Produkte wie Olivenöl, Trüffel und Wein kaufen kannst. Vergiss nicht, eine Flasche des berühmten Malvasia-Weins mit nach Hause zu nehmen, der in dieser Region produziert wird.

Die Stadtmauer von Motovun – leider kostenpflichtig

Eines der Highlights von Motovun ist die imposante Stadtmauer, die das Dorf umgibt. Du kannst entlang der Mauer spazieren und dabei die atemberaubende Aussicht auf die umliegende Landschaft genießen. An klaren Tagen reicht der Blick bis zum Meer und den umliegenden Hügeln. Es ist ein perfekter Ort, um den Sonnenuntergang zu beobachten und die Ruhe und Schönheit der Natur zu genießen. Mittlerweile musst du für den Blick von der Mauer allerdings drei Euro bezahlen. Tipp: Denselben Blick hast du auch ein Stück unterhalb, vom Parkplatz unterhalb der Mauer – und das völlig kostenfrei.

Die Sehenswürdigkeiten von Motovun

Die venezianische Herrschaft ist in Motovun/Montona noch immer gut zu sehen. Die Stadt ist zur Gänze von einem um 1300 erbauten inneren und einem im 16. bis ins 17. Jahrhundert errichteten, äußeren Mauerring mit Wehrtürmen und Stadttoren umgeben. Unter der Festung entstand eine Vorstadt.

Vom Friedhof führt der Weg durch eine steile Gasse hinauf in den Ortskern, vorbei an der Kirche der Serviten der Heiligen Jungfrau Maria aus dem Jahre 1585. Durch den im 14. Jahrhundert errichteten Renaissance-Stadtturm führt das doppelte äußere Stadttor, geschmückt mit den Wappen bedeutender Patrizierfamilien, auf den äußeren Platz zwischen den beiden Mauerringen. Hier befindet sich an die westliche Stadtmauer angelehnt die im 17. Jahrhundert errichtete Stadtloggia. Ein weiteres Stadttor, das gotische Innere Stadttor führt hinauf auf den Hauptplatz. Der Platz zwischen den beiden Stadttoren dient heute vor allem als Gartenterrasse dreier Gaststätten. Nach Westen mit Blick über die Stadtmauer hinaus bietet sich eine Aussicht hinunter ins Mirnatal. Auf der Ostseite des Platzes, zwischen den beiden Stadttoren, thront die Westfassade des Podestà-Palasts. Dieser Kommunalpalast gilt als eines der größten weltlichen Gebäude Motovuns aus der damaligen Zeit.

Der große Hauptplatz Trg Andrea Antico, benannt nach dem in Motovun-Montona geborenen Komponisten Andrea Antico, mit dem Gebäudeensemble aus dem 14. bis 17. Jahrhundert, wird von einem zinnengekrönten Wehrturm aus dem 13. Jahrhundert überragt. Der freistehende Glockenturm gehört zur dreischiffigen St. Stephanskirche (Sveti Stjepan) aus dem frühen 17. Jahrhundert, erbaut nach Plänen des venezianischen Architekten Andrea Palladio oder eines seiner Schüler. Auf der Westseite des Platzes, gegenüber der Stephanskirche, befindet sich die Ostfassade des Kommunalpalastes (Podestà Palast). Am nördlichen Ende des Platzes, vor dem Basiliscos Haus, befindet sich ein im 15. Jahrhundert erbauter, von einem Stadtwappen gezierter Brunnen mit Zisterne.

Der Polesini-Palast, angrenzend an den südlichen Teil des Platzes, dient heute als Hotel. Der Brunnen vor dem Hotel aus dem Jahr 1330 trägt das älteste Stadtwappen des Ortes sowie eine Darstellung des venezianischen Löwens.

Im südlich gelegenen Bereich Motovuns-Montonas, inmitten der beiden Stadtmauern, befinden sich mit der Crkva Sv. Ciprijana (auch Sv. Antun Padovanski), erbaut im 15. Jahrhundert, sowie der Crkva Sv. Ivana Krstitelja ili Vratiju Blažene Djevice Marije, erbaut im 1520, zwei weitere Gotteshäuser.

Parkgebühren

Der Parkplatz unterhalb der Hauptstraße ist mit 1 € pro Stunde etwas günstiger als das Parken im Bergdorf selbst (Achtung – nicht von überall ist ersichtlich, dass das parken Geld kostet!). Dafür läufst du etwa 15 Minuten länger. In Motovun am Friedhof sowie entlang der Straße dorthin stehen teurere Parkmöglichkeiten zur Verfügung. Achtung – es kann durchaus eng werden!

Ausflüge rund um Motovun

Schöne Blicke auf das Dorf auf dem Gipfel eines Hügels hast du vom Friedhof aus, von den umliegenden Hügeln sowie auch von der anderen Talseite, zum Beispiel von Oprtalj aus. Vom Künstlerdorf Grožnjan kannst du Motovun ebenfalls sehen. Wenn du gerne wandern oder Rad fahren möchtest, ist Motovun der perfekte Ausgangspunkt. Es gibt zahlreiche Wander- und Radwege in der Umgebung, die dich durch die schöne Landschaft führen. Du kannst durch Olivenhaine und Weinberge spazieren oder die umliegenden Dörfer erkunden. Es ist eine großartige Möglichkeit, die Natur zu erkunden und gleichzeitig die Kultur und Geschichte der Region kennenzulernen.

(Ess-)Kultur

Motovun ist auch für seine Trüffel bekannt. Die umliegenden Wälder sind reich an Trüffeln, und es gibt viele Restaurants, die Gerichte mit frischen Trüffeln anbieten. Du solltest unbedingt eine Trüffelverkostung machen und die köstlichen Aromen dieser Delikatesse genießen.

Motovun ist auch für sein jährliches Filmfestival bekannt, das jedes Jahr im Sommer stattfindet. Das Motovun Film Festival zieht Filmbegeisterte aus der ganzen Welt an und bietet eine Vielzahl von Filmen, Diskussionen und Veranstaltungen. Es ist eine einzigartige Gelegenheit, internationale Filme in einer so malerischen Umgebung zu erleben.

Lohnt sich ein Besuch in Motovun?

Motovun ist ein wunderschönes Dorf mit reicher Geschichte und einer spektakulären Lage. Die Preispolitik insbesondere mit der Stadtmauer etc. wirkt allerdings eher abschreckend. Dazu ist Motovun in der Hauptsaison stark überlaufen. In der Umgebung gibt es viele weitere tolle Bergdörfer wie zum Beispiel das 16 Kilometer entfernte Künstlerdorf Grožnjan oder auch das 10 Kilometer entfernte, halb verlassene Bergdorf Oprtalj (ein Istrien Geheimtipp), die ebenfalls einen Besuch lohnen und in denen es etwas entspannter zugeht.