Insbesondere aus der Zeit der Kelten und Germanen sind magische Haine, mystische Quellen und den Göttern geweihte Bäume bekannt. Die meisten dieser Haine sind mittlerweile verschwunden. Doch es gibt sie noch: besondere Wälder und uralte Baumriesen, die uns auch heute noch berühren. Einige dieser Orte liegen nah an der Ostsee. Dazu gehören:

  • Der Gespensterwald von Nienhagen
  • Der Rostocker Küstenwald
  • Der Nationalpark Jasmund mit seinem Buchenwald
  • Die Hexenbäume von Lietzow
  • Der Friedensberg bei Sellin
  • Der Baumwipfelpfad bei Prora
  • Der Märchenbaum beim Jagdschloss Granitz

Der Gespensterwald von Nienhagen

Der Wald bei Nienhagen wirkt tatsächlich gespenstisch. Der Waldgürtel ist etwa 1,3 Kilometer lang und ragt hundert Meter in das Nienhager Holz hinein. Da die Bäume am Meer starken, kalten Winden ausgesetzt sind, haben sie ihr charakteristisches Aussehen erhalten. Im Gespensterwald wachsen Eichen, Buchen, Hainbuchen und Eschen, die etwa zwischen 90 bis 170 Jahre alt sind. Dabei stehen sie relativ weit auseinander, und zwischen ihnen wächst wenig bis gar kein Strauchwerk, was den gespenstischen Charakter noch verstärkt. Der Wald steht dabei oberhalb der Steilküste. Es ist möglich, am Strand entlang unterhalb der Bäume bis nach Nienhagen zu laufen. Ein Teil des Strandes ist dabei als Hundestrand ausgewiesen.

Der Rostocker Küstenwald

Der größte zusammenhängende Küstenwald Deutschlands wächst in der Rostocker Heide. Drei Klimazonen herrschen hier auf engstem Raum: die kühle, raue Seeseite, der windgeschützte Küstenwald und der Wald im Landesinneren – der wärmste Bereich. Die Temperaturunterschiede sorgen für einen intensiven Austausch der Luft in allen Bereichen, was einen Spaziergang in diesem Gebiet besonders erholsam macht.

Der Nationalpark Jasmund auf Rügen mit seinem Buchenwald

In Deutschland existieren nur noch sehr wenige reine Buchenwälder. Einer davon ist der Bestand an den legendären Kreidefelsen von Rügen bei Sassnitz. Da die dichten Baumkronen kaum Licht durchlassen, ist der Waldboden sehr kahl, fast steril. Das Naturparkzentrum Königstuhl direkt an der gewaltigen Kreideklippe bietet faszinierende Informationen rund um den Wald. Besonders faszinierend ist es, unterhalb der Kreidefelsen direkt am Meer von Sassnitz aus (bis zum Kieler Ufer) entlangzugehen. Von unten kannst du erkennen, wie stark die Bäume in die Klippen verwurzelt sind – und wie instabil die Kreidefelsen tatsächlich sind.

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Das Hexenwäldchen bei Lietzow

Südlich von Sassnitz bei Lietzow stehen im Waldpark Semper weitere gespenstisch anmutende Bäume, die sogenannten Hexenbäume. Dabei handelt es sich um eine sehr seltene Mutation der Süntelbuche. Die zehn Bäume wurden im Jahr 1920 gepflanzt. Mit ihren Blättern bilden sie von außen eine gewaltige, grüne Kuppel, während du unterhalb des Blätterdaches die verdrehten Baumstämme bestaunen kannst.

Weitere magische Bäume und Wälder auf Rügen

Auf der Insel Rügen gibt es allerdings noch viel mehr Haine und Bäume zu entdecken.

Im Kurpark von Sellin erhebt sich der Friedensberg, mutmaßlich eine germanische Kultstätte. Der Hügel ist mittlerweile mit einem lichten Hain bepflanzt worden.

Nahe Prora kannst du die Wälder auf Rügen über einen Baumwipfelpfad in ungewohnter Perspektive entdecken.

Am Wanderweg vom Parkplatz zum Schloss Granitz steht im Wald der knorrige Märchenbaum mit gewaltigen Stamm und ausladender Baumkrone.

Bei Sellin beginnt dazu die Deutsche Alleenstraße, die bis nach Dortmund und Konstanz am Bodensee führt.

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