Die Nürnberger Burg ist das Wahrzeichen Nürnbergs. Die imposante Anlage beherrscht das Umland und ist weithin sichtbar. Sie war ausschließlich dem deutschen Kaiser vorbehalten, der hier hin und wieder Reichstage abhielt. Der Aufstieg zur Kaiserburg erfolgte unter der Herrschaft der Staufer. Kaiser Friedrich I. Barbarossa weilte insgesamt 12-mal auf der Burg, Heinrich (VII.) 21-mal (inklusive seiner Eheschließung 1225), und Friedrich II. 16-mal.  Wenn der Kaiser nicht in der Stadt weilte, stand die Burg größtenteils leer. Die Patrizier der freien Reichsstadt Nürnberg ließen die Burg deswegen weitgehend unmöbliert – nur, wenn der Kaiser kam, wurden die Säle mit prunkvollen Möbeln bestückt.

Tipps zur Besichtigung

  • Die Aussichtsterrasse ist das ganze Jahr über frei zugänglich – mit Top-Blick auf die Altstadt
  • Die nächste Haltestelle ist Tiergärtner Tor, parken ist an der Burg nicht möglich
  • Ein Besuch im Hexenhäusle-Biergarten und im Restaurant Burgwächter ist zu empfehlen

Die Burg dient heute überwiegend als Museum, das sich der Geschichte der Burg sowie militärischen Aspekten widmet. Historische Möbel, Ausrüstung etc. sind deswegen nicht zu sehen. Ein Besuch lohnt sich dennoch.

Die Highlights der Nürnberger Burg

Die Doppelkapelle

Der bedeutendste Teil der Burg ist die staufische Doppelkapelle mit Herrscherempore. Dabei handelt es sich um zwei übereinander liegende grundrissgleiche Kapellen, die durch eine Öffnung im Zentrum miteinander verbunden sind. So konnten die Gottesdienstteilnehmer, zumindest akustisch, an der liturgischen Feier in der jeweils anderen Kapelle teilnehmen können. Der obere Teil der Doppelkapelle ist die sogenannte Kaiserkapelle. Die Altarschreine sind nicht erhalten. Am früheren Standort des Hochaltars befindet sich heute ein geschnitzter Christus am Kreuz, die Veit Stoß (um 1447-1533) zugeschrieben wird. Die Herrscherempore war allein dem Kaiser vorbehalten, der völlig ungestört und distanziert vom Hofstaat den Gottesdiensten lauschen konnte. Sie war ab 1520 sogar teilweise beheizbar. Von hier aus konnte der Kaiser dazu direkt in seine Gemächer gelangen.

Der Tiefe Brunnen

Der Tiefe Brunnen ist eines der wichtigsten Bauten der Burg. Vermutlich entstand er mit den ersten Bauten der Kaiserburg als autonome, geschützte Wasserversorgung – insbesondere für den Fall einer Belagerung. Der Schacht geht über 50 Meter in die Tiefe.

Der Sinwellturm

Blick vom Sinnwellturm

Der gewaltige Rundturm stammt aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Von oben bietet sich ein überwältigender Blick über die Nürnberger Altstadt. Im Inneren ist dazu eine Ausstellung mit Fotografien zur Zerstörung von Burg und Stadt im Zweiten Weltkrieg zu sehen. Der Name stammt vom Wort „sinwell“, was im Mittelhochdeutschen in etwa „gewaltig rund“ bedeutete. Der Turm hatte die Funktion eines Bergfrieds – er diente vor allem Wehr- und Statuszwecken, wobei die optische Abschreckung wohl im Vordergrund stand. Aufgrund seiner beträchtlichen Höhe konnten von dort Angreifer frühzeitig entdeckt werden. Dank der massiven Bauweise und des geschützten Eingangs, der sich ursprünglich auf halber Höhe des Turms befand, diente der Sinnwellturm als sicherer Aufbewahrungsort, Tresor und auch Kerker.

Die Eintrittspreise der Nürnberger Burg 2022

Gesamtkarte „Kaiserburg“ (Palas mit Doppelkapelle / Kaiserburg-Museum / Tiefer Brunnen + Sinwellturm)
7,- Euro regulär · ermäßigt 6,- Euro

Palas mit Doppelkapelle + Kaiserburg-Museum
5,50 Euro regulär · 4,50 Euro ermäßigt

Tiefer Brunnen + Sinwellturm
3,50 Euro regulär · 2,50 Euro ermäßigt

Burggarten und Maria Sibylla Merian-Garten
Eintritt frei (Hunde verboten!)

Kombiticket
Kaiserburg + Cadolzburg (bei Fürth)
12,- Euro regulär · 10,- Euro ermäßigt

Freier und ermäßigter Eintritt
Kinder und Jugendliche sowie teilweise Schüler über 18 Jahren bis zum vollendeten 18. Lebensjahr erhalten freien Eintritt.

Die Öffnungszeiten der Nürnberger Kaiserburg

April bis 3. Oktober: täglich 9-18 Uhr
4. Oktober bis März: täglich 10-16 Uhr
(letzter Einlass ca. 45 Minuten vor Ende der Öffnungszeit)

Die Kaiserburg ist nur an folgenden Tagen geschlossen: 1. Januar, Faschingsdienstag, 24., 25. und 31. Dezember

Burggarten (Hunde verboten!)
15. April bis Oktober: frühestens ab 8 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit (längstens bis 20 Uhr)
November bis 14. April: geschlossen

Maria Sibylla Merian-Garten (Hunde verboten!)
An Sonntagen und Montagen wie folgt: April bis September: 14-18 Uhr / Oktober: 14-16 Uhr
November bis März: geschlossen

Anfahrt zur Burg

Die Kaiserburg Nürnberg liegt auf einem Felsen oberhalb der Stadt. Um zur Panorama-Aussichtsterrasse zu kommen, geht es von jeder Seite ein Stück steil den Berg hinauf.

Folgende Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs befinden sich in der Nähe der Kaiserburg:
Tram 4 „Tiergärtnertorplatz“ (die nächstgelegene Haltestelle – von hier ist der Zugang nicht so steil wie bei den anderen Haltestellen)
Bus 36 „Burgstraße“
U-Bahn „Lorenzkirche“

Anfahrt mit dem Auto

An der Kaiserburg Nürnberg sowie in der Altstadt gibt es keine richtigen Parkmöglichkeiten außer den Parkhäusern in der Innenstadt.

Tipp: Vom Dach des Parkhauses in der Adlerstraße hast du den besten Blick auf die Nürnberger Burg!

Empfehlenswerte Gastronomie rund um die Nürnberger Burg

Auf der Nordseite der Burg am Reisebus-Parkplatz befindet sich der malerische Biergarten Hexenhäusla. Unterhalb der Burg auf der Südseite liegt das Restaurant Burgwächter. Beide Lokale sind auch bei Einheimischen beliebt und für die Top-Lage auch relativ preiswert.

Mehr lesen:

Die Top Sehenswürdigkeiten in Nürnberg