Cinque Terre ist eine der beliebtesten Urlaubsregionen in Italien – zurecht! Auf einem Küstenabschnitt von ca. 15 Kilometern nördlich von La Spezia in Ligurien wechseln sich schroffe Felswände mit engen, steilen Buchten ab. In fünf dieser Buchten befinden sich malerisch gelegene Dörfer, zumeist mit engen Häuserschluchten und schroffen Felsen, umtost vom tiefblauen Meer. Ein fantastisches Abenteuer nimmt seinen Anfang! Allerdings hat ein Urlaub in Cinque Terre auch so seine Tücken: um die Dörfer wirklich zu entdecken, solltest du zumindest halbwegs gut zu Fuß sein und Treppen gut bewältigen können. Eine Reise vor allem mit kleinen Kindern gestaltet sich deswegen eher schwierig. Ausnahme ist das hübsche Monterosso. Im Bahnhof halten dazu auch Schnell- und Fernzüge. Um andere Dörfer zu entdecken, kannst du bequem mit der Regionalbahn fahren. Den Ortskern von Vernazza, Manarola und Riomaggiore kannst du auch gut mit dem Kinderwagen entdecken. Sobald du aber die engen Gassen erkunden und zu den Aussichtspunkten gelangen möchtest, musst du das Überwinden zahlreicher Stufen einkalkulieren. 

Für wen eignet sich ein Urlaub in Cinque Terre?

Die berühmten Dörfer in Ligurien eignen sich vor allem für zumindest halbwegs sportliche Menschen, die gerne auf Entdeckungsreise gehen und Abenteuer erleben möchten. Besonderes Highlight sind die Aussichtspunkte und Panoramawege, zu denen du oft über steile Treppen gelangst. Das tiefblaue Meer lädt zwischen schroffen, dunklen Felsen zum Baden und auch zum Kajak fahren ein. Dazu locken kleine Läden mit Foccacia und Gemüsetorten und kleine Restaurants, Bars und Cafes mit weiteren Spezialitäten und Fischgerichten. Der Charakter der einzelnen Orte ist dabei recht unterschiedlich. Besonders malerisch sind Vernazza und Manarola, während Monterosso mit seinen Sandstränden besser für Familien geeignet ist.


Riomaggiore


Das kleine Riomaggiore liegt La Spezia am nächsten. Der Ort ist in drei Teile aufgeteilt – ein Tunnel verbindet Bahnhof, Hafen und Landungssteg miteinander. Die schönsten Blicke bieten sich oberhalb der Anlegestelle, an der Kirche San Giovanni und am Castello. Die Häuser leuchten in bunten Farben und sind oft drei bis vier Stockwerke hoch. Die Badebucht ist steinig und bietet einen groben Kiesstrand. 

Hier startet die berühmte Via dell’Amore, die entlang der Felsen nach Manarola führt – diese ist jedoch bis mindestens 2024 gesperrt. In der Hochsaison herrschte hier ein extrem hoher Andrang! Ein alternativer Weg führt steil mit endlosen Stufen über die Klippen hinunter nach Manarola – Kondition und Schwindelfreiheit sind von Vorteil.


Manarola


Manarola liegt sehr idyllisch mit seinem Hafen und engen Häuserschluchten. Besonders berühmt ist das Restaurant Nessun Dorma, von dem du einen herrlichen Blick auf den Ort hast. Oberhalb davon befindet sich ein kleiner Park mit schönen, schattigen Sitzgelegenheiten. Wenn du noch ein Stück weiter hinaufsteigst, gelangst du auf einen herrlichen Panoramaweg, der in weitem Bogen oberhalb des Ortes zur Kirche führt. Da die steile Küste nur wenig Platz für das Lagern der Boote bietet, werden diese mit einer Seilwinde aus dem Wasser gezogen und ruhen tagsüber oberhalb des Hafens. Baden kannst du im Hafenbecken zwischen den steilen Felsen. Bei Sonnenuntergang strahlt die Sonne das Dorf rot und golden an – ein einmaliges Erlebnis. Auch früh am Morgen wird der Ort in magisches Licht getaucht – er gilt deswegen auch als Malerhochburg.


Corniglia

Das malerische Cornigila ist der ruhigste Ort der Cinque Terre. Das liegt daran, dass er keinen direkten Zugang zum Meer hat, sondern auf einem Felsen hundert Meter über dem Meer liegt. Vom Bahnhof aus musst du 377 Stufen überwinden, um in den Ort zu gelangen! Alternativ kannst du auch der Straße folgen oder mit dem Bus fahren. der berühmte Strand Guvano war lange über einen Tunnel zu erreichen. Seit dieser gesperrt ist, ist eine sehr beschwerliche Wanderung nötig, um zu diesem zu gelangen.


Vernazza

Vernazza bietet einen (sehr!) kleinen Sandstrand, enge, verwinkelte Gassen und herrliche Aussichtspunkte, beispielsweise vom Castello Doria (kostenpflichtig, 2 €) oder vom Sentiero Azzuro aus. Schön ist es auch um den Hafen herum. Beliebt (wenn auch eher hochpreisig und touristisch geprägt) ist die Trattoria Gianni Franzi. Von hier aus hast du einen tollen Blick über die Bucht.


Monterosso al Mare


Monterosso ist am kinderfreundlichsten von allen Cinque Terre Dörfern. Der Ort besteht aus zwei Teilen, die sich über mehrere Buchten erstrecken und über eine lange Promenade miteinander verbunden sind. Von hier aus kannst du alle Dörfer der Cinque Terre sehen. In den Abendstunden hast du dabei den besten Blick. Die langen Sandstrände laden zum (Sonnen-)Baden ein.

Ist Strandurlaub in Cinque Terre möglich?

Wenn du nach Cinque Terre reisen und vor allem Strandurlaub mit etwas Sightseeing erleben möchtest, ist Monterosso das Dorf deiner Wahl. Hier gibt es schöne, breite Sandstrände, und das Dorf ist nicht so verwinkelt wie die anderen. Vernazza hat nur einen sehr kleinen Sandstrand, Manarola und Riomaggiore bieten lediglich Klippen und Steinstrände. Hier geht es direkt ins Meer – eher ungeeignet grade für Familien mit Kindern. Die Strände sind für Hunde gesperrt, ein kleines Schlupfloch gibt es aber (vgl. Cinque Terre Geheimtipps).

Ist Wanderurlaub in Cinque Terre möglich?

Cinque Terre wird oft als Wanderregion angepriesen. Das hat aber seine Tücken! Um von einem Dorf zum nächsten zu gelangen, solltest du wirklich fit und auch schwindelfrei sein! Der Weg von Manarola nach Corniglia beispielsweise ist teilweise sehr schmal und verläuft direkt an der Kante einer Terrasse, auf der Wein angebaut wird – hier geht es direkt mehrere Meter in die Tiefe. Der Weg von Manarola nach Riomaggiore besteht aus einer sehr steilen Treppe, die quasi senkrecht den Berg hinauf – und auf der anderen Seite wieder hinunterführt. Dabei überwindest du etwa 250 Höhenmeter. Die Wanderwege von Monterosso nach Vernazza sowie von Vernazza nach Corniglia sind dazu kostenpflichtig – Erwachsene zahlen 7,50 € für einen Tag (für die Benutzung beider Wege) oder 14,50 € für zwei Tage. Über die Bergkette verlaufen dazu weitere Wanderwege. Ein Highlight ist die Tour von Riomaggiore bis nach Portovenere. Auch hier musst du mit schmalen Wegen und zahlreichen Treppenstufen rechen. 

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Kann ich Cinque Terre gut mit dem Auto erreichen?

In allen Cinque Terre Dörfern herrschen starke Einschränkungen für Autos. Die kostenpflichtigen Parkplätze befinden sich außerhalb – du zahlst 2 € Parkgebühr pro Stunde. Um in das jeweilige Dorf zu gelangen, musst du eine kleine Wanderung einplanen. Dazu wird die Straße hinter Manarola sehr eng, steil und kurvig. Es empfiehlt sich deswegen, mit dem Zug anzureisen. Regionalzüge verkehren regelmäßig (in aller Regel dreimal pro Stunde) zwischen La Spezia und Levanto. Alternativ ist es möglich, in den höhergelegenen Dörfern an der Straße wie zum Beispiel Groppo oder Volastra zu übernachten. Unterkünfte findest du zum Beispiel über Airbnb (Achtung – stell dein Fahrzeug im Zweifelsfall nicht auf den reservierten gemeindeparkplätzen ab!)

Kann ich Cinque Terre gut an einem Tag besuchen?

Cinque Terre ist gut geeignet, um ein oder mehrere Dörfer an einem Tag zu besuchen. so kannst du beispielsweise von Levanto oder La Spezia mit dem Zug nach Riomaggiore und / oder Manarola reisen, und mit dem Schiff nach Vernazza und / oder Monterosso reisen. So bieten sich dir herrliche Ausblicke auf die Küste. Mit dem Zug geht es dann wieder zurück.

Wann ist die beste Reisezeit für Cinque Terre?

Ich war Mitte Mai 2022 in Cinque Terre unterwegs – grundsätzlich eine gute Zeit. Die Tagestemperatur betrug ca. 22 Grad, die Sonne hatte jedoch bereits viel Kraft, und es war so warm, dass man durchaus auch schon im Meer baden konnte. Dazu gab es schon viele Touristen, in der Hauptsaison von Juni bis September ist aber mit Sicherheit noch viel mehr los. Ende September und Oktober sind ebenfalls eine gute Zeit, um nach Cinque Terre zu reisen.

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Fazit: Abenteuer Cinque Terre

Cinque Terre eignet sich hervorragend für Tagesausflügler oder abenteuerlustige Reisende, die anstrengende Wanderungen nicht scheuen.

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