Der Markt Roßtal liegt etwa 15 Kilometer westlich von Nürnberg und ist ein echter Reise-Geheimtipp. Auf einem Felssporn thront ein hübsches Ensemble aus der Pfarrkirche St. Laurentius, einem Schlösschen und mehreren prachtvollen Fachwerkhäusern. Die Hinweistafeln der archäologischen Wanderwegs Roßtal informieren über die Entwicklung der Marktgemeinde vom Mittelalter in die heutige Zeit. Das Dorf ist gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar – vom Nürnberger Hauptbahnhof sind es etwa 15 Minuten Fahrt. Eine schöne, entspannte Wanderung führt von Anwanden am historischen Gutshof Wolfgangshof vorbei nach Roßtal. Tipp: Von den Bahngleisen des Anwandener Bahnhofs kannst du bis nach Nürnberg schauen!

Entspannt wandern von Anwanden nach Roßtal

Länge einfach: ca. 4 Kilometer mit etwa 50 Metern Höhenunterschied

Startpunkt ist der Bahnhof in Anwanden (hier gibt es auch genug Parkplätze). Der Weg führt durch das kleine Dorf an der Schwabacher Straße entlang bis zur Weitersdorfer straße. Von hier aus siehst du bereits den historischen Gutshof Wolfgangshof.
Du folgst der Straße, gehst am am Wolfgangshof vorbei und biegst links in den Feldweg (hier gibt es keinen Fußweg mehr).
Nach einer Weile stößt du auf einen breiten Feldweg und wendest dich nach rechts. Der Weg führt an einem kleinen Wäldchen vorbei nach Weiterdorf. In der Ferne siehst du bereits den Kirchturm von Roßtal.

Die Kapelle in Weitersdorf am Fränkischen Jakobsweg


In Weitersdorf folgst du der Markierung Grünes Kreuz – Hinweistafeln weisen dir den Weg nach Roßtal. Zugleich befindest du dich nun auf dem fränkischen Jakobsweg. Dieser führt quer durch Weitersdorf bis zu den Bahngleisen. Hier biegst du links in den Weg, der an den Bahngleisen entlangführt.
Am Bahnhof unterquerst du die Gleise. Der Weg verläuft nun ein Stück an den Gleisen entlang und führt hoch oben an einem Abhang entlang. Auf Höhe der Christkönigkirche folgst du der Sichersdorfer Straße.
Durch die Mühlgasse geht es schließlich oberhalb von Rossmann und Penny zur Nürnberger Straße und dann durch die Gasse Am Schloßberg hinauf zum Marktplatz mit dem Schloss, Fachwerkhäusern und der Toranlage zu Friedhof und Kirche. Du solltest unbedingt einmal um die Kirche herumgehen und auch einen Blick auf den Museumshof und die weiteren Fachwerkhäuser werfen!

Für den Rückweg kannst du mit der Bahn fahren- zum Beispiel von der Bahnstation Roßtal Wegbrücke aus.

Ein abenteuerlicher Weg zurück nach Anwanden

Alternativ folgst du der Wegbrückenstraße über die Bahngleise und dann dem Brückenweg an den Gleisen entlang. Auf der anderen Seite der Nürnberger Straße führt ein sehr schmaler Pfad steil den Berg hinauf und verläuft (sehr schmal!) anschließend oberhalb der Gleise. Nach einer Weile stößt du auf die Sichersdorfer Straße. Du folgst weiter den Bahngleisen und siehst bald wieder den Roßtaler Bahnhof vor dir.
Du kannst nun entweder denselben Weg zurück nach Anwanden gehen oder ein weiteres Abenteuer erleben. Statt weiter nach Weitersdorf wendest du dich dabei an der Unterführung der Weitersdorfer Hauptstraße nach links und unterquerst die Bahngleise.
Hier folgst du dem Eichelgraben bis zum Feldrand. Du kannst nun entweder an den Häusern entlang über das Feld gehen oder dich nach unten zu den Teichen hinwenden. Dabei kannst du dich an den Bahngleisen orientieren. In einem weiten Bogen geht es durch Feld und Wald zurück zum Ausgangspunkt Anwanden.

Nürnberg vom Anwandener Bahnsteig aus

Das historische Roßtal

Roßtal wurde 953 als „Rossadal“, „Tal der Pferde“, erstmals urkundlich erwähnt. Das Zentrum bildet die evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Laurentius. Ihr 52 Meter hoher, quadratischer Turm aus dem Jahre 1388 ist weithin sichtbar. Die Saalkirche in Sandsteinquaderbauweise stellt im Kern eine romanische Anlage mit Hallenkrypta von 1025 bis 1042 dar. Der Sakralbau ist von einer mittelalterlichen Wehrmauer umgeben, die im Wesentlichen noch erhalten ist. So wurde Roßtal im Jahr 954 im Kampf von König Otto I. gegen seinen Sohn Liudulf vergeblich belagert. Dabei half die Spornlage Roßtals mit Abhängen an der West-, Nord- und Ostseite. Es wurde jedoch keine eigentliche Stadtbefestigung errichtet – nur der befestigte Kirchhof dienste als Schutz. In der Südostecke, beim Ausgang zur Schulstraße, erhebt sich der spätmittelalterliche Fachwerkbau des Pfarrhauses. Nach Norden öffnet sich der Kirchhof mit einem Torturm zum Marktplatz, der vor dem Schloss im 17./18. Jahrhundert auf Grund des ehemaligen Bau- oder Halbhofes entstanden ist. Der leicht abschüssige Platz, geprägt von Fachwerkbauten und dem Torturm, öffnet sich gegen das Schloss, ein dreigeschossiger Satteldachbau mit Schlepp- und Fledermausgauben und freiliegendes Fachwerk. Es wurde im frühen 17. Jahrhundert auf dem Gelände eines Burgstalls des 13. Jahrhunderts errichtet. Dazu befinden sich am Marktplatz zahlreiche weitere malerische Fachwerkhäuser. Besonders interessant sind dazu die beiden hölzernen Brunnenüberbauten.

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