Wer es in die Region Sundsvall geschafft und noch Zeit und Muße (und passendes Wetter) hat, etwas in der Nähe zu unternehmen, für den lohnt sich ein Abstecher zum Vättaberget. Von hier aus bietet sich ein herrlicher Ausblick auf das Flusstal des Indalsälven, der teilweise als schönster Aussichtspunkt von ganz Schweden bezeichnet wird. Sicher wäre es übertrieben, extra deswegen soweit nördlich von Stockholm zu fahren, wenn man nicht auch Sundvall und Härnösand entdecken oder beipielsweise dem Höga Kusten Nationalpark einen Besuch abstatten möchte. Aber wer schon da ist, sollte sich den Vättaberget nicht entgehen lassen. Bei uns war das Wetter leider nicht ganz so gut, aber zumindest trocken und auch besser, als es auf dem Bild oben den Anschein haben mag. Uns hat es auf jeden Fall gut gefallen.
Der Aussichtsplatz ist frei zugänglich, es gibt eine Schutzhütte sowie ein kleines Café (mehr dazu auf facebook).
Schutzhütte auf dem Vättaberget
Der Fluss Indalsälven
Die Quellflüsse Åreälven und Järpströmmen entspringen im Skandinavischen Gebirge nordwestlich des Ortes Åre. Der Indalsälven fließt nach Osten und mündet nach 420 Kilometern 15 km nördlich von Sundsvall in den Bottnischen Meerbusen. Dort bildet er seit der Naturkatstrophe am Ragundasee (siehe unten) das größte Flussdelta Schwedens. Vom Vättaberget ist es möglich, dem Flusslauf in Richtung Westen mit den Augen kilometerweit zu verfolgen.
Der Döda Fallet flussaufwärts
86 Kilometer von Sundsvall entfernt (flussaufwärts) liegt auch der Döda Fallet, der tote Wasserfall, der von einer menschengemachten Katastrophe herrührt. Ende des 18. Jahrhunderts versuchten die Holzbarone, eine Flößerrinne am Ausfluss des Ragundasees zu graben, um die schweren Baumstämme einfacher flussabwärts schaffen zu können und nicht über den natürlichen Wasserfall. Doch der Kanal durchbrach den natürlich entstandenen eiszeitlichen Kiesdamm, der den See begrenzte. Die Wassermassen des Sees hatten ein neues Ventil gefunden und wälzten sich durch die Rinne zu Tal. Innerhalb von vier Stunden lief der See leer. Der Indalsälven transportierte die Erdmassen bis ans Meer, wo sie die Mündung verstopften und das bereits oben genannte Flussdelta schufen.
Noch heute sind die Folgen dieser Naturkatastrophe gut zu sehen. Leider haben wir es selbst nicht geschafft, den Döda Fallet zu besuchen. In unserem Reiseführer war er jedoch beschrieben.
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