Eines der schönsten Reiseziele in ganz Bayern ist der Donaudurchbruch beim Kloster Weltenburg. Dabei handelt es sich um eine Engstelle des Donautals in Form einer gewaltigen Schlucht mit bis zu 80 Meter hohen, steilen Felswänden und zahlreichen kleinen Höhlen. Zwischen der sogenannten Stillen und der Langen Wand verengt sich der Strom bis auf 110 Meter und erreicht eine Wassertiefe von 20 Metern. Die Kalkstein-Formationen tragen phantasiereiche Namen wie Die drei feindlichen Brüder, Räuberfelsen, Kuchelfelsen, Versteinerte Jungfrau, Bayerischer Löwe, Bischofsmütze, Zwei Sich-Küssende, Römerfelsen, Peter und Paul, Bienenhaus (ein Stein mit Höhlungen wie Bienenwaben) oder Napoleons Reisekoffer (den er nach einer Sage beim Rückzug vergessen haben soll).

Eine Schifffahrt zwischen Kelheim und Kloster Weltenburg durch die enge Schlucht ist ein einmaliges Erlebnis. Dazu ist es möglich, von Kelheim aus zur berühmten Befreiungshalle aufzusteigen und an einer keltischen Festungsanlage entlang zum Kloster Weltenburg zu wandern. Die Überfahrt zum Kloster erfolgt mit kleinen Booten oder mit der Seilfähre (Kosten: 1,50 / Erwachsene)

Das Kloster Weltenburg

Das Kloster Weltenburg ist auch heute noch eine Benediktinerabtei. Um das Jahr 700 soll der Heilige Rupert, der „Apostel der Baiern“, die Klosterkirche dem hl. Georg geweiht haben. Die Klosterkirche St. Georg gilt als eine der wichtigsten Sakralbauten des Barock in Europa. Die Klosterkirche wurde von 1716 bis 1718 erbaut und in der Folgezeit von den Brüdern Asam im Stile des Spätbarock ausgestattet. Das Altarbild zeigt St. Georg zu Pferde, wie er den Drachen tötet und dadurch die von ihm befreite Königstochter rettet. Diese plastische Darstellung gilt als Meisterwerk Egid Quirin Asams.

Interessante geologische Fakten zum Donaudurchbruch

Geologisch gehört die Weltenburger Enge zum Oberjura (Kalkstein), also der fossilreichsten Formation Deutschlands, die vor etwa 150 Millionen Jahren abgelagert wurde, als das Gebiet noch ein flaches Meer war.

Spuren des Ries-Meteoriten

Im Gegensatz zu der enormen Wassertiefe an der Stelle des eigentlichen Durchbruchs befindet sich etwa auf halber Strecke zwischen Kelheim und Weltenburg ein wenig auffälliger Bereich, die sogenannte Wipfelsfurt. Hier ist die seichteste Stelle der Donau zwischen Ingolstadt und Regensburg. Das Gebiet entstand möglicherweise als Folge eines Meteoriteneinschlags beim Ries-Ereignis vor 15 Millionen Jahren.

„Donaudurchbruch“ ist geologisch falsch

Die Bezeichnung „Donaudurchbruch“ trifft geologisch gesehen nicht zu, da das Tal bereits im Eiszeitalter von mehreren Donaunebenflüssen größtenteils ausgeräumt wurde. Diese hatten sich im Wege der rückschreitenden Erosion bergwärts vorgearbeitet und schufen vor rund 80.000 Jahren das heutige Bett der Donau.

Das ursprüngliche Tal der Donau war das untere Altmühltal. Erst seit der vorletzten Kaltzeit änderte die ursprünglich weiter nördlich entlang der Linie Wellheim – Dollnstein – Eichstätt – Beilngries – Riedenburg fließende Urdonau („Altmühldonau“) ihren Lauf und nutzte nunmehr die Rinne der schon bestehenden Weltenburger Enge; die Donau ist also hier nicht selbst durchgebrochen, im Gegensatz zum Donaudurchbruch bei Beuron nahe Sigmaringen in Baden-Württemberg. Bei der Untersuchung der Schotterterrassen stellte man fest, dass die Donau hier nur die untersten 10–15 m ausschürfte, während die kleineren Nebenflüsse vorher schon ein Tal von 180 m Tiefe eingegraben hatten.

Parken am Donaudurchbruch

Parken in Kelheim: Direkt an der Schiffsanlegestelle befindet sich ein großer PKW- und Busparkplatz. Kostenloses Parken ist auf dem Volksfestplatz möglich, ca. 400 m Fußweg von der Schiffsanlegestelle entfernt. Hier befindet sich auch ein gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz mit Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten.

Parken am Kloster Weltenburg: Der nächstgelegene Parkplatz ist kostenpflichtig und liegt etwa einen Kilometer entfernt. Bei Bedarf kann ein Shuttle zum Kloster genutzt werden.

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