Im Osten Zentralanatoliens befindet sich der Moscheekomplex von Divriği, der seit 1985 zum Weltkulturerbe der Unesco gehört. Unter Einfluss unterschiedlicher Baustile entstand eine einzigartige Anlage in einer der abgelegensten Gegenden Anatoliens.
Die Moschee von Divriği
Die Große Moschee entstand etwa 1228. Erbaut wurde sie von der lokalen Dynastie der Mengüçiden, die von 1118 bis ins 13. Jahrhundert die Gegend beherrschten. Die Große Moschee überlebte relativ unbeschadet einen Mongolenangriff um 1277 sowie mehrere Machtwechsel – unter anderem die Machtübernahme des Osmanen Beyazit I um 1397, die kurz darauffolgende Einnahme durch die Mamelucken und die entgültige Eingliederung in das osmanische Reich um 1516. Der Stil der Moschee von Divriği ist einzigartig – traditionelle Architektur der Region vermischte sich mit turk-islamischer Bauweise. Der Bauherr Emir Ahmet Shah beschäftigte einheimische Handwerker, die mit Meistern aus dem Iran, Syrien, Armenien und Georgien zusammenarbeiteten. Die Moschee besitzt weder einen Innenhof noch Säulen noch einen Brunnen für die rituellen Waschungen. Vermutlich wurde so dem rauen Klima der Region Rechnung getragen. Sowohl die Portale als auch der Innenraum sind mit prachtvollen Reliefs geschmückt. Das Nordportal symbolisiert das Tor zum Paradies und ist mit verschlungenen Blattmustern verziert, um dem hohen Anspruch genüge zu tun. Das Westportal ist ein wenig bescheidener, verfügt aber über schöne Raubvogeldarstellungen. Der Überlieferung nach symbolisiert ein doppelköpfiger Falke den Seljukenherrscher, der einköpfige Falke jedoch den lokalen Herrscher.
Das Hospital von Divrği
An die Südmauer der Moschee grenzt ein rechteckiger Hospitalkomplex, der von der Gemahlin des Bauherren, Turan Malik, in Auftrag gegeben wurde. Das Krankenhaus besteht aus drei mit Kuppeln überwölbten Hallen. Unter der Kuppel der Ostseite befinden sich 16 prachtvolle Sarkophage, darunter auch die der Bauherren. Wie bei der Moschee, ist besonders das Portal prächtig verziert.
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