Die Kanareninsel Teneriffa ist eine Reise wert. Jenseits der großen Touristenzentren Costa de Adeje, Playa de los Americanos und Highlights wie der Masca-Schlucht, dem Teide oder der alten Inselhauptstadt La Laguna gibt es Vieles zu entdecken.
Playa del Benijo – malerischer, einsamer Strand
An der nördlichsten, abgeschiedensten Ecke Teneriffas liegt die kleine, schwarze Vulkansandbucht Playa del Benijo, noch hinter den malerisch gelegenen Ortschaften Taganana und Almaciga. Zwei Restaurants laden zum Verweilen (und zum Parken) ein, das al Fronton bietet leckeres kanarisches Essen zu moderaten Preisen (selbst getestet). Etwas unterhalb, am Restaurant Mirador (sicherlich ebenfalls zu empfehlen), führt eine Treppe hinunter zur Playa del Benijo. Baden ist nicht zu empfehlen, da die Strömung sehr stark ist. Schon von oben bieten sich schöne Ausblicke hinüber zum westlich gelegenen Almaciga, das von markanten Felsen eingerahmt wird sowie zu den östlichen vorgelagerten Felsen, dem gewaltigen Roque del Dentro und dem nördlichsten Felsen Teneriffas, dem Roque de Fuera. Die Gegend ist nicht menschenleer, aber deutlich entspannter als der touristische Süden oder das lebhafte Puerto de la Cruz. Schon allein die Anfahrt durch das Anaga-Gebirge ist spektakulär.
Punta del Hidalgo – herrliche Ausblicke
Auch nach Punta del Hidalgo verirren sich nur wenige Touristen. Der Ort selbst wirkt trotz einiger weniger großer Apartmentanlagen eher beschaulich. Wer der Straße bis zum Ende folgt, wird an einem Rondell mit einem herrlichen Ausblick auf die steilen Klippen des Anaga-Gebirges belohnt und sieht von hier aus wieder der Felsen der Playa del Benijo, den Roque del Dentro sowie den nördlichen Roque de Fuera. Den schönsten Blick unverbauten Blick ohne Stromleitungen im Weg haben Sie, wenn Sie am Rondell der Straße nach unten folgen und den Pfad einschlagen, der zwischen den mit Stacheln und Kaktusfeigen bewaffneten Opuntien zur Steilkante führt. Wer möchte, kann dem Weg an der Küste entlang am futuristischen Leuchtturm vorbei bis zum großen Apartmentblock folgen. Von hier bieten sich herrliche Ausblicke auf den Teide. Außerdem ist der Weg geeignet, um den Sonnenuntergang zu genießen.
Punta del Hidalgo ist außerdem Start- und oder Endpunkt für eine Wanderung zum Höhlendorf Chamorga. Der Weg ist allerdings sehr steil und beschwerlich.
Punta de Teno und die beschaulichen Dörfer im Norden
Wer es eher unbeschwert mag, der ist in den kleineren Orten im westlichen Teil der Nordküste gut aufgehoben. Kleine Cafes an den baumbestandenen Marktplätzen, meist in der Nähe der Kirche, servieren kanarische Kaffee-Spezialitäten. Nur wenige Touristen verirren sich hierher. Sowohl Buenavista del Norte als auch Los Silos laden zu einem kleinen Spaziergang ein.
Wer schon einmal so weit in den Westen gefahren ist, sollte sich das westlichste Eck der Insel, die Punta de Teno mit dem hübschen Leuchtturm nicht entgehen lassen. Die abenteuerliche Straße (die nach schweren Regenfällen aufgrund von Steinschlag gesperrt sein kann) schraubt sich durch unbeleuchtete Tunnel sowie an den steilen Klippen entlang.
Der Blick von Punta del Teno auf die Klippen des Teno-Gebirges bis hinüber nach Los Gigantes entschädigt aber dafür. Von hier aus sieht man auch gut die Nachbarinsel La Gomera (wenn es Wolken und Dunst erlauben). Punta del Teno ist sehr beliebt als Ort, um den Sonnenuntergang zu genießen. An Samstagen und Sonntagen ist der Andrang so groß, dass die Straße für den öffentlichen Verkehr gesperrt wird und Pendelbusse fahren (laut Beschilderung zwischen 10 und 17 Uhr).
Der Wind kann sehr stark sein. Der Mirador de Don Pompeyo ist leider gesperrt (Stand Februar 2017), im Jahr 2016 wurde nach einem Erdrutsch 174 Menschen der Rückweg abgeschnitten.
San Juan de la Rambla
Das zwischen Icod de los Vinos und Puerto de la Cruz gelegene San Juan de la Rambla ist ebenfalls einen Besuch wert. Das malerische Örtchen, von den Touristenströmen weitgehend verschont, zieht sich lang am Hang entlang und verfügt über eine hübsche Kirche und authentische kanarische Architektur. Vom Ortsteil Las Aguas aus führt ein schöner Weg in östlicher Richtung an der Küste entlang.
Puerto de la Cruz – Punta Brava
Sie suchen einen ruhigen, beschaulichen Fleck in Puerto de la Cruz? Dann statten Sie Punta Brava einen Besuch ab. Das Viertel liegt auf einer vorgelagerten Halbinsel westlich der Playa de Jardin, genau gegenüber des Loro Park. Das ursprüngliche Viertel lockt mit engen, ursprünglichen Gassen. An der Nordwestecke, an einer kleinen Kapelle, bieten sich herrliche Ausblicke auf das Meer und auf die westliche Küste Richtung Icod de los Vinos und Garachico, dessen wuchtiger vorgelagerter Fels sich bei guter Sicht deutlich abzeichnet, genauso wie der Leuchtturm bei Playa Leri / Buenavista del Norte.
Für Kanarenprofis: Barraquito und Zaperoco
Die Kaffeespezialität Barraquito ist Ihnen ein Begriff? Falls nicht: es handelt sich um einen Schichtkaffee aus Kaffee, Milch, Vanillelikör und gesüßter Kondensmilch. Nun das Gemeine: an der Nordküste, besonders im Valle de Orotave und in Puerto de la Cruz heißt das Getränk oftmals Zaperoco, bei Barraquito bestellen Sie einen Kaffee mit Milch und Kondensmilch. Manchmal findet sich auch die Bezeichnung Barraquito especial. Um Missverständnisse zu vermeiden, sollten Sie dem Ober mitteilen, ob Sie Ihr Getränk „con todo“, mit allem, oder con alcohol oder con liqor wünschen – oder eben sine alcohol, also ohne Likör. Hier geht’s zum Barraquito Rezept.
Kaffee ist auf den Kanaren sehr günstig. Im Restaurant Taoro in La Orotava kostet der alkoholfreie Barraquito einen Euro, der Zaperoco ein Euro zehn. Sonst liegt der Kaffee-Cocktail in der Regel bei etwa 1,50 €.
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