Bosra liegt etwa 140 km südlich von Damaskus. Die Stadt ist vor allem durch ihr gut erhaltenes römisches Theater bekannt, das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.
Geschichte
Bosra war bereits vor Christi Geburt ein bedeutender Handelsstützpunkt der Nabatäer, die auch die Felsenstadt Petra erbauten. Von 70-106 n.Chr. war Bosra sogar die Hauptstadt des Nabatäerreiches, das bis nach Damaskus reichte.
106 n.Chr. Gehörte die Stadt zum römischen Reich und war Hauptstadt der Provinz Arabia. Bosra blieb auch unter den Römern ein wichtiger Handelsstützpunkt. 259 zerstörten jedoch die Sassaniden aus Persien den Zeustempel. Die Bedeutung der Stadt begann zu schwinden. Im 5. Jahrhundert wurde die Stadt Bischofssitz und blühte noch einmal auf. 634 fiel Bosra schließlich in die Hände der Muslime, die das alte römische Theater in eine Festung umwandelten. Da sich die Handelsstraßen verschoben, wurde die alte Stadt immer unbedeutender – sie blieb jedoch bis ins 20. Jahrhundert ein wichtiger Halt der Pilger auf dem Weh nach Mekka.
Sehenswürdigkeiten
Der markanteste Bau ist das berühmte Theater von Bosra, das unter den Römern im 3. Jahrhundert n.Chr. erbaut wurde. Es fasste 15000 Zuschauer und besaß eine solche Akustik, dass geflüsterte Worte auf der Bühne von jedem Zuhörer gleichermaßen verstanden werden konnte. Die muslimischen Eroberer bauten das Theater später zu einer Verteidigungsanlage aus und konnten sich zweimal gegen Angriffe der Kreuzritter halten.
Neben dem Theater liegen die Ruinen der alten römischen Stadt. Zu erkennen sind immernoch die Reste der Thermen, ein Torbogen aus der Nabatäerzeit, ein Palast, der vermutlich vom römischen Statthalter bewohnt wurde und eine unterirdische Lagerhalle, die 106 m lang war. Hier wurden vermutlich Waren aufbewahrt und für den Transport fertig gemacht.