Leider hat das Thema Ruinenstätten in Syrien eine sehr traurige Brisanz erhalten. Denn mittlerweile liegen schätzungsweise ein Drittel aller Häuser in Trümmern. Aber auch das kulturelle Erbe Syriens wurde teils schwer beschädigt und ins Ausland verkauft.
Historische Ruinenstätten
Syrien gilt als die Wiege der Zivilisation und einst auch als das größte Freilichtmuseum im Vorderen Orient. Dabei gab es viele unterschiedliche Epochen zu entdecken – beispielsweise die Zeit der Römer in Palmyra, die Bronzezeit in Qatna oder die byzantinische Zeit in den Toten Stätten.
Das antike Palmyra
Die bekannteste Ruinenstätte in Syrien ist sicherlich die Oase Palmyra. Die bewegte Vergangenheit und Persönlichkeiten wie die berühmte Königin Zenobia haben die Zeit überdauert. Nicht umsonst zählen die Tempel, die Säulenstraße und die Nekropole zum Weltkulturerbe der UNESCO. Besonders der Baal Tempel ist aufgrund seiner baulichen Besonderheiten interessant – so weist er beispielsweise Fenster auf, der Eingang befindet sich auf der Längsseite und ist nicht symmetrisch. Weitere Sehenswürdigkeiten aus römischer Zeit sind der Hadriansbogen, die Säulenstraße mit dem Tetrapylon, das römische Theater sowie das Palastgrab und die Reste des Diokletianslagers. Aus byzantinischer Zeit stammen die Turmgräber sowie die unterirdischen Gräber.
Der Schatz von Qatna
Eine Ruinenstätte in Syrien, die erst in jüngerer Zeit Aufsehen erregt hat, ist die bronzezeitliche Siedlung von Qatna. Hier wurden in den letzten zehn Jahren prächtige Schätze geborgen wie beispielsweise ein aus nachweislich von der Ostsee stammenden Bernstein bestehenden Löwenkopf sowie feine Goldschmuckarbeiten. Viel zu sehen ist heute nicht mehr von Qatna. Sehr beeindruckend ist jedoch der zehn Meter hohe Wall, der bis heute die einstige Bedeuung und Größe der durch einen Hethiterangriff zerstörten Stadt eindrucksvoll zeigt.
Die Toten Städte
Das Gebiet der Toten Städte nahe Ma’aarrat an-Nu’man ist die vielleicht größte Ruinenstätte in Syrien. Als ob die Bewohner die Gegend gerade erst verlassen hätten – so wirken viele der zahlreichen Häuser aus byzantinischer Zeit. In einem Olivenhain gelegen, ist auch die Landschaft sehr reizvoll. Die Toten Städte sind eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Syrien.
Ruinenstätten in Gefahr
Doch die Ruinenstätten in Syrien, ja sogar das Weltkulturerbe in Syrien ist in Gefahr. Kampfhandlungen haben bereits das hellenistische Apamea beschädigt. Dazu kommt es immer wieder zu Raubgrabungen. Organisierte Banden plündern ohne Rücksicht auf Verluste historische Stätten, um an Goldschätze oder antike Statuen zu gelangen und diese auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Ein Ende ist leider nicht abzusehen – und so ist jede Ruinenstätte in Syrien weiter in Gefahr.