Beirut, die Hauptstadt des Libanon, ist auf einer Landzunge im Mittelmeer gelegen. Hier leben etwa zwei Fünftel aller Libanesen. Erstmals wurde Beirut auf einer Keilschrifttafel aus dem 16. Jahrhundert vor Christus erwähnt, die im ägyptischen Tell al-Armana gefunden wurde. Beirut wurde von vielen Katastrophen heimgesucht. Im zweiten Jahrhundert wurde die Stadt durch einen Sturm verwüstet, einige Zeit löschte ein Feuer alles aus. 551 fiel Beirut einem gewaltigen Erdbeben zum Opfer, im 9. Jahrhundert folgte ein zweites. 1110 plünderten die Kreuzritter die Stadt, 1840 wurde sie von der britischen Flotte beschossen. Da Beirut jedoch an der Stelle lag, an der die Seidenstraße auf das Mittelmeer stieß, war die Stadt im 6. Jahrhundert ein wichtiges Zentrum des Seidenhandels. Im 16. und 17. Jahrhundert erkor der Emir Fakhr ad-Din Beirut zu seinem Lieblingswohnsitz und betrieb Handel mit Venedig und anderen europäischen Seemächten.
Nicht umsonst wurde Beirut oft Paris des Orients genannt. Durch den Bürgerkrieg und den Krieg mit Israel im Jahre 2006 verlor die Stadt jedoch enorm an Attraktivität.
Sehenswertes
Beirut hat trotz aller Kriegswirren noch immer ein ganz besonderes Flair, das man vor allem spürt, wenn man an der Corniche entlangschlendert. Ein Highlight stellen hier die Taubenfelsen dar, die vor der Steilküste im Süden von Beirut aus dem Meer ragen. Hier gibt es zahlreiche Cafes und Hotels, die zur Rast einladen. Auch ist es möglich, mit kleinen Booten um die Felsen herumzufahren. Auch ein Spaziergang durch die Shari’a al-Hamra lohnt sich, der belebtesten Einkaufsmeile der Stadt. Hier findet man alles, was das Herz begehrt und der Geldbeutel ausgeben mag. In der Nähe liegt auch der Campus der Amerikanischen Universität, der in der Metropole eine Athmosphäre der Ruhe ausstrahlt. Die Bänke unter den hohen Bäumen laden zum Verweilen ein und lassen den Besucher Kraft schöpfen für nächtliche Diskothekenbesuche oder der Besichtigung der zahlreichen Sehenswürdigkeiten des Libanon.
Das eigentliche Zentrum von Beirut ist ebenfalls einen Besuch wert. Der Stadtkern, an dem sich das Parlament befindet, gruppiert sich um den Place des Etoiles, den Sternenplatz, der neue Architektur aufweist. In seiner Mitte befindet sich ein Uhrturm; an den Geschäftsstraßen gruppieren sich zahlreiche Restaurants und Cafes. Oberhalb der modernen Stadt liegt der Grand Serail, das alte Rathaus. Zu seinen Füßen befinden sich die Reste einer römischen Therme, oberhalb gibt es eine alte Kirche zu besichtigen. Geht man weiter nach Süden, gelangt man, an einigen römischen Säulen vorbeigehend, zum Place des Martyres, dem Märtyrerplatz. Hier befindet sich eine eine große neue Moschee und zwei Kirchen, die ein Zeichen für die religiöse Vielfalt der Stadt sind. Auf dem Platz selbst steht eine durch zahlreiche Gewehrschüsse lädierte Statue. Spuren des Bürgerkrieges sind noch überall in der Stadt erkennbar – so ragt über allem ein niemals vollendetes Hotel als Mahnmal in den Himmel.
Beirut ist ein beliebtes Vergnügungsviertel – besonders für die Reichen des Nahen Ostens. Vor allem viele Golfaraber genießen die lockere Athmosphäre.