Zwinger, Frauenkirche, Semperoper – diese Bauwerke dürfen in keinem Besichtigungsprogramm Dresdens fehlen. Doch wenn Sie etwas mehr Zeit mitbringen, lohnt es sich, dem einstigen Kurort „Weißer Hirsch“ oberhalb der Elbbrücke „Blaues Wunder“ einen Besuch abzustatten. Belohnt werden Sie bei unserem Dresden Reisetipp mit einer schönen Aussicht von der Terrasse des bekannten Restaurants und Hotels Luisenhof aus, in dem Helmut Kohl und viele andere bekannte Persönlichkeiten gespeist haben – und mit einer herrlichen Ruhe zwischen den prachtvollen Villen. Dorthin gelangen Sie mit Straßenbahn, Auto – oder der Standseilbahn (nicht zu verwechseln mit der Schwebebahn).
Die Geschichte des Stadtteils Weißer Hirsch
Im Jahr 1685 entstand auf den Bergrücken über der Elbe die Gaststätte „Zum Weißen Hirsch“. Diese gab schließlich dem gesamten Stadtteil seinen Namen. Hier wurde im Jahr 1867 ein luxuriöses Bad für kränkelnde Menschen errichtet, das „Fridabad“. Damit nahm die Entwicklung zum Kurort ihren Lauf. Als das Land vom Seifenfabrikanten Ludwig Küntzelmann 1872 gekauft wurde, setzte er alles daran, den Charme des Weißen Hirsch zu behalten. Er verbot gewerbliche Anlagen mit Dampfmaschinenbetrieb sowie alle rauch- und lärmbelästigenden Einrichtungen. Die Häuser durften nur im Villenstil und maximal dreigeschossig errichtet werden. Zwischen einzelnen Gebäude war ein Mindestabstand vorgeschrieben. Im ersten Weltkrieg stagnierte der Kurort Weißer Hirsch. Nach 1918 erlebte das Viertel nochmals einen kurzen Aufschwung. Weitere Villen und Cafes kamen hinzu, das Viertel wurde eine beliebte Wohngegend bei Wissenschaftlern, Künstlern und hohen Beamten.
Nach 1945 war dann nichts mehr so wie vorher. Villen wurden Staatseigentum, Wohnungslose und Ausgebombte wurden untergebracht. Doch auch danach blieb der Bezirk ein beliebtes Künstlerviertel – auch wegen der verkehrsgünstigen Lage. Nach der Wende wurden viele Villen den einstigen Besitzern zurückgegeben und die Zwangsenteignung der DDR-Zeiten aufgehoben.
Der Balkon Dresdens – Luisenhof und Standseilbahn
Heute ist der Weiße Hirsch wieder ein durchaus beliebtes Viertel. Dazu trägt auch der Luisenhof, eines der bekanntesten Restaurants in Dresden, bei. Durch den Standort an den oberen Elbhängen wird der Luisenhof auch als „Balkon Dresdens“ bezeichnet. Weiterhin beliebt ist auch die Standseilbahn Dresden. Diese wurde am 26. Oktober 1895 mit Dampfbetrieb eröffnet und 1909 auf elektrischen Betrieb umgestellt. Die eingleisige Strecke ist 547 m lang. Die Standseilbahn wurde gebaut, um eine bessere Verkehrsanbindung zu gewährleisten – wie einst auch der historische Aufzug von Bad Schandau und die Dresdner Schwebebahn. Mit seiner bewegten Vergangenheit, dem Balkon Dresdens und der Standseilbahn ist das Viertel Weißer Hirsch ist ein wahrer Geheimtipp für Dresden.
Reisetipps in der Umgebung von Dresden
Wer Zeit hat, sollte von Dresden aus auch unbedingt dem Elbsandsteingebirge einen Besuch abstatten. Besonders folgende Highlights sind einen Besuch wert: