Der Name Troja ist untrennbar verknüpft mit den Werken des berühmten Homer, der mit der Ilias und der Odyssee Meisterwerke der antiken Literatur verfasste. Die meisten Archäologen der Neuzeit hielten Troja für reine Fiktion, bis Heinrich Schliemann (1822-1890) die historische Stätte an den Dardanellen entdeckte. Dennoch ist bis heute umstritten, ob es sich bei der Entdeckung wirklich um die sagenhafte Stadt handelt. Ursprünglich lag Troja wohl direkt am Meer. Durch die Senkung des Meeresspiegels befindet es sich nun jedoch etwa fünf Kilometer im Landesinneren. Die Stadt wurde wohl schon im 5. Jahrtausend vor Christus gegründet. Ihre erste Blütezeit erlebte sie um 3000 v. Chr. in der Bronzezeit. Spätere Generationen errichteten ihre Stadt an der selben Stelle, was durch mittlerweile 9 verschiedene Siedlungsschichten belegt ist. Überliefert ist, dass Alexander der Große 333 v.Chr. Troja besuchte, um dem Geioste des Priamos ein Sühneopfer darzubringen. 82 v.Chr. wurde es im Mithridatischen Krieg zerstört, aber durch Julius Cäsar wiederaufgebaut. Da für die Römer der trojanische Aenaeas als Stammvater gilt, war die Stadt auch in römischer Zeit noch hoch verehrt. Im fünften jahrhundert nach Christus wurde Troja schließlich durch mehrere Erdbeben zerstört. Als Schliemann zu graben anfing, zerstörte er leider viele historische Spuren auf der Suche nach dem legendären Schatz des Priamos. Als er Gold und Schmuckstücke fand, war er sicher, ihn gefunden zu haben. Spätere Untersuchungen ergaben aber, dass der Schatz schon aus der Bronzezeit stammt.
Besichtigung
Allzu viel ist nicht mehr übrig von der einstigen sagenhaften Stadt. Gut zu erkennen sind noch der Aufgang zur Burg, Mauerreste aus verschiedenen Epochen, der Schliemann-Graben, den der Forscher ohne Rücksicht auf Verluste mitten durch den Siedlungshügel schlug, sowie ein antikes Theater und Altarsteine. Der von Schliemann entdeckte Schatz befindet sich heute im Puschkinmuseum für bildende Künste in Moskau.