Lattakia

Lattakia ist der größte Seehafen Syriens. Er liegt 341 km von Damaskus und 183 km von Aleppo entfernt. Ganz in der Nähe befindet sich Syriens Cote d’Azur – Shati‘ al-azraq, was auf deutsch soviel wie die blaue Küste bedeutet. Hier befinden gibt es die schönsten Strände Syriens. 1988 wurde ein großes Sportzentrum für die Ausrichtung der Mittelmeerspiele errichtet.

Geschichte

Lattakia besitzt eine sehr lange und reiche Geschichte. Im zweiten Jahrtausend vor Christus gehörte die Stadt zum Reich von Ugarit, dessen Hauptstadt kaum 20 km entfernt lag. Danach besetzten erst die Assyrer und schließlich die Perser die Stadt.
In der Zeit Seleukos‘ I war Lattakia eine bedeutende Metropole, zusammen mit Antiochia, Apamea und Seleukia. Benannt war sie nach Seleukos Mutter Laodicea. Später gehörte die Stadt wie ganz Syrien zum römischen und schließlich zum byzantinischen Reich. 494 und 555 suchten Erdbeben die Gegend heim und zahlreiche Tote waren zu beklagen. In den folgenden Jahrhunderten war Lattakia eine heiß umkämpfte Stadt. 638 wurde sie von den Muslimen erobert; 969 gelang es den Byzantiners, sie zurückzuerobern. 1084 geriet sie unter die Herrschaft der Seljuken, bis sie 1097 von den Kreuzfahrern eingenommen wurde. Die Stadt gehörte daraufhin zum Bischofstum von Antiochia. Die Byzantiner hielten Lattakia von 1098 bis 1100, bis sie schließlich Salah ud-Din 1188 der muslimischen Herrschaft zuführte. 1260 wurde sie erneut dem Kreuzfahrerstaat von Tripoli zugehörig, 1287 schließlich eroberte der Mamluke Qalamun die Stadt entgültig für die Muslime.
In der Osmanenzeit siedelten sich Alawiten, eine Art muslimischer Sekte, an der syrischen Küste an. Sie besaßen ein gewisses Maß an Autonomie. Lattakia war im Laufe der Zeit immer unbedeutender geworden. Als jedoch 1939 die Hafenstadt Alexandretta an die Türkei fiel, benötigte die Region einen neuen Seehafen. Deswegen baute man vor allem in den 50er Jahren den Hafen enorm aus.

Sehenswürdigkeiten

Trotz seiner langen Geschichte sind nicht allzuviele historische Sehenswürdigkeiten übrig geblieben. Beeindruckend ist immer noch der Tetraporticus, ein Triumphbogen aus römischer Zeit. Außerdem findet sich ein Museum, das in einem Khan aus dem 16. Jahrhundert untergebracht ist, dem Khan al-Dukhan. Die meisten Exponate stammen aus Ugarit.
Lattakia besitzt auch zwei griechisch-orthodoxe Kirchen. Die Kirche der Jungfrau befindet sich im Suk und stammt vermutlich aus byzantinischer Zeit. Im Inneren findet sich eine marmorne Iconostasis, die aus dem 18. Jahrhundert stammt sowie eine Ikone der heiligen Jungfrau.
Das andere Gotteshaus ist St. Nikolaus geweiht. Sie stammt ebenfalls aus byzantinischer Zeit und besitzt eine interessante Sammlung von Ikonen sowie einen Ebenholzthron. Das Interieur stammt aus dem 17. und 18. Jahrhundert.