Ugarit

Ugarit, oder Ra’s Shamra, wie sie ebenfalls genannt wird, ist etwa 14 km nödlich von Lattakia am Mittelmeer gelegen. Berühmt ist die frühzeitliche Stadt besonders deswegen, weil hier im 14. Jahrhundert vor Christus das Alaphabet entwickelt wurde.

Geschichte

Vermutlich siedelten sich bereits 6500 v. Chr. Menschen an diesem Ort an. Am Mittelmeer gelegen, wurde Ugarit im Laufe der Zeit ein kleiner, aber bedeutender Handelsstaat. Um 1600 v.Chr. besaß ra’s schamra vermutlich 6000 – 8000 Einwohner. 1400 v.Chr. eroberten die Ägypter Ugarit und machten es zu einem Vasallenstaat; ab 1350 v.Chr. stand es unter dem Schutz der Hethiter. Um 1180 v.Chr wurde die Stadt schließlich von den einfallenden Seevölkern zerstört.

Das Alphabet

Die bedeutendste Errungenschaft Ugarits ist die Entwicklung des Alphabets. In der Stadt wurden Tontafeln mit Keilschrift gefunden, auf denen mythologische Texte in vier Sprachen wiedergegeben sind: auf Ugaritisch, Akkadisch, Sumerisch und Hurritisch. Das Ugaritische gehört zu den semitischen Sprachen. Es wurde zuerst durch 30 Keilschriftzeichen wiedergegeben; im 13. Jahrhundert v.Chr. wurden jedoch nur noch 25 Zeichen verwendet. Dies war eine Revolution der Schrift – vorher war eine umständliche Silbenschrift mit mehreren tausend Zeichen benutzt worden. Ein kleines Tontäfelchen mit dem Keilschriftalpabets von Ugarit findet sich heute im Nationalmuseum von Damaskus.

Sehenswertes

In Ugarit gab es viele offizielle Gebäude und Tempel, die Gottheiten wie Baal geweiht waren. Viele dieser Bauwerke lagen im westlichen Teil der Anlage, nahe des Palasts. Dieser umfasste im 14. und 13. Jahrhundert eine Fläche von 6500 Quadratmetern; sein Hauptraum bestand aus einer rechteckigen Säulenhalle. Er besaß ein spitz zulaufendes Tor, den besterhaltendsten Teil der antiken Stadt. Im östlichen Teil der Anlage befindet sich die Akropolis, von der man einen guten Blick über die antike Stätte hat. Östlich der Burg erstreckt sich das Tempelviertel mit Heiligtümern für die Gottheiten Baal und Dagan. In diesem Bereich wurden auch die Tontafeln gefunden.
Für den Laien sind die verschiedenen Mauerreste Ugarits schwerlich zu identifizieren, die Führer vor Ort erklären den Besuchern aber gerne alles.