Die Megalith-Tempel von Malta

Malta ist ein beliebtes Reiseziel – zum Schwimmen am Golden Bay, zum Flanieren in Valletta oder an der Corniche von St. Paul’s Bay und Budschibba. Eine wahre Besonderheit in Malta sind jedoch die spektakulären Megalith-Tempel, die sich sowohl auf Malta als auch auf der Nachbarinsel Gozo finden. Die Tempelanlagen stehen Engalnds Stonehenge in nichts nach. Die ersten Menschen kamen vermutlich zwischen 11000 und 6000 vor Christus auf die Insel. Die ältesten Funde finden sich im Süden in der Höhle Ghar Dalam (Höhle der Finsternis).

Die Tempelperiode

Ab 3800 vor Christus begannen die Malteser, gigantische Steinzeittempel zu errichten. Bekannte Beispielse dafür sind beispielsweise Mnajdra und Ġgantija (auf Gozo). Die Tempel waren eins mit Ockerfarben bemalt, getüncht und mit einem Dach versehen. Heute sind nur noch nackte Steine übrig – diese sind allerdings schon beeindruckend genug. Auch fanden sich zahlreiche Statuen wie beispielsweise die Venus von Malta sowie die „schlafende Göttin“, die heute im Archäologischen Museum in Valletta ausgestellt ist – zusammen mit faszinierenden Modellen der wichtigsten Steinzeit-Tempel. Als die Maltester die Tempel errichteten, ließen sie – vermutlich unbewusst – tiefe Schleifspuren im Gestein zurück. Die bekanntesten dieser Cart Ruts befinden sich bei den Dingli Cliffs und werden – nach einem englischen Rangierbahnhof – Clapham Junction genannt.

Besonders berühmt ist das Hypogäum von Ħal-Saflieni. Hier wurden noch zahlreiche Fresken aus der Steinzeit und der Bronzezeit entdeckt. Deswegen ist der Zugang zum unterirdischen Tempel streng limitiert. Pro Tag dürfen nur etwa 80 Besucher die Anlage besichtigen – ohne Voranmeldung ist es sehr schwierig, Karten zu bekommen.

In der späten Zeit des Temeplbaus entstand der in der Nähe des Hypogäums gelegene berühmte Tempel Tarxien, der sich in Paola nahe Valletta befindet. Gleichzeitig wurden die Tempel Mnajdra, Ġgantija und Ħaġar Qim fertigestellt. Manche der Tempel wie Mnajdra und Tarxien waren so ausgerichtet, dass der erste Sonnenstrahl der Sommersonnenwende den Altar in der heiligsten Kammer erhellte. Bei Mnajdra traf das sowohl auf die Sommer- als auch für die Wintersonnenwende zu. Die Bauherren verfügten also über exaktes astronomisches Wissen. Doch plötzlich brach die Phase der Bautätigkeit abrupt ab. Warum ist nicht geklärt. Vielleicht fielen die Menschen einer Seuche zum Opfer. Eine erneute Besiedlung von Malta erfolgte erst wieder um 2500 vor Christus.

Übergang zur Bronzezeit

Die neuen Bewohner von Malta nahmen den Tempelbau wieder auf. Ihnen stand nun neue Werkzeuge aus Bronze zur Verfügung. Besonders auf dem Friedhof von Tarxien wurden viele Reste der neuen Bronzezeitkultur entdeckt. Und auch bei der Anlage von Borg in-Nadur bei Birzebugga fand sich ein großes Dorf aus der Bronzezeit.

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