Hama ist eine syrische Stadt am Orontes. Sie liegt etwa 210 km von Damaskus entfernt. Sehenswert ist sie wegen den alten Wasserrädern, der Zitadelle und ihrem Suq.
Geschichte
Der Zitadellenhügel wurde bereits im 11. Jahrhundert vor Christus besiedelt. Hama war in dieser Zeit ein kleines hethitisch-aramäisches Königreich. König Salamon machte die Stadt tributpflichtig, doch bereits im 9. Jahrhundert vor Christus erlangte Hama ihre Unabhängigkeit zurück, indem sie ein Bündnis mit Damaskus schloss. 720 v.Chr wurde sie jedoch von den Assyrern zerstört. Wie ganz Syrien gehörte Hama später erst zum Reich des Seleukos. Danach wurde sie von den Römern und schließlich von Byzanz aus regiert. Die Muslime eroberten die Stadt 636. Die Ayyubiden waren es, die die berühmten Wasserräder errichteten. Die Mamluken und Osmanen bauten das Bewässerungssystem noch weiter aus. Mit der Zeit verlor Hama jedoch erheblich an Bedeutung und wurde im 18. Jahrhundert von Damaskus aus kontrolliert.
Die Bewohner Hamas gelten als sehr konservativ. Die Stadt war in den 80er Jahren eine Hochburg der konservativen Muslimbrüder. Als diese sich zu sehr gegen das strenge Regime von Hafiz al-Asad auflehnten, wurde die Stadt von der syrischen Luftwaffe dem Erdboden gleich gemacht.
Sehenswürdigkeiten
Die Wahrzeichen der Stadt sind die berühmten Wasserräder. In der Antike und im Mittelalter war eine andere Art der Bewässerung nicht möglich, da das Tal zu tief lag. Deswegen wurden wohl bereits unter den Römern große Räder konstruiert, um das Wasser auf die Felder zu leiten. Heute kann man in Hama 15 dieser gewaltigen Naura, wie sie auf arabisch heißen, bestaunen. Viele von ihnen sind haben einen Durchmesser von über 20 m. Besonders im Sommer ist der Wasserpegel des Orontes sehr hoch, dann drehen sich die gewaltigen Räder mit einem ohrenbetäubenden Knarren.
Neben den Naura ist auch der Zitadellenhügel einen Besuch wert. Ruinen sind zwar nicht mehr zu sehen, von hier aus bietet sich jedoch ein schöner Blick über die Stadt. Sehenswert ist auch die an-Nuri-Moschee am Fuße des Hügels. Nur ad-Din erbaute das Gotteshaus im Jahre 1162. Sie besticht durch das schöne Wasserbecken im Innenhof sowie durch das quadratische Minarett.
Wie Damaskus, wurde auch Hama von der Azm-Familie regiert. Asad Basha al-Azm, der bereits in Damaskus den Azm-Palast errichten ließ, erbaute eine kleinere Version davon auch in Hama. Heute befindet sich darin ein Museum. Der Palast liegt in der schön renovierten Altstadt, die einen Spaziergang auf jeden Fall lohnt. Auch die Suqs, die ein Stück weiter in der Stadt gelegen sind, laden zu einem Bummel ein. Hier hat man noch die Möglichkeit, einen Hauch puren Orients frei von Turisten zu erhaschen.
Hama bietet sich hervorragend als Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung an. Es gibt nette Hotels jeder Preisklasse, die gerne Touren nach Shaizar, Misyaf, Apamea, Krak des Chevaliers, Qasr ibn Wardan oder den toten Städten von Ma’arrat an-Numan organisieren.