Ebla

54 km von Aleppo entfernt liegen die Überreste von Ebla, der Hauptstadt eines alten Königreiches. Die Stadt aus der Bronzezeit am Tell Mardikh ist eine der wichtigsten archäologischen Entdeckungen Syriens.

Vermutlich wurde Ebla bereits im 4. Jahrtausend vor Christus besiedelt, ihre Blütezeit lag allerdings wohl zwischen 2400 und 2250 v.Chr. Ebla war eine der wichtigsten Königreiche der Bronzezeit. Lange Zeit gab es kaum Informationen über die Bewohner, bis 1974 17000 Keilschrifttafeln gefunden wurden, die die Geschichte der Stadt dokumentierten. Sie bewiesen, dass hier ein semitisches Volk lebte, das eine Mischung aus Kanaanitisch, Phönizisch, Hebräisch und Arabisch sprach.
Das Reich von Ebla wurde entweder von amoritischen oder akkadischen Händlern gegründet. Fest steht, dass es weitreichende Handelsbeziehungen mit den Akkadern und Sumerern im Irak und in Nordanatolien hatte. Die Stadt war kreisförmig und von einem 20 bis 30 Meter dicken Wall umgeben. Sie besaß vier Tore, die durch Türme gesichert waren. In der Mitte befand sich eine Zitadelle, auf der sich ein Palast befand. Hier finden sich auch drei Höhlen, in denen einige der Herrscher bestattet wurden.  2250 v.Chr wurde die Stadt von den Akkadern unter Naram Sin zerstört; ab 2000 v.Chr gehörte sie zum Königreich Yamkhad. 1600 v.Chr eroberten die Hethitern Ebla. Spuren der Perser und Byzanthiner lassen auf eine spätere Besiedelung schließen, die Stadt fiel jedoch langsam der Bedeutungslosigkeit anheim.

Heute ist an der Stätte nicht mehr allzuviel zu sehen; die schönsten Exponate sind im Museum von Idlib zu finden.