Misyaf

Misyaf festung assassinen Schwarz-Weiß wegen dem Bürgerkrieg in Syrien

Misyaf – Festung der Assassinen

Misyaf liegt etwa 60 km westlich von Hama. Es ist strategisch günstig gelegen – hier kreuzt die Handelsstraße zwischen der Mittelmeerküste und Hama das Flusstal des Orontes. Sehenswert in der Stadt ist vor allem die Festung, die auf einem Felsen 20 m über dem Dorf trohnt. Vermutlich siedelten bereits die Byzantiner hier und errichteten eine Festung. Die Kreuzfahrer nahmen 1140 die Burg ein, konnten sich jedoch nur kurz halten, denn die Ismaeliten eroberten die Festung im Jahre 1141. Die Ismailiten waren eine schiitische Gruppierung. Sie stammten ursprünglich aus Kairo. Aufgrund von Unstimmigkeiten hatte sich jedoch ein Teil abgespalten und versuchte, in Persien und Syrien Einfluss zu gewinnen. Berühmt ist besonders der Ismailitenführer Rashid ad-Din Sinan (1133-1193), auch „der Alte vom Berg“ genannt, der lange Jahre in Misyaf regierte und durch eine Geschickte Politik Kreuzfahrer und Muslime gegeneinander ausspielte. Die Ismailiten wurden auch Haschischiyin oder später Assasssinen genannt, da sie angeblich Haschisch rauchten, und dann unter Einsatz ihres Lebens ihre Gegner zu ermorden suchten. Ihnen fielen unter anderem der seljukische Wazir Nizam al-Mulk und der fatimidische Kalif al-Amirzum Opfer. Die Assassinen versuchten auch immer wieder, Salah ud-Din zu ermorden – jedoch erfolglos.

Saladin vor Misyaf

Salah ud-Din belagerte schließlich 1176 Misyaf, konnte die Festung jedoch nicht einnehmen und einigte sich mit den Assassinen deswegen auf einen Waffenstillstand. 1260 mussten sich die Assassinen den Mongolen geschlagen geben und lieferten ihnen die Festung aus. Zehn Jahre später verbündeten sich die Ismailiten mit den Mamluken, um die Mongolen zu besiegen. Dem Mamlukenführer Baibars gelang es darauf tatsächlich, Misyaf zurückzuerobern. Er zwang jedoch die Assasinen, ihre Festungen zu übergeben. Damit beendete er ihre Herrschaft.
Heute leben immer noch einige der Ismailiten in Misyaf, die meisten wohnen jedoch in Salamiya, nordöstlich von Hama. Weltweit gibt es 18 Millionen Anhänger dieser Religionsgemeinschaft, ihr Führer ist der Aga Khan.
Misyaf bietet sich als Zwischenstopp zwischen Hama und Tartus an. Diese Strecke ist an landschaftlicher Schönheit kaum zu überbieten und ein absolutes Muss für alle Syrienbesucher. Und wenn man als weiteres Highlight noch die Festung besuchen kann, die den Assassinen einst Zuflucht bot und von der aus sie ihre Fäden spannen – um so besser. Die Außenmauern sind noch sehr gut erhalten, allerdings gibt es im Innenhof nicht mehr allzu viel zu sehen. Von der Burg bietet sich jedoch ein schöner Blick über das weite Tal.