Im Londoner Viertel Primrose Hill wohnen die Reichen und Schönen. Prominente Bewohner sind unter anderem Regisseur Tim Burton, Schauspielerin Helena Bonham Carter, die Schauspieler Jonny Lee Miller, Daniel Craig, Alan Rickman sowie Londons sei 2008 amtierender Bürgermeister Boris Johnson. Der namensgebende Hügel Primrose Hill erhebt sich 78 Meter über der Stadt und schließt sich quasi nahtlos an den Regent’s Park an, getrennt lediglich durch den Regent’s Canal. Der Primrose Hill gehört zum Stadtteil Camden. Neben dem namensgebenden Hügel umfasst das Nobelviertel zahlreiche der für London typischen, prächtigen (Reihen-)Häuser im viktorianischen Stil, sogenannte terraces.
Die Geschichte des Primrose Hill
Ähnlich wie der Green Park hat auch das Viertel Primrose Hill eine bewegte und sogar mörderische Geschichte. Wie der Hyde Park wurde der Primrose Hill Park erstmals erwähnt, als er von König und Frauenmörder Henry VIII als Jagdrevier genutzt wurde. Im 17. Jahrhundert war die Gegend Schauplatz des Mordes am Justizbeamten Sir Edmund Berry Godfrey (*1621, + 1678). Untersuchungen stellten fest, dass er stranguliert worden und erst nachträglich mit dem Schwert durchbohrt worden war. Godfrey hatte wohl vier bis fünf Tage tot am Primrose Hill gelegen, bis er schließlich gefunden wurde. Die Justiz war in heller Aufregung und fahndete fieberhaft nach dem Täter. Nach einiger Zeit geriet Miles Prance, ein katholischer Geistlicher, in das Visier der Justiz. Doch dieser erklärte, die drei katholischen Arbeiter Green, Berry und Hill hätten den Mord verübt. Die drei wurden verurteilt und gehängt. Nach ihrem Tod wurden jedoch Ungereimtheiten in der Aussage von Prance festgestellt – die drei konnten den Mord nicht begangen haben. Bis heute ist ungeklärt, wer der Mörder war, auch wenn es dazu zahlreiche Theorien gibt. Der Mordfall war eng mit der englischen Geschichte des 17. Jahrhunderts verwoben und wurde vermutlich aus politischen Motiven begangen.