Urlaub in Nordmazedonien

 

Ein Reisebericht

Praktische Informationen zum Balkanstaat

Die Republik Nordmazedonien mag keines der bekannten Reiseziele Europas sein, hat aber seinen ganz besonderen Reiz – und das abseits von westlichem Massentourismus. Über Bekanntschaften und Beziehung habe ich die Möglichkeit erhalten, im April 2015 zwei Wochen in Mazedonien zu verbringen – und davon möchte ich euch gerne berichten.

 

Mazedonien – hoher Standard für Touristen

Ich habe als Touristin einen sehr positiven Eindruck von Mazedonien erhalten. Die Menschen waren alle sehr freundlich, der Standard aus Sicht einer deutschen Touristin relativ hoch. Das heißt, egal wo ich war, die Menschen waren hilfsbereit. Ich konnte mich auf Englisch verständigen. Die Unterkünfte waren sauber – überall gab es saubere Toiletten (das will schon Einiges heißen!). Zusätzlich hatte ich weder Probleme mit Kopfweh noch mit Bauchschmerzen – auch das nach meinen Erfahrungen keine Selbstverständlichkeit! Zusätzlich habe ich mich überall, wo ich war, sicher gefühlt – ganz anders als manchmal in Deutschland. Aufpassen sollte man trotzdem – auch in Mazedonien. Denn dort sind viele Menschen arm, und Gelegenheit macht Diebe.

Mazedonien tut viel, um Touristen anzulocken. Besonders Skopje präsentiert sich gerne blitzsauber und wie aus dem Ei gepellt. (vgl. Projekt Skopje 2014). Die Kulissen der neuen Häuser im Neo-Barock und die zahlreichen Statuen täuschen aber darüber weg, dass der Lebensstandard für die Mazedonier selbst relativ gering ist.

Preisniveau in Mazedonien

Das Preisniveau ist vor allem in Bezug auf Essen und Unterkünfte sehr niedrig. Im Restaurant bezahlt man oft unter fünf Euro für ein leckeres Essen und Bier. Westliche Markenklamotten kosten beispielsweise in der Ramstore Mall, der City Mall oder dem Gradski Trgovski Centar oder aber so viel wie bei uns. Schnäppchenjäger werden sicher enttäuscht sein. Selbstversorger werden sich auf der einen Seite freuen, dass es viele deutsche Produkte im Supermarkt gibt. Auf der anderen Seite kosten „Sonnenblumenbrot“ oder „Schwammtücher“ beispielsweise im KAM-Markt dort als Importware mehr als in Deutschland.

So niedrig die Preise für Miete und Essen, so niedrig sind auch die Löhne. Die Arbeitslosigkeit ist relativ hoch. Deswegen sind viele Mazedonen unzufrieden mit ihrer eigenen Lage – und mit den Politikern, die lieber Geld in die Stadtverschönerung als beispielsweise in die Infrastruktur investieren.

Infrastruktur und Verkehr

Die bequemste Art der Anreise ist sicher das Flugzeug. Bis zur Innenstadt ist es vom Alexander von Mazedonien Flughafen etwa eine Dreiviertelstunde.

Mit der Infrastruktur ist das aber sonst so eine Sache. Die Autobahnen sind zwar gut ausgebaut (und kosten jeweils ein paar Euro Maut). Aber es gibt sie längst nicht überall hin. Von Skopje nach Ohrid zum Beispiel führt das größte Stück über eine etwas bessere Landstraße.

Ich musste zum Glück nicht selbst Auto fahren. Denn dafür gibt es mehrere Hindernisse: die Straßen sind oft eng und löchrig. Die Mazedonen überholen wie die Verrückten. Durchgezogene Linien scheinen lediglich als Hinweise zu dienen. Wenn man aber hinter einem LKW hängt, der mit Tempo 20 die Hauptverbindungsstraße hochschleicht, ist das aber die einzige Möglichkeit, um sein Ziel doch irgend einmal zu erreichen. Immerhin gibt es öfter Überholspuren. Dann kann es aber durchaus passieren, dass man eben mal unerwartet Gegenverkehr hat. Vorsichtig fahren ist also angebracht! Zumal bei Verstößen wie dem Überfahren von roten Ampel, Zebrastreifen oder dem Fahren ohne Licht (auch am Tag) hohe Bußgelder bis zu 500 € drohen.

Wer nicht selbst fahren kann, sollte auf die Busse ausweichen. Die Züge fahren sehr langsam und anscheinend auch sehr selten – in den zwei Wochen habe ich keinen einzigen Zug gesehen. Nicht einmal in einem der Bahnhöfe.

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