Klausenkapelle Meschede

Ein Sauerland Geheimtipp

Wer in Meschede ist, sollte unbedingt der Klausenkapelle einen Besuch abstatten. Von hier aus ist es auch möglich, zum Hennesee und durch eine Birkenallee zum malerischen Schloss Laer zu wandern. Hinter der Klause führt ein Kreuzweg hinunter in die Stadt. Von hier bietet sich ein herrlicher Blick auf Meschede mitsamt der Benediktinerabtei Königsmünster.


Die Geschichte der Klausenkapelle

Die Michaelskapelle in Meschede liegt auf dem nach Norden zur Ruhr steil abfallenden Klausenberg (bzw. Keppelsberg). Die heutige Kapelle stammt aus dem 12. Jahrhundert.

Vermutlich befand sich auf dem Klausenberg zuerst eine heidnische Kultstätte. Der Vorgängerbau des heutigen Kirchleins war eine aus Holz gebaute Kapelle aus dem Anfang des 10. Jahrhunderts, die um 1150 durch einen schlichten romanischen Steinbau mit Rundbogenfenstern ersetzt wurde. Um 1425 wurde eine Klause angegliedert, in dem sich die Jungfrau Kunnecke (Kunigunde Vesvogel) als Klausnerin niederließ, der weitere Frauen folgten.
Die ersten vier Schwestern lebten ohne Ordensregeln und ohne Ordenstracht; später kleideten sie sich mit dem Gewand der Dominikanerinnen. Beeindruckt von der Frömmigkeit der Klausnerinnen ließ der Ritter Freseken eine größere Klause anbauen. Der Kölner Erzbischof erteilte 1455 die Genehmigung, das heilige Altarsakrament in der Kapelle aufzubewahren.In der Folge wurden eine kupferne Monstranz und ein Sakramentshäuschen für die Klause angefertigt.
In den nächsten Jahren mehrte sich der Reichtum der Klause durch weitere großzügige Spenden, bis es den Dominikanerinnen Ende des 15. Jahrhunderts schließlich möglich war, das (heute nicht mehr existente) Kloster Galiläa in Meschede zu gründen.

Zwar feierten die Schwestern weiterhin alljährlich am Michaelistag einen feierlichen Gottesdienst in der Kapelle, diese verfiel jedoch mehr und mehr. Die Kapelle und der Altar wurden 1647 neu konsekriert. Um 1710 ließ sich ein Eremit auf der Klause nieder. Mehrere Gleichgesinnte zogen hinzu und bildeten eine Eremitage, so wie sie im 18. Jahrhundert an etlichen Orten üblich war. Annette von Droste-Hülshoff berichtet, dass die Eremiten das Glöcklein läuteten, wenn ihnen die Lebensmittel ausgingen. Der letzte Eremit starb 1820. Die Klause kaufte der Graf von Westphalen, dem auch Schloss Laer gehörte. Er ließ das Kirchlein renovieren und stattete sie mit wertvollen Skulpturen aus. Für die gräfliche Familie wurde 1937 ein Friedhof angelegt.